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Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri

Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri

Titel: Weltraumpartisanen 07: Testakte Kolibri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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die Hand weggezogen.
    »Roger, Nummer Eins. Ich rufe jetzt Forester und melde mich im Anschluß daran wieder. Bleiben Sie ruhig, und verlassen Sie sich ganz auf uns.«
    Wie oft hatte ich diese Worte schon gebraucht? Stets waren es leere Versprechungen gewesen. Wir alle, die an der Bergung arbeiteten - Projektleiter, Controller, Kapitän Forester -, taten das Menschenmögliche. Jeder Knopfdruck war geplant, jedes Gespräch, das hinausging oder hereinkam, hatte seinen Sinn und seine Funktion; aber im Grunde blieben wir ohnmächtige Zuschauer.
    Nicht wir trafen die letzte Entscheidung; dies zu tun war dem Glück vorbehalten - und dies hatte sich vom ersten Tag gegen uns gekehrt. Sollte es diesmal, allen seinen Gepflogenheiten zum Trotz, mit uns Hand in Hand arbeiten? Romens Lippen bewegten sich stumm. Ich gewann den Eindruck, daß er betete.
    Ein Schwächeanfall trieb mir schwarze Nebel vor die Augen. Ich zog einen freien Sessel zu mir heran, setzte mich und sammelte neue Kraft.
    Als ich dann Forester rief, meldete er sich auf Anhieb.
    »Sie und Ihre verdammten Kolibris, Commander!« beschwerte er sich. »Wie lange wollen Sie uns damit noch in Atem halten? Warum verunglücken Sie damit nicht beispielsweise hinter dem Mond, wo unsereins nicht hin kann? Falls Sie’s noch nicht wissen - in Ihrem Projekt steckt der Wurm!«
    Da ich Forester inzwischen persönlich kennengelernt hatte, wußte ich, daß ich ihm diesen Ausfall nicht übelzunehmen hatte. Er war ein polternder, rauhbeiniger Seebär mit einem goldenen Herzen, ein mit Salzwasser getaufter Philosoph, der mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit die Theorie verfocht, daß eines Tages alles Leben wieder dort enden würde, wo es seinen Anfang genommen hatte: im Meer. Meine Gegenargumente ließen ihn kalt. Für ihn war die Raumfahrt nur ein Zwischenspiel auf dem langen Weg der Entwicklung - denn wo nichts ist, sei nichts zu holen.
    »Kapitän« antwortete ich, »Sie verraten uns da nichts Neues. Was kann ich meiner Nummer Eins ausrichten?«
    Forester ließ mich warten. Als er sich nach einer halben Minute wieder meldete, war seine Barschheit verschwunden.
    »Richten Sie Ihrer Nummer Eins aus: Es wird da möglicherweise eine kleine Verzögerung geben. Ich habe gerade mit der Fahrt heruntergehen müssen. Ein Lager droht heißzulaufen. Von rechts wegen wäre ich damit schon längst auf der Werft.«
    Romens Lippen hörten auf, sich zu bewegen. Einer der Controller schwang auf seinem Sitz herum und sah mich an.
    »Sir, alles, was mich zur Zeit interessiert, ist die Antwort auf meine Frage: Wann gedenken Sie bei Burowski zu sein?«
    »Wenn das Lager mitmacht, in zwölf Minuten - vielleicht auch erst in fünfzehn. Ich kann mich da nicht auf die Minute festlegen, leider. Ich rufe Sie, sobald ich Genaueres weiß.«
    Forester sprach ruhig und bestimmt, aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß er mir etwas verheimlichte. Auf jeden Fall hatte er verlangsamen müssen, und damit war der Rhythmus des Countdowns urplötzlich ein anderer geworden. Mit einemmal fühlte ich mich elend - aber diesmal war es nicht körperliche Schwäche, was mich zittern machte.
    Offenbar war ich nicht der einzige, der den Zugriff der kalten Hand verspürte.
    Zwei, drei Herzschläge lang war es still im Tower. Niemand sprach.
    Einmal mehr blickte ich hinaus auf den Ozean mit seiner langen majestätischen Dünung, über der die Albatrosse und die Möwen kreisten.
    Ein gläserner Spiegel über einem Kontinent der Geheimnisse. Schiffe durchzogen ihn; in nachtdunklen Tiefen erhoben sich die waffenstarrenden Festungen der beiden miteinander wetteifernden Machtblöcke; in den lichteren Zonen wuchsen Fleisch und Brot für Millionen von Menschen; aber erobert, bezwungen, gebändigt war er noch immer nicht. Dies zu tun dazu waren kommende Generationen aufgerufen.
    Irgendwo in diesem Ozean, jenseits des Horizonts, tief unter dem trügerischen Spiegel, wartete Burowski darauf, daß ich mein Versprechen einlöste.
    Kolibri -Tower, die letzte Hoffnung!
    Vargas hatte gewartet, dann Stafford, schließlich ich. Und nun wartete Burowski geduldig und vertrauensvoll darauf, daß Kolibri -Tower zu seinem Wort stand.
    Was sollte ich ihm sagen? Die Zeit ließ seine Chance versik-kern. In fünfzehn Minuten würde er durchgesunken sein auf nahezu Tiefe Drei-Drei. Auch Forester mußte das wissen.
    Ich bezwang meine Unruhe.
    »Nummer Eins, hier spricht wieder Brandis. Ich bitte um Lagemeldung. Kommen!«
    Burowski war

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