Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin
ihn sagen. »Sinn und Zweck dieser Kontaktaufnahme«, fuhr Commander Brandis fort, »ist die Absprache einer in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsminister der VOR durchzuführenden Aktion, die der Verhinderung des drohenden Krieges dient. Über die Einzelheiten werde ich Sie im Verlauf dieser Reise noch unterrichten.« Commander Brandis nickte uns noch einmal zu und zog sich mit Dr. Horvath in den Ruheraum zurück.
8.
Wir vermieden es, den regelmäßig beflogenen Routen zu nahe zu kommen. Der von Stroganow abgesteckte Kurs machte eine Begegnung mit anderen Schiffen unwahrscheinlich. Auch Raumpatrouillen hatten ihre festgelegten Operationsgebiete. Dennoch behielten wir die Radarschirme im Auge - freilich ohne je mehr darauf zu entdecken als einen gelegentlich vorüberziehenden Meteoriten.
Die Meteoriten bildeten die einzige erkennbare Gefahr. Von den verschiedenen Beobachtungssatelliten konnten ihre Kurse immer nur sehr kurzfristig berechnet werden. Vor jedem nor-malen Start wurde man mit den diesbezüglichen neuesten Tabellen versehen. Wir waren von diesen Informationen abgeschnitten.
Commander Brandis und Dr. Horvath kamen wieder ins Cockpit und der Commander ließ sich von Stroganow die Südpazifikkarten geben. Anschließend beriet er sich mit Dr. Hor-vath über die Möglichkeit einer Landung auf der Insel Maiden. Obwohl er sich dabei ruhig und beherrscht gab, spürte ich, wie ihn dieser Gedanke mit Missbehagen erfüllte. Ihrem Gespräch entnahm ich, dass Dr. Horvath das unterseeische Hauptquartier von Commander Harris nie betreten hatte; wohl aber schien er auf der Insel über Mittel und Möglichkeiten zu verfügen, den Kontakt zu diesem Hauptquartier in kürzester Zeit herzustellen. Dann und wann wurde seine Stimme aufgeregt und laut. Commander Brandis hob in diesen Fällen in seiner unnachahmlichen Art irritiert die Brauen.
Es war am frühen Vormittag, als Commander Brandis den Befehl zum Abschalten des Triebwerks gab, um Ibaka Gelegenheit zu bieten, sich um das verklemmte Dingi zu kümmern.
Ibaka war mit dem Anlegen der Kombination beschäftigt, als Commander Brandis ihn noch einmal ansprach.
»Ich möchte, dass Sie Verständnis für die Notwendigkeit dieser Reparatur haben, Lieutenant. Ich brauche das Dingi! Sonst müsste ich mit dem Schiff selbst auf dieser gottverdammten Insel aufsetzen.«
»Ich werde tun, was ich kann, Sir«, antwortete Ibaka. »Wenn es mir überhaupt gelingt, dann wird es eine Weile dauern.«
»Ich verlasse mich auf Sie, Lieutenant«, sagte der Commander. »Nur denken Sie stets daran: Die Zeit arbeitet gegen uns!«
»Aye, aye, Sir!«
Ibaka setzte den Helm auf, hob das Schweißgerät auf und entschwand in der Schleuse. Wir hörten, wie er sich draußen am Schiffsrumpf entlang zur Katapultanlage tastete. Das Schweißgerät schlug mehrfach dröhnend gegen die Bordwand. Nach einer Weile vernahmen wir Lieutenant Ibakas Stimme im Lautsprecher.
»Ich fange jetzt an, Sir, aber ich kann nichts versprechen.«
Commander Brandis drückte die Sprechtaste.
»Steht es so schlimm?«
Ibaka antwortete mit etlicher Verzögerung: »Genau, wie ich mir das vorgestellt habe, Sir, und das ist schlimm genug. Außerdem ist das hier ein lausiges Arbeiten. Eigentlich brauchte ich ein Gerüst und ein paar Hilfskräfte.«
»Machen Sie schon, Lieutenant!«, sagte er. »Wir können hier nicht ewig treiben.« Er war auf eine Art und Weise ungeduldig und unduldsam, wie ich es noch nicht bei ihm erlebt hatte. »Lieutenant Stroganow, Sie nehmen den Blick nicht vom Radar!«
»Aye, aye, Sir!«
Es war ein im Grunde überflüssiger Befehl. Seitdem das Triebwerk gestoppt war, hatte Stroganow die Radarschirme nicht aus den Augen gelassen. Konzentriert und wachsam saß er in dem schwenkbaren Sessel.
»Dr. Horvath«, sagte Commander Brandis, »Ihnen möchte ich empfehlen, sich im Ruheraum für ein paar Stunden aufs Ohr zu legen.«
»Eine wunderbare Idee!«, sagte Dr. Horvath und verließ das Cockpit.
Eine halbe Stunde ging dahin. Ibakas gelegentlichen Kommentaren ließ sich entnehmen, dass er das Schweißgerät in Betrieb genommen hatte. Dann und wann heiterte er sich selbst mit einem kleinen Scherz auf, doch die meiste Zeit über hörten wir ihn lediglich verbissen vor sich hinfluchen. Alles in allem schien es ein ziemlich hoffnungsloses Unternehmen zu sein, aber er schien trotzdem der Ansicht zu sein, dass es einen Versuch wert war.
Als ich entdeckte, dass unsere Bordsprechanlage auf externe Übertragung
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