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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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siebenunddreißigsten Stunde unserer Gefangenschaft auf KATORGA III abspielte.
    Nachdem die Tür zu unserem Gefängnis klirrend entriegelt worden war, betrat Torgau-Grabowski den Raum. Ein Bürschlein mit einem Laser-Karabiner begleitete ihn. Offenbar hatte es zu viele alte Wildwestfilme gesehen und gefiel sich nun in der Pose des harten Mannes; lässig ruhte der Lauf der gefährlichen Waffe in der Beuge des linken Armes.
    Ich habe nie erfahren, was Torgau-Grabowski mit seinem Besuch bezweckte, denn Sergeant Dahlsen, der bislang an der Wand gelehnt hatte, machte drei rasche Schritte und entriss dem Bürschlein, bevor dies überhaupt begriff, was sich da zutrug, den Karabiner. Danach wendete er sich seitwärts und rammte dem Professor den Lauf in den Magen.
    »Sir!«, rief er dabei. »Jetzt hab ich das Karnickel. Es wird mir ein Fest sein, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen!«
    Vorübergehend glaubte auch ich, dass sich - nun, da sich Torgau-Grabowski in unserer Hand befand - das Blatt gewendet hatte, aber nur einen Atemzug später erkannte ich, dass alle Hoffnung umsonst war. Torgau-Grabowski zeigte keine Angst; im Gegenteil, unter der tödlichen Bedrohung lächelte er.
    »Nur zu, Sergeant!«, sagte er. »Drücken Sie ab! Es wird Ihnen doch nichts helfen. Ein anderer wird kommen und an meine Stelle treten. Oder haben Sie sich vorgenommen, mit nur einem Gewehr eine ganze Schlacht zu gewinnen?«
    Der Professor ließ sich nicht erpressen; sein Leben bedeutete ihm nichts.
    Eben noch hatte Sergeant Dahlsen die Situation in der Hand gehabt; nun begann sie ihm zu entgleiten. Mir blieb nur noch übrig, zu verhindern, dass er dem ersten falschen Schritt nun auch noch einen zweiten folgen ließ. Im Treppenschacht waren Stimmen laut geworden; jeden Augenblick konnten weitere Vollstrecker unser Verlies betreten.
    Mit ausgestreckter Hand ging ich auf den Schiffskoch zu. »Geben Sie mir die Waffe, Sergeant!«
    In seinem Gesicht drückte sich zunächst Verständnislosigkeit, dann aber Verzweiflung aus.
    »Nicht, Sir! Ich bringe ihn um!«
    Meine Hand griff nach dem Laser-Karabiner. Sergeant Dahlsen hielt ihn eisern fest. Ich sagte:
    »Was wollen Sie hier eigentlich inszenieren, Sergeant; die völlige Metzelei?«
    Er seufzte und ließ die Waffe los. Ich sicherte sie und warf sie dem Westernhelden zu.
    »Da! Aber klüger wär’s, du suchtest dir einen anderen Beruf.«
    Eine Anzahl Vollstrecker quoll plötzlich in den Raum; irgendetwas musste sie alarmiert haben. Ich hätte keinen Augenblick später eingreifen dürfen. Unser Smutje wäre eines sinnlosen Heldentodes gestorben.
    Torgau-Grabowski hatte die ganze Zeit über keine Miene verzogen; sein Gesicht verriet weder Furcht noch Erleichterung.
    »Sie sind ein intelligenter Mann, Commander«, sagte er. »Wirklich schade, dass ich Sie noch nicht überzeugen konnte.«
    Er wandte sich abrupt dem Ausgang zu. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um.
    »Im Übrigen«, ergänzte er, »können Sie alle eine Abkühlung vertragen.«
    Die schwere Tür fiel wieder ins Schloss. Danach wurde es noch kälter. Wahrscheinlich hatte der Professor angeordnet, die Heizung weiter abzudrehen. In unseren leichten Bordanzügen froren wir erbärmlich. Es war eine bösartige, zermürbende Folter, der man sich keine Sekunde lang entziehen konnte.
    Es wurde kaum noch gesprochen. Dazu hätte es des Aufbrin-gens von Energien bedurft, über die wir nicht mehr verfügten.
    Nach diesem Zwischenfall mögen weitere vierundzwanzig Stunden vergangen sein, als ich von Lieutenant Koskinen leise angesprochen wurde.
    »Sir!«
    Mit schmerzenden Beinen an die Wand gelehnt, hatte ich ein wenig geschlafen. Das Wispern meines 2. Bordingenieurs jedoch machte mich wach.
    »Was gibt’s, Lieutenant?«
    Lieutenant Koskinen berührte meine Schulter.
    »Ich bin da auf etwas gestoßen, Sir.«
    »Worauf?«
    »Die Wände könnten Ohren haben. Sie müssten sich schon bemühen.«
    Als ich mich anschickte, Lieutenant Koskinen zu folgen, schenkte dem niemand Beachtung. Die Männer waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Lediglich aus Captain Mon-niers Augen streifte mich ein gleichgültiger Blick.
    »Also, worauf sind Sie gestoßen, Lieutenant?«
    »Gleich, Sir. Hier ist es schon. Fühlen Sie!«
    Wir hatten das rechteckige Verlies durchquert. Die Wand, vor der Lieutenant Koskinen stehen geblieben war, lag kaum noch im Licht; nicht einmal die Inschriften ließen sich entziffern. Was mir, als ich sie auf Lieutenant Koskinens

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