Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Stelle, Sir!«
    Ibaka hielt dem Commander den Anzug hin und dieser schlüpfte in die Kombination.
    »Lieutenant Stroganow, wie steht es mit der Zeit?«
    »Noch knapp zwei Minuten, Sir.«
    Commander Brandis nickte. »Das genügt.« Er griff nach dem Helm. »Captain, Sie überwachen in den folgenden Tagen die VOR-Frequenzen! Wann und wo Sie mich wieder an Bord nehmen sollen, werde ich Ihnen rechtzeitig bekannt geben. Achten Sie auf das Kennwort« - Commander Brandis dachte einen Augenblick lang nach - »auf das Kennwort Heimweh. Sollte ich mich innerhalb von sechsunddreißig Stunden nicht gemeldet haben, ist mit meiner Rückkehr nicht mehr zu rechnen. In diesem Fall betrachten Sie sich als rechtmäßigen Commander.«
    Ich hatte die Fahrt aus dem Schiff genommen. Durch das Cockpitfenster konnte ich die gelbe Bordwand der Lotus sehen, nur wenige Armlängen von mir entfernt. Seite an Seite trieben die beiden Schiffe dahin.
    »Aye, aye, Sir«, sagte ich. Und gleich darauf, einer plötzlichen Regung nachgebend, fügte ich hinzu: »Sir, wir verlassen uns darauf, dass Sie zurückkehren.«
    Zoll um Zoll schob sich Delta VII an der Lotus vorbei. Deren Cockpit tauchte neben mir auf und ich sah das maskenhafte Gesicht des fremden Piloten.
    Commander Brandis schob sich die erbeutete Dokumentenmappe unter die Kombination.
    »Sobald ich von Bord gegangen bin, drehen Sie unverzüglich ab, Captain. Gleichgültig, was geschieht! Ist das klar?«
    »Aye, aye, Sir!«, sagte ich gepresst.
    Drüben auf der Lotus war man bereit, den Passagier, von dem Commander Brandis gesprochen hatte, an Bord zu nehmen. Die Schleuse schwang langsam auf.
    Ich warf einen Blick auf die Radarschirme. Die Anzeige war klar und deutlich. Insgesamt waren es zwölf Kampfschiffe, die auf uns zuhielten, und die Geschwindigkeit ihrer Annäherung ließ darauf schließen, dass es sich um Schwere Kreuzer des neuen Ho-Chi-Minh-Typs handelte, jenes Typs also, mit dem das Andenken an den alten und listenreichen Guerillaführer aus der Zeit der Indochinakriege in Ehren gehalten wurde. Aus allen Berichten unserer Aufklärung, die mir vorgelegen hatten, als ich noch bei der Strategischen Raumflotte Dienst tat, ging hervor, dass den chinesischen Konstrukteuren mit diesem Typ der große Wurf gelungen war: Die Kreuzer waren schnell, wendig und schwer bestückt - und sie waren in der Lage, genug Treibstoff an Bord zu nehmen, um allen vergleichbaren Kampfschiffen der EAAU - von Delta VII abgesehen - zumindest ebenbürtig zu sein, was den Aktionsradius anbetraf. Die Zahlenangabe, die der Computer auf den Radarschirm einblendete, veränderte sich unaufhaltsam in der Nullrichtung. Als ich den Blick vom Radarschirm löste, verblieben uns noch sechsundneunzig Sekunden.
    »Meine Herren«, Commander Brandis wandte sich dem Ausstieg zu, »ich wünsche Ihnen Glück und Erfolg.«
    Ibaka entsicherte die Schleuse und drückte auf den Knopf. Commander Brandis schloss den Helm und entschwand meinen Blicken.
    »Sir, der Commander ist soeben von Bord gegangen.«
    Ibakas Meldung war an mich gerichtet.
    »Danke, Lieutenant. Fahren Sie die Schleuse zu und begeben Sie sich auf Ihren Platz. Ich führe einen Alarmstart durch.«
    »Aye, aye, Sir.«
    In achtzig Sekunden musste sich Delta VII unweigerlich im Feuerbereich des VOR-Kreuzers befinden. Die Zeit wurde kostbar.
    Vorsichtig schwenkte ich den Bug von Delta VII so weit herum, dass Commander Brandis in mein Blickfeld geriet. Er hatte den leichten Treibsatz gezündet, der zur Kombination gehörte, und schwebte auf den geöffneten Einstieg der Lotus zu. Solange er nicht darin entschwunden war, musste ich mit dem
    Alarmstart warten.
    Ibaka kehrte auf seinen Platz zurück.
    »Schleuse geschlossen und gesichert, Sir.«
    »Danke.«
    Danke, das war keine leere Höflichkeit, sondern eine unumgängliche Bestätigung. Eine Meldung, die nicht zur Kenntnis genommen wurde, war wenig wert. Erst die Bestätigung enthob den Meldenden der Pflicht, die Meldung zu wiederholen.
    Ich überzeugte mich davon, dass Ibaka seine Gurte anlegte, warf erneut einen raschen Blick auf den Radarschirm, nahm in mich auf, dass die uns verbleibende Galgenfrist auf zweiundsechzig Sekunden geschrumpft war, und konzentrierte meine Aufmerksamkeit wieder auf Commander Brandis, der noch immer im Raum schwebte. Irgendetwas war mit dem Treibsatz nicht in Ordnung und der Commander schien Schwierigkeiten zu haben, den Einstieg der Lotus anzusteuern. Dort stand ein Mann von der Lotus -Besatzung

Weitere Kostenlose Bücher