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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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    Paul Flemming erwachte mit dröhnendem Kopf. Seine Schläfen pochten. Das Klingeln an seiner Wohnungstür hörte sich ungewöhnlich schrill an und schmerzte in seinen Ohren. Er musste sich zwingen, die Augen zu öffnen. Widerwillig blinzelte er in die grelle Sonne, die durch das ovale Oberlicht seines Ateliers hereinschien und ihn blendete.
    »O Mann«, stieß er hervor und raffte sich mühsam auf. Wieder schellte es an der Tür. Erst jetzt bemerkte Paul, dass er bis auf die Schuhe komplett angezogen war. »O Mann«, wiederholte er leise.
    Auf unsicheren Beinen schwankte er zur Tür. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er nach Hause gekommen war. Und vor allem auch daran, was er gestern Abend als letztes getrunken hatte.
    Paul drückte die Klinke herunter. Keine Ahnung, wer das um diese Zeit sein konnte. Genau genommen hatte er keinen blassen Schimmer, wie spät es überhaupt war. Er öffnete langsam die Tür.
    »Grüß Gott«, sagte einer der vier Männer, die sich vor seiner Wohnungstür aufgebaut hatten. Paul kannte sie nicht. Aber da zwei von ihnen die Uniform von Polizeibeamten trugen und alle vier sehr ernste Gesichter machten, hatte er kein besonders gutes Gefühl bei der Sache.
    »Guten Tag«, brachte Paul heraus und fasste sich an den Kopf. Dieses Dröhnen war kaum auszuhalten.
    »Sind Sie Herr Flemming? Paul Flemming?«, fragte der Mann, der ihn gegrüßt hatte. Das Jackett seines Anzugs war an der linken Seite leicht ausgebeult. Paul konnte sich denken, was er darunter verborgen hielt. Wahrscheinlich war der Typ von der Kripo. Aber was wollten diese Männer von ihm?
    Paul wurde es mit einem Mal ganz anders: Hatte er gestern Nacht womöglich irgendwelchen Blödsinn angestellt? War er betrunken Auto gefahren? Aber nein, beruhigte er sich selbst. Den Wagenschlüssel hatte er gestern nicht angerührt. Er war ja nach der Arbeit nur noch zu Fuß unterwegs gewesen.
    Genau, jetzt fiel es ihm wieder ein: Da waren diese Models gewesen. Ziemlich aufdringlich, aber letztlich doch ganz nett. Er hatte einen unterhaltsamen Abend in Jan-Patricks Goldenem Ritter verbracht. Nichts Besonderes, aber amüsant. Und ein wenig Ablenkung konnte er gut gebrauchen, gerade jetzt, da Katinka weit weg von ihm in Berlin war und sich so selten meldete. Ja, dachte Paul, es war ein netter Abend gewesen – wenn er nur nicht so viel getrunken hätte . . .
    »Paul Flemming, wohnhaft am Weinmarkt in Nürnberg«, stellte der Polizist in Zivil sachlich fest. »Waren Sie gestern Abend in den Lochgefängnissen im Kellergeschoss des Alten Rathauses?«
    Paul spürte seine trockene Kehle. Was redete dieser Mann da? Im Lochgefängnis? Ja, dort war er vor seinem Besuch im Goldenen Ritter tatsächlich gewesen. So ziemlich den ganzen Tag hatte er sich in den düsteren Folterkammern aufgehalten. Ihm kamen die Probleme in den Sinn, die er damit gehabt hatte, die engen und niedrigen Gänge und Zellen auszuleuchten. Und wie schwer sich seine beiden Models anfangs damit getan hatten, sich in dem kalten und grusligen Ambiente des mittelalterlichen Kerkers für seine Modeaufnahmen zu entspannen.
    »Ja«, sagte Paul schließlich. Seine eigene Stimme hallte in seinem Kopf wider und verursachte den nächsten Anflug von Kopfschmerzen.
    »Ist Ihnen eine gewisse Beate Meinefeld bekannt?«
    Was sollten diese Fragen? Paul fühlte sich mit seinem ausgewachsenen Kater auch ohne ein Kreuzverhör schlecht genug. Auf ein sinnloses Frage-und-Antwort-Spiel hatte er jetzt ganz bestimmt keine Lust.
    »Ja«, sagte er unwirsch. »Sie hat gestern für mich als Model gearbeitet.«
    Paul kamen sehr verschwommene Bilder vom Ende des Abends in den Sinn. Beate – oder Bea, wie sie sich nannte – war an ihm sehr interessiert gewesen. Um nicht zu sagen: Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen. Etwas zu direkt und fast schon plump, wie Paul es empfand. Andererseits war ihm ein wenig Trost und Zuspruch von weiblicher Seite zur Zeit ja auch höchst willkommen. Und überhaupt: Er war momentan sozusagen ungebunden und niemandem verpflichtet. Warum also nicht?
    »Frau Meinefeld ist heute früh von Reinigungskräften des Rathauses im Lochgefängnis aufgefunden worden. Tot«, stellte ihn der Zivilbeamte vor vollendete Tatsachen.
    Paul war viel zu baff, um darauf etwas sagen zu können. Stattdessen konfrontierte ihn der Kriminalpolizist mit der nächsten schockierenden Neuigkeit: »Die Leiche von Frau Meinefeld befand sich in einer der historischen Folterzellen.«
    »Sie lag auf den

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