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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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verschleierten, während es das Schiff mit zehntausendfünfhundert Tonnen Schub den Sternen entgegenriss, waren die drei Männer der Apollo in unserem Cockpit.
    Damit endete das Unternehmen Delfin, der erste empfindliche Schlag, den der erwachende Widerstand gegen das Regime der Reinigenden Flamme führte, gegen ein Regime, das den Weltbrand auf sein Panier geschrieben hatte. Für uns, die wir an diesem Unternehmen beteiligt waren, erbrachte es die Gewissheit, dass der General nicht unbesiegbar war.
    Achtzehn Stunden waren vergangen, seitdem Delta VII vom Platz der Vereinigten Kontinente in Metropolis abgehoben hatte, um an den herbeieilenden Geschwadern vorüber hineinzu-flüchten in die schützende Unermesslichkeit des Raumes, in dem sich alle Spuren verloren. Wir hatten den Mond auf kürzeste Entfernung passiert und dann erst, als auf den Schirmen des R.Ü.R. auch die letzten Kontakte erloschen waren, Kurs genommen auf INTERPLANAR XII.
    Das Schiff zog ruhig dahin; die Automatik hatte die Steuerung übernommen. Nach ein paar Stunden Schlaf stellte ich meine Koje Lieutenant Horstmann von der Apollo zur Verfügung, trank eine Tasse Kaffee, steckte mir eine Tafel Schokolade ein und kehrte in das Cockpit zurück.
    Commander Brandis war noch auf seinem Platz. Als ich mich neben ihn setzte, nickte er mir zu.
    »Wie geht's, Captain?«
    »Besser«, sagte ich.
    Er legte mir eine Hand auf den Arm.
    »Wissen Sie, worüber ich gerade nachgedacht habe?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich habe gedacht, dass die Welt der Sterne, die der Mensch sich aufgeschlossen hat, ihn eigentlich hätte bescheiden machen müssen. Stattdessen erweckte sie in ihm lediglich das Verlangen, sie zu beherrschen. Was hat sich in all den Jahrtausenden eigentlich geändert? Alexander der Große, Dschingis Khan, Napoleon, Hitler und wie sie alle hießen - und jetzt der General! Eine einzige Kette der Herrschsucht, die sich durch die Geschichte zieht.«
    Commander Brandis offenbarte mir eine Seite seines Wesens, mit der ich noch nicht vertraut war. In den letzten Tagen war er mir stets als ein harter, rücksichtsloser Mann erschienen, der sich selbst so wenig schonte wie alle anderen, wenn es eine
    Aufgabe zu erfüllen galt.
    »Es gibt auch Gegenbeispiele«, sagte ich. »Präsident Hirschmann gehörte dazu.«
    »Ja«, sagte er, »da haben Sie Recht. Und das ist unsere Hoffnung, die einzige, die uns bleibt. Menschen wie Hirschmann oder Tschou Fang-Wu.«
    »Und Commander Harris?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er, »und wenn ich Nein sage, beziehe ich mich selbst in Frage und Antwort mit ein. Wir sind Männer der Tat, er wie ich, die notwendige Arbeit verrichten. Aber Weisheit ist uns nicht gegeben.«
    »Was ist Weisheit?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht. Aber vielleicht gehört dazu die Fähigkeit,
    sich am Duft einer Rose zu erfreuen, dem Gesang einer Nachtigall zu lauschen ... die Fähigkeit zu lieben.«
    Dies war die Gelegenheit, es ihm zu sagen. Ich erzählte ihm von Ruth O'Hara. Ich sah ihn dabei nicht an, weil ein Instinkt mir sagte, dass es ihm nicht recht gewesen wäre. Ich schloss mit den Worten: »Ich habe Ihnen das nicht erzählt, um mich vor Ihnen zu rechtfertigen, Sir. Es war reiner Zufall, dass sich Miss O'Hara an Bord der Najade befand.«
    Er zog sich wieder in seine Einsamkeit zurück, diesmal jedoch nur, weil er sich nicht anmerken lassen wollte, wie viel ihm meine Eröffnung bedeutete. Er wollte mit seiner Liebe, seiner Hoffnung und seiner Freude allein sein, um nicht schwach und verwundbar zu erscheinen. Später fragte er unvermittelt:
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen, Captain?«
    »Knapp eine Stunde vor dem Start, Sir«, antwortete ich, »auf INTERPLANAR XII. Und es ging ihr blendend.«
    Commander Brandis sah mich an.
    »Danke, Rob.« Es war wie in den alten Tagen unserer Freundschaft.
    Eine gute Stunde später befand sich Delta VII im Anflug auf INTERPLANAR XII.
    Für mich war es fast wie eine Heimkehr. Ich hatte den Suppenteller im Weltraum lieb gewonnen, vielleicht, weil er - das Schiff nicht mitgezählt - die einzige Heimat war, die ich noch besaß. Und - obwohl ich das vor mir selbst nicht eingestehen wollte - ich hatte Sehnsucht nach Iris.
    Stroganow kehrte auf seinen Platz zurück und meldete unser Eintreffen mit dem vereinbarten Code. Ich kümmerte mich weiter nicht darum, bis ich ihn sagen hörte:
    »Sir, ich bekomme keine Antwort.«
    »Versuchen Sie es weiter!«, sagte Commander Brandis. »Aber rechnen

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