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Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri

Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri

Titel: Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Meter unter dem Meer.«
    Ich schwieg. Es gab über Kolibri Drei nichts mehr zu sagen. Wie hatte es dieser Chirurg doch noch genannt? Koordinierungsschwierigkeiten. Stafford war an seinem zweiten unbekannten Ich zugrunde gegangen.
    »Commander!«
    Forester drängte.
    »Sind Sie noch auf Empfang?«
    Ich überwand mich.
    »Ich habe es mitbekommen, Sir«, sagte ich. »Bei Gelegenheit werde ich Ihnen alles erklären. Aber, bitte, behalten Sie diesen Vorfall für sich!«
    Foresters Stimme klang empört.
    »Sir, das ist beim besten Willen nicht möglich. Einer meiner Leute ist verletzt.«
    »Ich verstehe, Kapitän. Andererseits, Stafford konnte nichts dafür - das müssen Sie mir glauben! Einigen wir uns auf eine unverfängliche Version: Er versank mit seinem Schiff. Ich erkläre es Ihnen. Nur nicht jetzt.«
    Forester schnaufte.
    »Zum Teufel - also gut!«
    »Danke, Kapitän«, sagte ich. »Und jetzt habe ich noch eine Aufgabe für Sie. Meine Nummer Zwei mußte im Pazifik notlanden und wartet sehnsüchtig aufs Abholen -«
    Das Projekt Kolibri hatte sein siebentes Opfer gefordert, aber die Arbeit ging weiter. Vielleicht war das gut so, denn es ersparte mir das Nachdenken über Dinge, die doch nicht mehr zu ändern waren.
    Vidal meldete sich aus elf hundert Metern Tiefe. Er war gut aufgekommen; weder das Schiff noch er hatten Schaden genommen. Ich wechselte ein paar Worte mit ihm, ohne zu erwähnen, was sich zweihundert Meilen westlich von ihm zugetragen hatte.
    Die Bergung verlief ohne Komplikationen. Das U-Boot setzte seine Magnete an und schleppte die Nummer Zwei in den Hafen von Veracruz ein. Gegen Abend, kurz vor dem Dunkelwerden, traf es dort ein, und Henri Vidal ging von Bord - ein wenig seekrank, aber sonst gesund, heil und guter Dinge. Sein rotes Halstuch leuchtete im schrägen Schein der untergehenden Sonne.
    Eine Stunde später übermittelte mir Osburg seinen Befund: Der Meteoritenschlag hatte dem Schiff nur oberflächlichen Schaden zugefügt; das Bremssystem ließ sich an Ort und Stelle so weit in Ordnung bringen, daß sich ein mühsamer Überlandtransport des Schiffes erübrigte. Osburg veranschlagte die Reparaturzeit auf einen halben Tag; danach sollte die Nummer Zwei imstande sein, aus eigener Kraft zur gründlichen Überholung auf das Werftgelände zurückzukehren.
    Es war schon spät in der Nacht, als ich mich an das Stafford-Protokoll setzte.
    Nach einigem Überlegen ergänzte ich es durch einen Zusatz:
    »Obwohl sich das Flottenkommando Pazifik freundlicherweise bereit erklärt hat, ein U-Boot zu unserer ständigen Verfügung zu halten, werden auch in Zukunft zeitliche Verzögerungen bei der Bergung nicht zu vermeiden sein.
    Dafür gibt es zwei Gründe:
Das U-Boot muß während des Versuches einen gewissen Sicherheitsabstand einhalten.
Die submarine Flugphase eines Kolibri erstreckt sich oft über eine Distanz von hundert Seemeilen.
    Daraus resultiert zwangsläufig, daß zwischen dem Empfang des ersten Notrufes und dem Eintreffen des U-Bootes am Unfallort stets eine Spanne von 15 bis 30 Minuten liegt.«

12.
    Als ich an einem kühlen, verregneten Frühlingstag in Metropolis aus dem Dienstwagen kletterte, der mich von der Rampe hinausgebracht hatte zum Direktionstrakt der VEGA, stand die Quecksilbersäule meines Stimmungsthermometers knapp über dem Gefrierpunkt.
    Das Gebäude, das ich betrat, war ein Labyrinth von lautlosen Aufzügen, summenden Laufbändern und endlosen Korridoren, mit weißen Orientierungsschildern an den Wänden und knallroten Alarmsäulen in den Ecken, mit Monitoren, auf denen Zahlen und Bezeichnungen flimmerten, erfüllt von einem ständigen Kommen und Gehen, dem hysterischen Chor einander überschneidender Positionsmeldungen und dem Gekicher ausgesucht hübscher Sekretärinnen.
    Im internen Sprachgebrauch hieß es darum auch ganz einfach das Tollhaus - eine zugleich zutreffende wie auch irreführende Bezeichnung, denn sie unterschlug völlig, daß hinter diesem scheinbaren Chaos ein ausgeklügeltes System steckte.
    In diesen bläulich schimmernden Glasbetonmauern schlug das Herz der größten und bedeutendsten zivilen Raumfahrtbehörde, die es auf der Erde und den ihr assoziierten Planeten gab. In der ganzen EAAU - der aus den Kontinenten Europa, Amerika und Afrika gebildeten Union - befand sich nicht ein einziges Raumschiff, das nicht von den Piloten der VEGA auf Herz und Nieren getestet worden war, einschließlich jener, die der Strategischen Raumflotte gehörten.
    Bis in den

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