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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Gemischten Kommission Auskunft. Dennoch ziehe ich es vor. diesen letzten Akt mit meinen eigenen Worten zu schildern. Captain van Kerk hat diesen bescheidenen zusätzlichen Aufwand an Mühe verdient.
    Ich muß vorausschicken, daß ich dem kurzen Dialog mit Captain van Kerk bis zuletzt keine Bedeutung zumaß - und ich räume ein, daß ich dies hätte tun müssen. Zu meiner Entschuldigung sei angeführt, daß ich mich im unmittelbaren Anschluß an dieses Gespräch in einem schwierigen Manöver befand.
    Bei allen Errungenschaften auf dem Gebiet der Astronautik war und ist das Eintauchen eines Schiffes in die Erdatmosphäre jedesmal wieder ein Duell mit den Kräften der Natur - ein Duell, das den Piloten zu höchster Konzentration zwingt und ihm seine volle Aufmerksamkeit abverlangt.
    Eintauchen in die Atmosphäre, das bedeutete und bedeutet jedesmal wieder die bange Frage: ,Hat der Bordcomputer sich auch nicht geirrt?’ Falls dies in der Tat der Fall ist, dann kann dieser Rechenfehler zweierlei zur Folge haben:
das Schiff taucht in einem zu flachen Winkel ein und macht, wie es im Fachjargon heißt, einen Bauchklatscher. Wenn es diesen überlebt, d. h., wenn es durch die Wucht des Aufpralls nicht eingedrückt und in Stücke geschlagen wird, prallt es ab und wird - aller Wahrscheinlichkeit nach in lädiertem Zustand - in den Raum hineingeschleudert, wo sich seine Spur dann schließlich verliert.
Das Schiff taucht in einem zu spitzen Winkel ein und - wieder ein Wort aus dem Fachjargon - überzieht. Von dem riesigen Magnetfeld Erde angezogen, gerät es außer Kontrolle des Piloten -, die Reibungshitze übersteigt im Handumdrehen das zulässige Maß - und das Schicksal des Schiffes gleicht jenem eines in die Erdatmosphäre eintretenden Meteors: es verglüht und verdampft.
    Die Zeus befand sich im Landeanflug auf die Erde, und der kritische Punkt rückte näher und näher. Vollauf ausgelastet mit einer letzten Überprüfung des Schiffes und in Atem gehalten durch eine rasche Folge von Blinksprüchen, die der Kommandant der Eskorte an den Verband durchgab, strich ich Captain van Kerk vorübergehend aus meinen Gedanken.
    „Brücke an alle Stationen! Fertigmachen zum Landeanflug!“
    Die Bestätigungen gingen ein.
    Und dann war es soweit. Der Hitzeschild färbte sich erst rot, dann blau, dann weiß. Die Zeus war eingetaucht. Von spontanen Entschlüssen ist bereits die Rede gewesen. Hinter ihnen verbirgt sich eine lange Zeit der inneren Vorbereitung. Dann jedoch bedarf es nur eines auslösenden Faktors, um sie in Kraft treten zu lassen.
    In diesem Fall war ein feiner Rauchfaden am Hitzeschild dieser auslösende Faktor.
    Tage- und nächtelang hatte ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich mich der verhaßten Büchse der Pandora entledigen konnte, ohne daß sie - was ich nicht verantworten konnte - den VOR in die Hände fiel. Auf die einfachste aller Lösungen war ich nicht gekommen. Darauf zu kommen war diesem Augenblick vorbehalten.
    Eben noch hatte völliges Schweigen im Schiff geherrscht. Nun jedoch verwandelte es sich für die Dauer einiger Sekunden in ein Tollhaus. Ich selbst gab hierzu den Auftakt, indem ich die Taste drückte und sagte:
    „Brücke an TU! Koppeln Sie die Sonde ab!“
    „Sir, habe ich recht verstanden?“
    Lieutenant Xumas Anfrage blieb in der Luft hängen, denn Grischa Romens Stimme fuhr scharf dazwischen: „Sir, Captain van Kerk ist nicht mehr im Ruheraum!“ Über das, was einzuleiten ich im Begriff stand, über Erfolg oder Mißerfolg dessen, was sich hinter meinem kurzen, lakonischen Befehl verbarg, entschieden Bruchteile von Sekunden.
    „Mr. Romen, ich habe jetzt keine Zeit!“
    „Sir -“
    Grischa Romen war ausgeschaltet.
    „TU! Hier spricht der Commander! Ich wiederhole: Koppeln Sie die Sonde ab!“
    „Aye, aye, Sir!“
    Erneut Grischa Romen, ein verzweifelter Aufschrei:
    „Sir, Captain van Kerk ist nicht mehr an Bord. Er ist drüben auf der Sonde!“
    Und wieder Lieutenant Xuma:
    „TU an Brücke. Befehl ausgeführt, Sir. Die Sonde ist abgehängt.“
    Es war geschehen. Es ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Die Büchse der Pandora, das Trojanische Pferd, die schillernde Medusa, aufgelesen unter fremden Sternen, stummer Bote einer unendlich fernen Zivilisation - die Epsilon-Bootes-Sonde hatte sich aus der Umklammerung der Zeus gelöst und fiel nun ungelenkt und ungebremst der Erde entgegen, schneller und immer schneller, in einem meteorgleichen unaufhaltsamen Fall.
    „Danke,

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