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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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alle unschuldig wären, hättet ihr nichts mehr zu tun. Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass du das mit Iverson weißt. Wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben. Wie sollten wir uns sonst je vertrauen?«
    »Das Geheimnis von Dannys Verlobung wolltest du mir nicht anvertrauen.«
    »Stimmt. Es passt mir gar nicht, dass ich die Katze aus dem Sack gelassen habe.«
    »Weil nicht nur die Frömmigkeit der jungen Dame ein Probleme für euch war. Sondern vor allem Dannys Entschluss, alles zu beichten.«
    Chris fluchte leise. »Er wollte vor Jesus und der ganzen Welt ausplappern, was damals mit Iverson passiert war.«
    »Ist dir klar, was das für deinen Fall bedeutet?«
    »Fall? Welchen Fall? Es gibt keinen Fall mehr, Beck. Oder hast du vergessen, wie demütig Wayne Scott um Verzeihung dafür gebeten hat, dass er mich verdächtigt hat? Wenn ich einen Ring getragen hätte, hätte er den geküsst.«
    »Du hattest sehr wohl ein Motiv, deinen Bruder umzubringen.«
    Chris schüttelte leise lachend den Kopf. »Glaubst du wirklich, ich hätte Danny umgebracht?«
    »Hast du?«
    »Ich habe ein Alibi. Die kleine Lila, schon vergessen?«
    » Hast du? « , brüllte er.
    »Nein, Beck.«
    Chris lächelte immer noch, als sein Handy läutete. Er ging dran, und sein Lächeln verschwand. »Was ist denn, George?« Er lauschte. »Jetzt gleich? Wie lang wird das dauern? Na gut« , meinte er widerwillig. »Ich bin gleich unten.«
    Chris legte auf. »Er macht sich Sorgen wegen der Inspektion am Montag und will, dass ich mir den Treibriemen des Förderbandes in Betrieb ansehe, damit ich entscheiden kann, ob man ihn beanstanden wird. Ihm geht der Arsch auf Grundeis, weil er seinen Segen dazu gegeben hat, dass die Reparatur verschoben wird. Er hat Angst, dass er plötzlich mit einem Sack Scheiße in der Hand dasteht, und er hat Recht. Aber bis wir ihn feuern, sollten wir ihn bei der Stange halten. Ich habe den einzigen Schlüssel zu der Maschine, also kann nur ich sie wieder einschalten. Ich wusste, dass dieser ›Notaus‹-Quatsch nur nerven würde.«
    »Wir sprachen gerade über dein Motiv für einen Mord«, versuchte Beck ihn aufzuhalten.
    »Nein, du hast darüber gesprochen. Slap Watkins hat ihn umgebracht. Klappe zu, Affe tot. Die Sache ist gelaufen, Beck.«
    Und damit ging Chris unter Becks fassungslosem Blick hinaus.

Kapitel 35
    Vor der Dairy Queen parkend und an seinem Blizzard mit Erdnuss-M&Ms knabbernd, musste Huff über sich selbst schmunzeln, während er die .357er aus seinem Gürtel zog und sie vorsichtig auf den Beifahrersitz legte.
    Vermutlich hatte er mit der Waffe im Gürtel ziemlich lächerlich ausgesehen, aber er hätte keine Bedenken gehabt, Slap Watkins mit einem glatten Schuss zwischen die Augen abzuknallen. Dass er sterben musste, war von Anfang an klar gewesen.
    Jetzt lag er im Leichenschauhaus, und der ganze Schlamassel war überstanden.
    Huff dachte, dass eventuell ein Besuch an Dannys Grab angebracht war. Er war seit der Beerdigung nicht mehr auf dem Friedhof gewesen. Ja, er würde heute hinfahren und ein paar Blumen niederlegen.
    Nicht mehr lange, und er würde zu Reds Beerdigung gehen, dachte er traurig. Er würde ihn vermissen und …
    Erst da fiel ihm der Umschlag ein, den Red ihm am Morgen übergeben hatte. Als Selma ihm eröffnet hatte, dass Chris in der Angelhütte war, hatte er ihn schnell in die Hosentasche gestopft. In seiner Eile, zu Chris zu kommen, und in der anschließenden Hektik hatte er gar nicht mehr daran gedacht.
    Nachdem Slap Watkins ihnen keine Sorgen mehr machte und Chris von jedem Verdacht reingewaschen war, konnte er sich mit neuer Energie und voller Konzentration der Probleme in der Firma annehmen. Die bevorstehende Sicherheitsinspektion hatte Charles Nielson vorübergehend aus seinen Gedanken verdrängt, aber Nielson war verantwortlich für die Schließung, und dafür würde er bei Gott bezahlen.
    Huff zog den Umschlag aus der Hosentasche. Darin lag ein einzelnes, wie ein Geschäftsbrief gefaltetes Blatt. Als er Red heute Morgen gefragt hatte, was er über Nielson zutage gefördert hatte, hatte der geantwortet: »Es steht alles da drin.«
    Aber wenn das alles an Informationen war, was Red und seine Verbindungsleute in New Orleans ausgegraben hatten, war es verflucht wenig. Zu Huffs großer Enttäuschung standen auf dem Papier nur ein paar maschinengeschriebene Zeilen.
    »Verdammt.« Red war alt und krank, und er war wirklich schlampig geworden.
    Huff hatte auf mehr gehofft, womit er

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