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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Augenblick lang war ich unfähig, mich zu rühren. Dann, als ich schließlich weiterging, achtete ich auf jeden meiner Schritte. Die geringfügigste Beschädigung des Anzuges konnte tödlich sein. Brigadegeneral Rodriguez - ich nenne ihn beim Namen, obwohl mir dieser zu jenem Zeitpunkt noch nicht geläufig war - lag auf der Seite, und Lieutenant Ibaka kauerte neben ihm und untersuchte den Raumanzug. „Was ist mit ihm?" fragte ich.
    „Der Anzug scheint heil zu sein, Sir", sagte Lieutenant Ibaka. „Aber das allein besagt noch  nichts." „Wie kommen Sie darauf, daß er noch lebt?" „Er hat sich bewegt, Sir."
    Ich kam näher und bückte mich. Vielleicht war es dieses zusätzliche Licht, wodurch Rodriguez
    vorübergehend zur Besinnung gebracht wurde. Im Helmlautsprecher vernahm ich plötzlich  seine Stimme. „. . . sehr wichtig. Sofort durchgeben!" „Was ist wichtig?" fragte ich. „Was sollen
    wir sofort durchgeben?" Ich bekam keine Antwort mehr, sooft ich meine Fragen  auch wiederholte.
    Lieutenant Ibaka sagte: „Er ist bestimmt wieder bewußtlos, Sir. Vielleicht, wenn es uns gelingt, ihn an Bord zu schaffen -"
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Von der Stunde Frist, die ich uns gegeben hatte, war nahezu die Hälfte bereits verstrichen.
    „Dann los, Lieutenant!" sagte ich. „Fassen Sie mit an!" Brigadegeneral Rodriguez die Rampe hinauf und zum Schiff zu schaffen, sollte so ziemlich das härteste Stück Arbeit unseres Lebens werden. Die Raumanzüge erschwerten jede Bewegung, und die ganze Zeit über mußten wir auf der Hut sein, nirgends anzustoßen oder hängenzubleiben. Lieutenant Ibaka faßte den General bei den Schultern, ich bei den Beinen. Gemeinsam hoben wir ihn auf und traten den Rückweg an. Vier Minuten vor Ablauf der vereinbarten Wartezeit kehrten wir aus der Dunkelheit zurück in das Licht. „Commander Brandis hier. Alles in Ordnung?" „Alles in Ordnung, Sir." „Wir kommen an Bord." Brigadegeneral Rodriguez bewegte sich etwas und stöhnte, und obwohl mir das die Gewißheit gab, daß er starke Schmerzen litt, beruhigte es mich zugleich, denn eine Weile lang hatte ich bereits befürchtet, er wäre unterwegs in der Dunkelheit gestorben. Wieder wateten Lieutenant Ibaka und ich durch den roten Staub - vorüber an den Trümmern, die über das Gelände verstreut lagen. Mein Blick streifte einen zerfetzten, versengten Pilotensitz. Stroganow, auch er im Raumanzug, empfing uns auf der Leiter. Er faßte mit an, und wir schoben und zerrten den Brigadegeneral in die Schleuse.
    Unmittelbar nachdem die Schleuse zugefahren war, begann ich mich meines Raumanzuges zu  entledigen.
    „Captain Monnier!"
    „Sir?"
    „Frage: Radar?" „Keine Kontakte, Sir." „Hat die Venus sich gemeldet?" „Bis jetzt nicht, Sir."
    „Wir warten nicht länger. Bereiten Sie den Start vor!"
    „Den Start vorbereiten. Aye, aye, Sir."
    Auch Ibaka und Stroganow hatten sich mittlerweile ihrer  ungefügen Anzüge entledigt und die Helme abgenommen. Gemeinsam hoben sie den Brigadegeneral auf und trugen ihn hinüber in den Ruheraum. Dort befreiten sie auch ihn von Helm und Schutzanzug. Das Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor. Ich mußte es schon einmal gesehen haben, wahrscheinlich auf dem Bildschirm, anläßlich einer Reportage über die Vorgänge auf der Erde. Es war sehr blaß, und aus Nase und Mund rann etwas Blut. Als sich die Augen bewegten, fragte ich: „Können Sie mich verstehen?" Die Antwort kam schwach und leise: „Ja." „Sie befinden sich an Bord eines Raumschiffes der Unabhängigen Republik Venus", sagte ich. „Sie haben nichts zu befürchten. Ich bin Commander Brandis. Darf ich Sie um Ihren Namen bitten?" „General Rodriguez. Ich ... ich habe eine Botschaft... sehr wichtig . . . betrifft . . ." Rodriguez schloß gequält die Augen und stöhnte. Ich beugte mich über ihn.
    „General, was ist das für eine Botschaft? An wen ist sie gerichtet, und wen oder was betrifft sie?" Der Brigadegeneral hustete ein wenig, und der Blutstrom aus Mund und Nase wurde stärker. „An Venus . . . Kobalt . . ."
    Das war alles, was Brigadegeneral Rodriguez mir mitteilte, bevor er erneut das Bewußtsein verlor. Ich richtete mich auf.
    „Lieutenant Ibaka, kümmern Sie sich um ihn. Versuchen Sie festzustellen, welcher Art seine Verletzungen sind. Tun Sie für ihn, was Sie können. Wir müssen ihn wenigstens so lange am Leben erhalten, bis er geredet hat." Dann ging ich hinüber in den Kommandoraum und hieß Captain Monnier, das Triebwerk

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