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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Gedankenschnell fuhren die Lichtfinger auf uns zu und ich horte es prasseln und schmoren, während sie nach den verwundbaren Teilen des Schiffes tasteten. An den Blinkzeichen des Kampfcomputers sah ich, dass aber auch unsere schweren und leichten Waffensysteme ihre gespeicherten Energien entluden.
    Es war ein in jeder Weise kritischer Augenblick. Die Schweren Kreuzer hatten Delta VII in die Mitte genommen. Der Sack war praktisch zugezogen. Bei jedem anderen Schiff hätte die List des gegnerischen Kommandanten gefruchtet. Das Material, das dem konzentrierten Feuer von drei Schweren Kreuzern standhielt, war noch nicht erfunden.
    Das Verdienst, dass Delta VII noch einmal davonkam, gebührte zweifellos ihren Konstrukteuren, die sie mit einem Triebwerk ausgestattet hatten, das allen anderen, die noch mit flüssigem Treibstoff arbeiteten, haushoch überlegen war. Indem ich das Triebwerk vorübergehend auf »Volle Leistung« schaltete, gelang es mir, Delta VII aus dem Sack herauszuschleudern.
    Das Letzte, was ich mit vollem Bewusstsein wahrnahm, bevor mir die jähe Beschleunigung rote Nebel vor die Augen trieb, war ein Bild, das sich mir unverlierbar einprägte. Einer der Schweren Kreuzer hatte sich schlagartig verfärbt. Der silb-rige Rumpf war braun geworden und übersät mit kochenden Blasen. Auf einmal bäumte sich das Schiff auf und fing an sich zu überschlagen. Gleich darauf, nach zwei oder drei Überschlägen, platzte es auf, als wäre es eine überreife Frucht.
    Möglicherweise hätte ich, nachdem es mir mit knapper Not gelungen war, Delta VII aus der Umklammerung zu befreien, den Kampf abgebrochen, wäre dieses Bild nicht gewesen. Der Erfolg ließ mich die Gefahr vegessen.
    »Pilot an Navigator!« Ich war vollauf damit beschäftigt, Delta VII ohne großen Zeitverlust zu wenden. »Melden Sie!«
    Stroganows Antwort ließ kaum auf sich warten.
    »Der Konvoi setzt seine Reise fort, Sir.«
    Irgendetwas war mit der Automatik nicht in Ordnung. Ich entsann mich, dass ich sie unmittelbar vor der Beschleunigung eingeschaltet hatte. Sie war noch immer eingeschaltet, trotzdem manövrierte ich das Schiff von Hand aus. Ich nahm mir vor, später Lieutenant Ibaka daraufhinzuweisen. Als Bordingenieur musste er in der Lage sein, der Sache auf den Grund zu gehen.
    »Pilot an Besatzung!« Was kümmerte mich jetzt die Automatik? »Wir greifen an!«
    Diesmal war ich gewarnt. Der Gegner war kampferfahren und listenreich und seine Armierung stand der von Delta VII nicht nach. Meine einzige Überlegenheit - wenn man bei einem Zahlenverhältnis von zwei zu eins überhaupt davon sprechen konnte - lag in der Geschwindigkeit. Eins freilich war nun gewiss: Mit zwei Kreuzern allein ließ sich kein Sack mehr aufbauen.
    Wieder kam ich, als ich zum zweiten Mal zum Angriff ansetzte, direkt aus der Sonne. Radar und Kampfcomputer ließen sich dadurch nicht täuschen, trotzdem enthielt diese Taktik für mich einen gewissen Vorteil: Menschliche Entscheidungen mochten sich aufgrund der Blendung geringfügig verzögern.
    »Sir!« Stroganows Stimme klang schrill. »Mehrere anfliegende Raketen!«
    Auf dem Radarschirm konnte ich es selber sehen. Der Gegner hatte, noch während ich wendete, einen ganzen Fächer ausgelöst. Angezogen von der Hitze unseres Triebwerkes, hielten sie mit der Beharrlichkeit von Bluthunden auf uns zu.
    Im lunaren Gefecht hatte es eine ähnliche Situation gegeben. Commander Brandis hatte sie gemeistert, indem er das Triebwerk stoppte. Es war eine höchst unkonventionelle Entscheidung gewesen, aber sie hatte Delta VII vor der Zerstörung bewahrt.
    Als ich mir Commander Brandis' Taktik zu eigen machte, musste ich mit Bestürzung erkennen, dass ich meinen Gegner ein weiteres Mal unterschätzt hatte. Einer der Schweren Kreuzer löste sich plötzlich aus der Formation und jagte hinter den Raketen her, während Delta VII mit gestopptem Triebwerk dahinglitt.
    Im gleichen Augenblick wie ich, wenn nicht früher, erfasste der Kampfcomputer die Gefahr. Ein kaum wahrnehmbares Zucken ging durch den Schiffsleib, als er vergebens versuchte, unseren eigenen Raketensatz freizugeben. Es hätte die Lage zu unseren Gunsten verbessert - wenn der Raketensatz nicht schon verschossen gewesen wäre. Das lunare Gefecht und der Angriff auf VEGA-Venus hatten den Schacht geleert und eine Gelegenheit zum Nachladen hatte sich seitdem nicht geboten.
    Auch mit meinem zweiten Angriff hatte ich Delta VII in eine Falle manövriert.
    »Sir!« Stroganow konnte nur

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