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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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jeder Aufschrei, hatte er hinzugefügt: Zudem wüßte er nicht, wie ausgerechnet er der Menschheit der Zukunft von Nutzen sein könne - er, ein unbedeutender Stadtagent. Aber vielleicht gelänge es uns ja, Professor Aksakow zu überreden: etwas, was ihm nicht gelungen sei.
    Aksakow: Was versprach er sich von seinem kindischen Heldentum? Ein einziger Fallout - und selbst die Erinnerung an ihn würde für alle Zeiten aus dem Gedächtnis der Überlebenden getilgt sein. Malaga war eine todgeweihte Stadt. Der nächste Regen würde ihren Bewohnern den Untergang bringen: in Form eines langen, qualvollen Siechtums, vor dem selbst die Weisheit der erfahrensten Ärzte kapitulierte.
    Daß dem so war, damit mußte man sich, wollte man nicht verrückt werden, abfinden. Die an dem Unheil Schuldigen weilten längst nicht mehr unter den Lebenden; niemand konnte sie zur Rechenschaft ziehen. Die Katastrophe war ein elementares Ereignis: ein globaler Notstand ohne jedes Beispiel. Damit verglichen, war der Untergang von Pompeji ein niedliches Sandkastenspiel der Naturgewalten gewesen.
    Aksakow mit seinem unangebrachten Idealismus sabotierte den von der Regierung unternommenen Versuch, dem Chaos des sich abzeichnenden Unterganges in letzter Minute eine neue Ordnung aufzuzwingen. Begriff dieser weltfremde Professor denn nicht, daß er als Kapazität auf dem Gebiet der Geotechnik in dieser Stunde unersetzlich war? Ein Gewissen mochten sich austauschbare Stadtagenten wie Wallace leisten. Die anderen hatten, wenn vielleicht auch schweren Herzens, an ihre Pflicht zu denken.
    Der Aufzug war oben angelangt; die Türen fuhren auf. Lieutenant Stroganow und ich betraten das rauchverschleierte Parkdeck.
    Das Bild, das sich uns hier bot, war wie der Alptraum des Weltuntergangs.
    Auf dem Flugfeld tobte die Schlacht um die letzten Schiffe. Die Milizsoldaten, nur noch auf ihre eigene Rettung bedacht, feuerten in die andrängenden Menschenmassen aus allen Rohren. Einige Milizsoldaten, die bereits in eines der Schiffe Einlaß gefunden hatten, feuerten auf ihre eigenen Kameraden, die ihrerseits, im Bestreben, die Schiffe zu stürmen, zurückschossen. Das Grauen dieser Szene in dichterische Worte umzusetzen hätte nicht einmal ein Dante vermocht. Es war ein Kampf aller gegen alle.
    Und mitten darin eine Frau, die ihre beiden Kinder mit ihrem Leibe schützte, als könnte sie damit das Unheil von ihnen fernhalten.
    Ich wandte mich ab. Drei zusätzliche Personen: im Dingi war für sie kein Platz.
    Ich bestieg das Dingi. Nach einigen Sekunden folgte auch Lieutenant Stroganow. Seine Wangenmuskeln zuckten; sein Blick wich dem meinen aus. Mir war das nur recht. Auch er brauchte nicht zu sehen, wie es um mich bestellt war. Zerrissen von Elend und Scham, klammerte ich mich an meine Pflicht.
    „Kennen Sie sich in Malaga aus, Lieutenant?“
    „Einigermaßen, Sir.“
    „Sie weisen mich ein.“
    „Das Hochhaus der Terraverde, Sir?“
    „So ist es.“
    „Sie können es von hier aus sehen, Sir. Es ist unter diesem Rauchpilz da.“
    Ich blickte in die von Lieutenant Stroganow angegebene Richtung.
    Das Hochhaus der Terraverde war eine lichterloh züngelnde Flamme.
    Ein Frösteln überrieselte mich, während ich die Armaturen überprüfte. Das Dingi war klar zum Start. Und, für das bloße Auge unsichtbar, wartete darauf die Medusa in der Umlaufbahn: dieses Schiff, dem die fernsten Planeten gute alte Bekannte waren. Ein rascher Entschluß meinerseits - und die Medusa würde mich davontragen zu irgendeinem Stern des Friedens. Lebten nicht auf der Venus Menschen, die zeitlebens die Erde nicht gesehen hatten? Und lebten sie etwa schlechter, menschenunwürdiger als wir?
    „Achtung, Sir!“
    Lieutenant Stroganows Warnruf riß mich aus meinen Überlegungen.
    Auf dem eingespiegelten Teleskopbild sah ich: eine Handvoll Milizsoldaten hatte das Parkdeck betreten.
    „Danke, Lieutenant.“
    Das Triebwerk zündete. Das Dingi begann sich zu schütteln.
    Die Milizsoldaten brachten ihre Waffen in Anschlag. Wenn sie sich schon nicht zu retten vermochten, sollte dies auch keinem anderen vergönnt sein.
    Das prasselnde Geräusch von Einschlägen. Im Dingi roch es plötzlich scharf und beißend nach verschmortem Sukornit. Was war getroffen? Dem Geruch nach lediglich die Außenhaut, und die dichtete selbsttätig. Sogar ein mittelgroßer Meteoritenschwarm vermochte ihr keine ernsthaften Wunden zu schlagen.
    Das Dingi löste sich von der Rampe und begann zu steigen.
    „Stellen Sie die

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