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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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zurückkehren.«
    »Warum, Sir?«, widersprach Lieutenant Xuma. »Nur weil uns ein paar lächerliche Meter von der Freiheit trennen? An Bord lagern mehr Anzüge, als wir brauchen. Ich werde sie holen. Ich bin ein guter Läufer, Sir. Mit etwas Glück sollte ich es schaffen.«
    Die Entscheidung lag bei mir. Was mein 1. Bordingenieur vorschlug, war nicht so wahnwitzig, wie es klang. Die Geschichte der Raumfahrt kannte tatsächlich einen ähnlichen Fall, der fünf oder sechs Jahre zurückliegen mochte. Damals war es einem
Najade
--Piloten in der Tat gelungen, sich auf diese Weise von einer vom Meteoritenschlag getroffenen Station zu retten. Nur hatte er damals nicht zehn oder zwölf Schritte im ungeschützten Zustand zurücklegen müssen, sondern allenfalls drei.
    »Ich weiß, woran Sie jetzt denken, Sir«, sagte hinter mir Lieutenant Xuma. »Aber der Mann hatte ein verletztes Bein.
    Ich dagegen bin gesund.«
    Was er vorschlug, mochte durchführbar sein; auf jeden Fall durfte es nicht unversucht bleiben. Daher rückte ich zur Seite.
    »Viel Glück, Lieutenant.«
    Lieutenant Xuma stieß das Luke auf, schnellte hinaus auf die Plattform und begann zu laufen. Fast wäre es ihm gelungen. Er erreichte die Schleuse und streckte die Hand nach dem Knopf aus, der sie für ihn geöffnet hätte. Auf einmal jedoch begann er zu wanken. Ich sah noch, dass er stürzte, dann rief ich Hilfe herbei.
    Sekunden später war der 1. Bordingenieur außer Gefahr; es hätte meines Hilferufes nicht bedurft. Unsere Bewacher befanden sich bereits auf der Plattform. Völlig überflüssigerweise hatte ich zugelassen, dass der Lieutenant sein Leben aufs Spiel setzte. Unsere Flucht wäre so oder so vereitelt worden.
    Dennoch war sie sinnvoll gewesen. Die Männer hatten begriffen, dass meine Kapitulation vor den Vollstreckern rein taktischer Natur war, und Mut und Selbstvertrauen zurückgewonnen.
    Torgau-Grabowski schien mit sich zu ringen, ob er uns für unsere Rebellion mit einer Strafe belegen oder über das Vorgefallene hinwegsehen sollte. Dass er sich schließlich für das Letztere entschied, entsprang sicher nur seiner nüchternen Einschätzung der Lage: Wir wurden noch gebraucht.
    »Ich hoffe, Commander«, sagte er, »Sie haben dazugelernt. Ein zweites Mal werde ich nicht zögern, den Überflüssigsten unter Ihrer Besatzung zu Ihrer Abschreckung hinrichten zu lassen. «
    Er sprach von Sergeant Dahlsen. Bei dem, was die Vollstrek-ker planten, mochte ein Schiffskoch in der Tat entbehrlich sein.
    Es schien mir angebracht zu sein, Torgau-Grabowski die Grenzen seiner Macht vor Augen zu führen.
    »Ich zweifle nicht, dass Sie dazu fähig sind«, entgegnete ich, so ruhig und beherrscht, wie ich es unter diesen Umständen vermochte. »Aber ich warne Sie nun ebenfalls, Professor. Aus dieser Besatzung lässt sich kein Stein herausbrechen. Sie haben uns alle - oder keinen.«
    Torgau-Grabowski bekam dünne Lippen, aber er beschränkte sich darauf, seinen Leuten einen Wink zu geben. Wir wurden in ein anderes Verlies geführt und neuerlich uns selbst überlassen.
    »Sir«, sagte Sergeant Dahlsen kleinlaut, »es tut mir Leid.«
    »Niemand wirft Ihnen etwas vor, Sergeant«, antwortete ich. »Das nächste Mal werden wir mehr Glück haben.« Dabei war es schon fast Glück genug, dass Lieutenant Xuma keinen ernstlichen Schaden genommen hatte, sondern sich bereits wieder zu erholen begann. Als die Vollstrecker erschienen, um uns zu holen, war er schon fast wieder der Alte.

21.
    Erst nachdem die
Hermes
abgehoben hatte, ließ mich TorgauGrabowski wissen, wozu er das Schiff bestimmt hatte. Auf diese Weise - so nehme ich an - wollte er vermeiden, dass die Besatzung ihr Verhalten miteinander absprechen konnte, eine Absicht, die er auch weitgehend erreichte. Andererseits übersah er, dass wir - meine Männer und ich -, nachdem wir KA-TORGA III verlassen hatten, uns wieder in unserem Element befanden: an Bord eines Schiffes, das uns vertraut war, unter Sternen, zu denen man aufblicken konnte.
    Wieder und wieder hatte ich darüber nachgedacht, was er wohl im Schilde führen mochte. Als er es schließlich aussprach, übertraf es meine schlimmsten Erwartungen.
    »Commander«, sagte er, »ich habe Ihnen gegenüber schon einmal angedeutet, dass ich Sie in den Dienst einer großen Sache gestellt habe und dass der Name Ihres Schiffes eingehen wird in die Geschichte. Und zwar werden Sie gewissermaßen zwei Seiten auf einmal beschreiben: die letzte des alten Buches, das irgendwann

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