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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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geschaltet war, maß ich dem anfangs keine Be-deutung zu, sondern streckte lediglich die Hand aus, um die Sache in Ordnung zu bringen. Es war eine rein zufällige Entdeckung, die ich nur aus dem Grunde machte, weil ich in meiner Untätigkeit nach einer Beschäftigung suchte. Dabei war mein Blick auf die Schaltanlage gefallen.
    »Was hat das zu bedeuten, Captain?«
    Ich zog die Hand zurück und drehte mich um. Hinter mir stand der Commander.
    »Ich weiß nicht, Sir. Ich habe es gerade eben entdeckt. Alle unsere Gespräche sind auf Sendung geschaltet.«
    Noch während ich das sagte, überlief es mich siedend heiß. Es war eine Katastrophe. Alles, was im Cockpit gesprochen worden war, hatte seinen Weg in den Äther genommen. Die Konsequenzen waren nicht abzusehen. Wer immer diese Gespräche mitgehört haben sollte, er wusste jetzt nicht nur über die bevorstehende Landung auf der Insel Maiden Bescheid, sondern er hatte auch Gelegenheit genug gehabt, um die augenblickliche Position von Delta VII zu ermitteln.
    Commander Brandis griff über mich hinweg und legte den Schalthebel um.
    »Seit wann, Captain, ist die E. Ü. eingeschaltet?«
    Obwohl er sich über die möglichen Folgen dieser Schaltung ebenso im Klaren sein musste wie ich, ließ er weder Unruhe noch Aufregung spüren.
    »Ich kann es nicht sagen, Sir«, antwortete ich. »Mir ist es nur gerade eben aufgefallen.«
    »Sie haben sie nicht eingeschaltet?«
    »Nein, Sir.«
    »Nein!«, bestätigte Commander Brandis. »Das hätten Sie ganz gewiss nicht getan, Captain.« Er wandte sich um. »Lieutenant Stroganow, ist Ihnen aufgefallen, dass sich jemand an der Schaltung zu schaffen gemacht hat?«
    »Nein, Sir«, sagte auch Stroganow. »Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich auch nicht darauf geachtet habe. Außerdem war ich nicht immer im Cockpit.«
    Commander Brandis' Gesicht war um eine Idee blasser als sonst, als er überlegte. Nach einigem Nachdenken schien er zu einem Entschluss gekommen zu sein.
    »Nun«, sagte er, »ich glaube, auch Lieutenant Ibaka dürfte mit der Sache nichts zu tun zu haben. Es bleibt also nur noch eine Möglichkeit.«
    Commander Brandis wandte sich dem Ruheraum zu.
    In diesem Augenblick gab Stroganow Alarm und Commander Brandis musste sein Gespräch mit Dr. Horvath auf später verschieben.
    »Sir, wir haben Radarkontakt!«
    Der Commander fuhr auf dem Absatz herum.
    »Wissen Sie Genaues?«
    Stroganow starrte auf den Radarschirm.
    »Anfliegendes Geschwader, Sir. Hohe Geschwindigkeit. Zerstörer oder Kreuzer. Gefechtsentfernung in genau drei Minuten.«
    Commander Brandis brauchte weniger Zeit, als man benötigt, um einmal tief Atem zu holen, bis alle seine Entscheidungen getroffen waren. Ich hatte es schon wiederholte Male erlebt: In kritischen Situationen blieb er beherrscht und kühl und lediglich ein gelegentliches leichtes Zucken seiner Wangenmuskulatur verriet seine innere Erregung.
    Er drückte die Sprechtaste.
    »Hier spricht der Commander. Kommen Sie sofort an Bord, Lieutenant! Sofort! Wir haben einen Alarmfall.«
    Er ließ die Taste los und nahm seinen Platz ein.
    »Commander an Besatzung.« Seine Stimme dröhnte aus allen Lautsprechern. »Klar Schiff zum Gefecht! Aber warten Sie mit dem Zufahren der Schotten, bis Lieutenant Ibaka an Bord ist! Captain, Sie halten sich bereit, um das Triebwerk zu zünden!«
    »Aye, aye, Sir«, sagte ich und meine Hand berührte den Starterknopf.
    Der Blick des Commanders ruhte jetzt auf dem Radarschirm mit der sich unaufhaltsam verändernden Zahlenangabe, die der Computer einblendete. Der Countdown lag bei 132 Sekunden vor Nullzeit, als uns Ibakas Stimme erreichte.
    »Sir, ich sitze hier irgendwo mit meinem verdammten Anzug fest! Ich komme einfach nicht los.«
    Es waren nur wenige Worte, aber sie besagten: Unser Bordingenieur befand sich in einer verzweifelten Lage. Wenn sich sein Anzug tatsächlich, wie er sagte, festgehakt hatte, konnte die geringste unvorsichtige Bewegung den Tod bedeuten. Draußen hatte noch niemand einen Riss in der schützenden Kombination überlebt.
    Ich tauschte einen raschen Blick mit Stroganow. Er machte ein steinernes Gesicht.
    Commander Brandis fuhr fort, die Zahlenangabe abzulesen. Ohne den Blick davon zu wenden, drückte er die Sprechtaste.
    »Keine überflüssige Aufregung, Lieutenant! Versuchen Sie, sich zu befreien. Sie haben noch eine volle Minute Zeit.«
    »Aye, aye, Sir!«, bestätigte Ibaka. »Bis jetzt jedenfalls will mir das nicht gelingen.«
    Wir hörten seine

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