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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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dem Mond?" „Ja. Es war seine Idee."
    „Wir erhielten von ihm eine Warnung. Aber da hatte der Angriff bereits begonnen. Wir waren gerade noch in der Lage, das Schiff vor der Vernichtung zu retten. Wissen Sie, wo Commander Harris sich zur Zeit aufhält?" „Ja." „Wo?" „Im Pazifik." „Wo im Pazifik?" „Ich weiß es nur annähernd." „Sagen Sie es mir."
    „Ich vermute es mehr, als daß ich es weiß. Das Hauptquartier befindet sich irgendwo auf dem Grund des Pazifischen Ozeans. Der General läßt fieberhaft danach suchen, aber bisher ohne Erfolg. Jedenfalls hatten sie es, als ich meine Reise antrat, noch nicht gefunden. Was inzwischen geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis."
    „Wie können wir uns mit Commander Harris in Verbindung setzen?" „Ich weiß es nicht." „Wie hätten Sie ihn denn benachrichtigt?" „Durch einen seiner Kuriere. Ich war nie in der Lage, meinerseits den Kontakt herzustellen. Immer war ich abhängig von seinen Kurieren. Das war ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.''
    „Es muß doch einen Weg geben, ihm eine Botschaft zukommen zu lassen." „Ich kenne keinen." „Denken Sie nach!" „Es ist unmög-"
    Rodriguez verstummte mitten im Satz. Ich sprang auf und rannte zur Tür. „Doktor!" Brigadegeneral Manuel Rodriguez' zweites tapferes Leben war vorbei. Das fremde Herz hatte versagt. Zwar erwähnte der Arzt noch etwas von einer vorübergehenden mechanischen Wiederbelebung, aber ich wehrte ab. Rodriguez' Auftrag war erfüllt, er hatte uns nichts mehr mitzuteilen. Mochte es ihm erspart bleiben, als Monstrum weiterzuleben.
    Das Telefon schlug an. Auf dem Monitor erschien das Gesicht des neuen Stationsmeisters. „Zentrale an Kommandantin: Wir werden soeben um Landeerlaubnis ersucht." Mit zwei Schritten war Iris am Apparat. „Wieder ein Transporter?"
    Ich war bereits im Begriff, meiner versammelten Crew den Befehl zum sofortigen Start zu geben. Der Zweck unseres Aufenthaltes auf INTERPLANAR XII war erfüllt. Bevor der Schwertransporter aufsetzte, mußte Delta VII von der Plattform verschwunden sein. A da sagte der Stationsmeister: „Diesmal haben wir es mit einer Militärmaschine zu tun. Sie hat angeblich einen Defekt am navigatorischen System."
    Ich hielt meinen Befehl zum Start zurück. Militärmaschinen verfügten über hochsensible Radargeräte. Die Gefahr bestand, daß man Delta VII an ihren charakteristischen Flugeigenschaften auch noch nach dem Start identifizierte.
    Iris drückte auf eine Taste, und ihre Stimme hallte durch alle Gänge und Räume von INTERPLANAR XII: „Hier spricht die Kommandantin. Eine Militärmaschine befindet sich im Anflug. Alle Mann auf die Stationen."
    24.
    Delta VII war nicht mehr wiederzuerkennen. Selbst ich hätte mich täuschen lassen. Mit Hilfe einiger fahrbarer Gerüste und unter Verwendung von Teilen der Verkleidung, die ursprünglich dem im Reparatur befindlichen Schwertransporter gehörten, hatte ein Arbeitstrupp in Windeseile unseren schlanken Renner in ein Wrack unbestimmbarer Bauart verwandelt.
    Der Grund für diese ungewöhnliche Maßnahme schwebte fauchend über unseren Köpfen und setzte dann mit einem leichten Schlenker auf: Ein bewaffnetes Kurierschiff der Alpha-Serie. Auf seiner Flanke prangte neben der Reinigenden Flamme die Aufschrift: 1081 Division Venus
    Das Triebwerk wurde abgeschaltet, und die Schleuse fuhr sirrend auf. Ein Mann, durch die gekreuzten Stäbe auf seinem Schutzhelm als höherer Offizier gekennzeichnet, stieg aus. Mit Bewunderung hatte ich feststellen müssen, daß Iris keine Sekunde lang die Nerven verloren hatte. Alle ihre Anordnungen waren sinnvoll und überlegt. Der von ihr entwickelte Plan der Täuschung war nur geringfügig abgeändert worden.
    INTERPLANAR XII reagierte auf die Annäherung des Alpha-Schiffes in der gewohnten korrekten Weise: eine verträumte, vergessene Station am Rande des Weltalls, auf der man froh war über jede Unterbrechung der alltäglichen Monotonie. Vom Lautsprechermast herab rieselte Schlagermusik. Im aufgerissenen Eingeweide des  Schwertransporters hantierten träge und lustlos ein paar Monteure. Der Stationsmeister tauchte auf und kam eilfertig näher, in der Hand den unvermeidlichen Block.
    Die zwölf Scharfschützen, die sicherheitshalber postiert worden waren, hatten sich so vorzüglich getarnt, daß selbst ich sie nicht zu entdecken vermochte. Aber sie waren da - bereit einzugreifen, sollte es die Situation erforderlich machen. Bereits in der ersten Minute stellte es sich

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