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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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machtvoller noch als zuvor. Unsichtbare Druckwellen griffen nach dem dahinjagenden Fahrzeug und beutelten es, als wäre es ein welkes Blatt im Wind.
    Einer Hölle waren wir mit knapper Not entronnen. Die nächste tat sich nunmehr vor uns auf. Alles geschah binnen weniger Sekunden, nahezu auf einmal. Die Eindrücke überschnitten sich, gingen ineinander über, verschmolzen zu einem einzigen verfilzten Paket des Grauens und Entsetzens:
    - eine Werfthalle, hoch wie ein Wolkenkratzer, fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Staub wallte hoch.
    - ein Krangerüst kippte um und verfehlte unseren Transporter - dank Captain Romens geistesgegenwärtiger Reaktion - um Haaresbreite.
    - ein mit flüssigem Treibstoff gefüllter Kessel platzte auf. Gleich darauf stand er in Flammen. Der Sturmwind der Explosion warf den Transporter aus dem Kurs.
    - ein Tower stand wie ein schwarzer Zeiger schwankend vor dem Mond und kippte dann unmittelbar vor uns auf das betonierte Band der Piste.
    - eine Najade versuchte abzuheben. Im Augenblick des Startens fiel sie auf die Seite und verwandelte sich in eine horizontal dahinhuschende Kanonenkugel. Sie bohrte sich in das Direktionsgebäude und explodierte.
    - und dann, als die Medusa bereits in Sicht war, tat sich vor dem Transporter die Erde auf. Eine Stichflamme schoß daraus hervor und hüllte uns ein. Die Hölle schickte sich an, uns zu verschlingen. In letzter Sekunde gelang es Captain Romen, den Transporter herumzureißen und auf neuen Kurs zu legen.
    Wir erreichten das Schiff und beeilten uns, an Bord zu gehen. Mit ohrenbetäubendem Donnern und Grollen meldete sich der dritte Erdstoß an. Die Medusa schüttelte sich wie in einem heftigen Orkan. Wir bezogen unsere Stationen.
    Ich drückte die Taste.
    „Hier spricht der Commander. Bitte die Klarschiffmeldungen!"
    In gewohnter Reihenfolge, in gewohnter Knappheit und Präzision meldeten sich die einzelnen Stationen. Captain Romen faßte die Meldungen zusammen: „Pilot an Commander! Sir, Schiff ist klar zum Start."
    „Danke, Captain. Bitte, Triebwerk."
    Ein leises Vibrieren ging durch das Schiff. Das Triebwerk war angesprungen: bereit, die 1875 Tonnen den Sternen entgegenzukatapultieren.
    Durch das Cockpitfenster warf ich einen letzten Blick auf San Francisco. Der Anblick, der sich mir bot, war geeignet, das Blut gefrieren zu lassen. Die Staubwolke über der Stadt war von innen her erleuchtet. Sie glich einem riesigen Feuerball.
    „Triebwerk läuft, Sir."
    „Danke, Captain. Freies Manöver. Start!"
    „Freies Manöver. Start!"
    Die Medusa begann zu steigen: scheinbar zögernd zunächst, wie festgehalten von der Erde, dann jedoch von Sekunde zu Sekunde schneller und schneller. Ich fühlte mich in den Sitz gepreßt. Die Medusa löste sich aus dem Bannkreis der Vernichtung und des Todes und eilte den Sternen entgegen.
    Nach einer Weile sagte ich: „Danke, Captain, das genügt. Nehmen Sie jetzt Kurs auf Metropolis." Und zu Lieutenant Mercier, der in seiner Funkerbude saß, für mich unsichtbar, sagte ich über die Bordsprechanlage: „Benachrichtigen Sie die Zentrale. Es könnte sein, daß man dort überhaupt noch nicht weiß, was sich in San Francisco zugetragen hat."
    Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, daß ich das einzige Raumschiff kommandierte, dem es gelang, der Hölle von San Francisco zu entrinnen. Die VEGA verlor an diesem Abend dreiundvierzig Schiffe - mit Ausnahme der Medusa ihre komplette Ausstellungskollektion.
    Und mit diesen Schiffen verlor sie, was uns sehr bald schon bitter fehlen sollte: kostbaren Frachtraum. Und ebensowenig ahnte ich, daß ich gerade erst damit begonnen hatte: mit dem Grauen zu leben.
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    2.
    Die Medusa blieb in der Umlaufbahn. Ein Raumgleiter übernahm es, meine Männer und mich nach Metropolis zu bringen. Nach kurzem Spiralflug tauchte er ein in die Dunkelheit, die zu dieser Stunde über dem Atlantischen Ozean lag. Das Lichtermeer der Fünfzig-Millionen-Stadt geriet in Sicht: das immer wieder erregende Signalfeuer jener künstlichen Insel im nassen Dreieck zwischen Amerika, Afrika und Europa, auf der die politischen und administrativen Nervenstränge der zur EAAU zusammengeschlossenen drei Kontinente zusammenliefen.
    Ruth O'Hara wartete bereits; offenbar war sie benachrichtigt worden. Ich sah die Sorge in ihrem Gesicht. „Alles in Ordnung, Mark?"
    „Alles in Ordnung."
    „War es sehr schlimm?"
    „Mehr als das."
    Ein paar Schritte weiter begrüßte auch Captain Romen seine junge Frau, die

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