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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mandeläugige Ko Ai. Das zierliche Persönchen, Kind einer russischen Mutter und eines chinesischen Vaters, war vor kurzem erst eingebürgert worden und arbeitete nun in der astro-physikalischen Abteilung der VEGA. Ich hörte Ko Ai sagen: „Grischa - du bist ja verletzt!"
    Captain Romen murmelte etwas von einem Kratzer: eine ausweichende Antwort. Es ging ihm wahrscheinlich wie mir. Die Erinnerung an die Szenen des Grauens lähmte die Zunge.
    Der Pilot eines Helikopters eilte auf mich zu. „Commander Brandis, Sie werden zu einer Besprechung erwartet. Ich habe Befehl, Sie hinzubringen."
    „Jetzt?" fragte ich entgeistert. „Es ist mitten in der Nacht."
    „Tut mir leid, Sir!" sagte der Helikopterpilot. „Direktor Harris hat mich beauftragt, Sie zur Stelle zu schaffen - lebendig oder tot."
    „Und wohin?"
    „Ministerium für Inneres. Wenn es Ihnen recht ist, Sir, können wir sofort starten."
    Nach wie vor nistet in mir das Entsetzen. Ich empfand einen heftigen Widerwillen gegen jede Art von Betriebsamkeit. In ein paar Stunden - ja. Aber zuvor wollte ich schlafen und vor allem mit mir selbst ins reine kommen.
    „Es hat wohl keinen Sinn, junger Mann, Ihnen zu erklären, daß es mir durchaus nicht recht ist?"
    Der Pilot hatte nichts als seine Weisungen im Sinn. „Nein, Sir."
    Ich seufzte und gab nach. Eine Besprechung im Ministerium für Inneres, um diese ungewöhnliche Stunde, mußte zwangsläufig ernst genommen werden. Ich wandte mich an Ruth.
    „Du hast es gehört. Tut mir leid. Du wirst allein nach Hause fahren müssen."
    „Laß dich auf nichts ein, Mark!" sagte Ruth. „Wenn es wieder mal darum geht, irgendwo Kastanien aus dem Feuer zu holen - dann denk daran: es gibt genug andere, um die ich mich wenigstens nicht zu sorgen brauchte."
    Ich spürte, daß sie bereits mehr wußte, als sie aussprach. In ihren grünen Augen las ich so etwas wie stille Resignation. Die viel zu vielen Trennungen, die mein Beruf uns auferlegte, zehrten an unserer Ehe. Ruth begann des ewigen Wartens müde zu werden. Mehr als mit ihr war ich mit den Sternen verheiratet: Testflüge, Expeditionen, besondere Einsätze. Und jedesmal hieß es dann Abschied zu nehmen auf Wochen oder gar Monate.
    „Wenn es nach mir geht, bestimmt."
    „Bitte, Mark, versprich es mir."
    „Ruth, ich kann nichts versprechen. Es kommt ganz darauf an, was Harris von mir will."
    Ich bestieg den wartenden Helikopter. Der Pilot nahm neben mir Platz, ließ die Maschine anspringen und hob ab. Der Helikopter schwebte aufwärts und nahm Kurs auf die Innenstadt. Tief unter uns glitzerten die unzähligen Lichter der nächtlichen Stadt.
    Der Pilot brach das Schweigen. „Es heißt, Sie kommen aus Frisco, Sir." Offenbar verlangte es ihn nach einem Bericht aus erster Hand.
    Ich zeigte mich einsilbig. „Stimmt."
    Der junge Pilot ließ sich nicht bremsen.
    „Ich habe gerade die neuesten Satellitenfotos gesehen. Meine Fresse, Sir, das ist ein Ding! In Frisco steht kein Stein mehr auf dem anderen. Hat man so was schon je erlebt? Mitten im Frieden und päng! - aus der Traum."
    „Kennt man schon die Zahl der Opfer?"
    Der Pilot schüttelte den Kopf.
    „Nicht einmal annähernd, Sir. Bisher weiß man lediglich: das dicke Ende steht noch aus."
    „Wieso das?"
    Der junge Mann schnaubte.
    „Da gab's doch bei Frisco diese uralten atomaren Mülldepots, noch aus dem vorigen Jahrhundert. Es scheint, daß da wer, als man sie vor zwanzig Jahren ausmistete, geschlampt hat. Na, und jetzt das Erdbeben! Angeblich ist die ganze Gegend strahlenverseucht."
    Tief im Hintergrund meines Gedächtnisses dämmerte eine Erinnerung. Die atomaren Mülldepots, von denen mein Pilot sprach, waren, als es zum Zusammenschluß der Drei Kontinente kam, von den Vereinigten Staaten von Amerika als wenig willkommene Mitgift in die Allianz miteingebracht worden. Bislang hatte ich im Glauben gelebt, daß man sie längst liquidiert hatte. Falls es zutraf, was der Pilot behauptete - dann freilich stand für die Einwohner von San Francisco und der angrenzenden Gebiete, sofern sie das Erdbeben und die Brände überlebt hatten, das dicke Ende noch aus.
    Das hellerleuchtete Landedeck des Ministeriums für Inneres tauchte auf. Der Helikopter berührte den betonierten Boden. Das Fauchen der Rotoren verstummte.
    „Es war mir eine Ehre", sagte der junge Pilot, „Sie einmal kutschieren zu dürfen, Sir. Sonst bekommt unsereins die hohen Tiere immer nur von weitem zu Gesicht."
    Ich klopfte ihm auf die Schulter und stieg

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