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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Verabschiedung des Gesetzes über das sogenannte Q-Papier wurde auch dort vor wenigen Tagen mit der Evakuierung begonnen…“ Auslaufen des Films.
    „… meine Herren, vor einer knappen Stunde wurde mir aus Nordamerika ein erster kräftiger radioaktiver Fallout gemeldet. Das bedeutet: wir stehen gewissermaßen mit dem Rücken zur Wand. Alle Drei Vereinigten Kontinente sind in höchster Gefahr.“
    Manoel Braga sprach die letzten Sätze mit zitternder Stimme. Danach setzte er sich und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Minister nahm den Faden auf.
    „Gefahr, meine Herren, droht auch noch von einer anderen Seite. Verläßlichen Berichten zufolge haben die VOR, von ähnlichen Evakuierungsproblemen wie wir geplagt, ihr Augenmerk auf den südamerikanischen Kontinent gerichtet, der als relativ sicher gilt. Vor wenigen Augenblicken wurden unsere Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Colonel Hilsenrath vom Stab der Strategischen Raumflotte wird Ihnen jetzt die Einzelheiten schildern.“
    Die Anwesenheit des asketisch wirkenden, bebrillten, grauhaarigen Colonels unterstrich den düsteren Hintergrund dieser Konferenz. Es war ein offenes Geheimnis, daß Hilsenrath seine Position beim Stab der strategischen Raumflotte der neugewählten Präsidentin der EAAU, Jennifer Norton, genannt Old Jenny, verdankte, deren Neffe er war.
    Colonel Hilsenrath faßte sich kurz; er formulierte kühl und ohne spürbare Emotionen:
    „Wie Sie wissen, meine Herren, sind die VOR auf den Vorschlag unserer Präsidentin, einen gemeinsamen Katastrophenplan zu erarbeiten, nicht eingegangen. Der Grund hierfür ist aller Wahrscheinlichkeit nach im tiefverwurzelten Mißtrauen der Asiaten gegenüber der westlichen Zivilisation zu suchen. Nun, damit könnte man sich abfinden. Leider deuten inzwischen manche Anzeichen darauf hin, daß die Pekinger Regierung unsere gegenwärtige Krisensituation dazu ausnützen will, um einige entscheidende territoriale Veränderungen herbeizuführen. Das Erfordernis, den gesamten vorderasiatischen Raum zu evakuieren, zwingt sie geradezu zum Handeln. Freilich, wohin der Stoß zielen wird, können wir nicht mit letzter Sicherheit voraussagen. In Betracht käme vor allem der südamerikanische Kontinent - andererseits ist auch eine Invasion der Venus nicht völlig auszuschließen. So oder so: Wir müssen auf das Schlimmste gefaßt sein.“ Colonel Hilsenrath verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln. „Und wir sind darauf gefaßt, meine Herren.“
    Der Minister dankte dem Colonel mit einem Kopfnicken. „Mit anderen Worten, meine Herren, wir haben keine Zeit zu verlieren. In einem Punkt sind wir uns alle einig: es muß etwas geschehen. Die exterrestrische Evakuierung aller Einwohner der EAAU mit den Q-Klassen Eins und Zwei - wie sie zur Zeit in Spanien erprobt wird -wäre der letzte, verzweifelte Ausweg. Es wäre zugleich unser Eingeständnis, im Kampf mit der radioaktiven Verseuchung der Erde geschlagen zu sein. Aber - so müssen wir uns fragen - über welche Mittel verfügen wir, um dieser Katastrophe Einhalt zu gebieten? Sind mit der Operation Sonnenfracht nicht alle unsere Mittel erschöpft worden? Meine Herren, ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die folgenden Berechnungen lenken.“ Auf der Projektionsfläche erschien eine Fülle kaum lesbarer, handschriftlicher Formeln. „Ein Gutachten des russischen Geotechnikers Professor Wladimir Aksakow, das mich erst in dieser Nacht erreichte.“
    Die volle Wahrheit war: Aksakow, bekannt durch seine Strukturveränderungen im Ural und seine geophysikalischen Erfolge im Zusammenhang mit dem nordafrikanischen Bewässerungsprojekt Tcrraverde, dessen Leiter er war, hatte das Gutachten - aus eigenem Antrieb - unmittelbar nach der vulkanischen Explosion des Kilimandscharomassivs erstellt und unter Zuhilfenahme eines gewöhnlichen Letterators dem Ministerium übermittelt. Dort gelangte es, infolge der Stupidität eines subalternen Beamten, in die Ablage aller jener utopischen Vorschläge wie sie in Krisenzeiten stets und überall zu Tausenden eingehen. Und dort wäre es untergegangen, hätte es nicht ein Zufall dem Minister in die Hand gespielt: der subalterne Beamte hatte, als der Minister in einem völlig, anderen Zusammenhang Aksakow erwähnte, mit einer mokanten Bemerkung reagiert. Teodorescu - hellhörig geworden - hatte nachgefaßt.
    Nun kommentierte der Minister das Fotogramm:
    „Die Formeln sind, wie Sie sich selbst überzeugen können, schwer

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