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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Offizier vom Dienst entsann sich seiner strikten Order, niemand ohne ausdrückliche Genehmigung passieren zu lassen - mit Ausnahme des Sicherheitsdienstes -, und gab den ersten Schuss ab. Eddington verlor einen Mann und sah sich programmwidrig in ein Feuergefecht verwickelt.
    Der Zeitplan wurde durcheinander gebracht. Als schließlich alles vorüber war - die sieben überlebenden Soldaten der Wache hoben die Hände und ließen sich entwaffnen -, hatte Ed-dington zwei kostbare Minuten verloren.
    Zwanzig seiner Männer blieben am Haupttor zurück, beseitigten die Spuren des kurzen Gefechts und übernahmen an dieser Stelle den Dienst. Ihre einzige Aufgabe war es, der nachfolgenden B-Gruppe das Verlassen des Sperrgebietes und das anschließende Einsickern in die Stadt zu ermöglichen. Im Anschluss daran sollten sie sich zu den Booten zurückziehen, bevor sie durch die nächste Inspektion - telefonisch oder mittels des TV-Auges - entlarvt werden würden.
    Die um einundzwanzig Männer schwächer gewordene AGruppe verteilte sich nunmehr auf die in Tornähe abgestellten Militärtransporter.
    Eddington, in der Uniform eines Infanterie-Captains, bestieg den ersten Wagen und übernahm die Führung. Die Transporter schwebten auf und setzten sich in Bewegung. Die Sirenen ließen ihren Warnruf ertönen.
    Zehn mit bewaffneten Soldaten voll gestopfte Militärtransporter gehörten in Metropolis seit dem Machtwechsel zum alltäglichen Straßenbild. Auch von ihren wiederholten Alarmfahrten nahm niemand mehr Notiz. Eddington trieb die Kolonne rücksichtslos zur Eile an. Es galt, die zwei verlorenen Minuten wieder aufzuholen.
    IV.
    Zeit: 07.15 Uhr
    Ort: An Bord von Delta VII
    Ein Juwel hatte einer der ersten Astronauten die Erde genannt und nicht damit übertrieben. Ein Juwel, das war sie tatsächlich, eine aus der trostlosen Wüstenei des Raumes gleich einer Fata Morgana aufsteigende Oase mit all ihren Verheißungen.
    Die Erde, so wie ich sie sah, hatte die Größe eines Medizinballs, der sich mit einem weißen Kranz umgab. Die Wolkendecke verschleierte den oberen Teil der nördlichen Halbkugel.
    Noch war der Atlantische Ozean deutlich in eine Tag- und in eine Nachthälfte geteilt. Dort, wo die Sonne ihn bereits traf, blinkte und gleißte er wie ein Spiegel. Die Kontinente waren sanfte grüne Wiesen, auf denen weiße Kühe weideten.
    Ich hatte die Automatik ausgeschaltet und das Triebwerk abgestellt. Delta VII trieb schwerelos im Raum - knapp außerhalb des unsichtbaren Gürtels der ständigen Kontrollen. Pünktlich auf die Minute hatten wir die errechnete Warteposition bezogen, die wir erst wieder verlassen würden, wenn es an der Zeit war, auf Metropolis hinabzustoßen.
    Der Schwere Kreuzer Apollo ließ auf sich warten. Unterwegs hatte er plötzlich Schwierigkeiten mit dem Triebwerk gemeldet und war zurückgefallen. Jetzt konnte man nur noch hoffen, dass es Captain Danielson gelingen würde, den Schaden mit den ihm zur Verfügung stehenden Bordmitteln noch rechtzeitig zu beheben.
    Commander Brandis hatte sich in den Ruheraum zurückgezogen. Es war mir unverständlich, woher er seine Gelassenheit nahm. Ich hatte Mühe, meine Nervosität vor den anderen zu verbergen.
    Ibaka kaute auf einem Kaugummi herum. Seine schwarzen Hände trommelten auf dem Kommandopult einen monotonen Rhythmus. Sein Gesicht war grau und er schwitzte. Das Gehämmer machte mich verrückt. Es kostete mich Überwindung, nicht auf ihn einzuschreien.
    Stroganow hatte sich in den Schutz seines Mützenschirmes zurückgezogen und gab vor zu dösen. Aus der Art, in der er dann und wann schluckte, ersah ich freilich, dass es mit seinem Gleichmut nicht sehr weit her war. Das Warten machte auch ihm zu schaffen. Vielleicht galten seine Gedanken seiner Familie, von der er nichts mehr gehört hatte, seitdem sie auf der Venus zurückgeblieben war: seine Frau Mascha und sein knapp siebenj ähriger Sohn. Ibakas Familie teilte das Schicksal. Die Lippen des grauhaarigen Navigators bewegten sich wortlos und auf einmal war mir klar, was er tat. Er betete.
    Um 07.28 Uhr traf endlich der Schwere Kreuzer Apollo ein, zunächst nichts als ein winziges glühendes Pünktchen auf einem der Radarschirme. Er meldete sich mit dem vereinbarten Codewort - nur um uns wissen zu lassen, dass kein Grund zur Beunruhigung vorlag; ansonsten wahrte er die erforderliche Funkstille. Ich benachrichtigte den Commander.
    Commander Brandis betrat das Cockpit, als vor den Fenstern der silberne Leib der Apollo

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