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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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primitivsten aller Taten.
    Ein bleicher Finger stieß auf mich zu und verfehlte mich um Haaresbreite.
    Ich drückte ab.
    MEMORANDUM
    Zu Händen von John Harris, Direktor VEGA.
    Gesprochen um 06.14 Uhr hiesiger Ortszeit.
    Betrifft: FLs.
    Da ich nicht weiß, ob mir und meinen Kameraden Rettung beschieden sein wird, notiere ich folgenden Sachverhalt:
Um Mitternacht kam es zwischen der Besatzung des notgelandeten Alpha-V-Dingis und einer größeren Anzahl von FLs in den Gallabergen zur Schlacht.
Der Anführer der FLs, John Malembo, kam dabei durch meine Hand ums Leben. Sein Tod wirkte sich umgehend auf das Kampfverhalten der FLs aus. Sie brachen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit das Gefecht ab und zogen sich zurück.
Ein mittels eines erbeuteten Firechairs nach Sonnenaufgang unternommener Rekognoszierungsflug führte zu der überraschenden Feststellung: die FLs lagen tot in ihren Stellungen.
Gewisse äußere Merkmale deuten darauf hin, daß die FLs unmittelbar nach dem Ableben ihres Anführers, des Medizinmannes John Malembo, Opfer der hier grassierenden Strahlenpest geworden sind, gegen die sie bis dahin auf unerklärliche Weise immun gewesen waren.
    Der Sprecher: Mark Brandis Commander (VEGA)
    Nachsatz: Wir setzen unseren Marsch zur nächsten Anhöhe fort, um ein Kreuz auszulegen.
    Der Sprecher: wie zuvor.

19. Ruth O’Hara: „Die Pilotenfrau“ (Auszug)
    In aller Herrgottsfrühe fuhr ich hinaus zur Rampe, auf der die Mistral erwartet wurde, die Mark und seine beiden Lieutenants in den afrikanischen Gallabergen aufgelesen hatte. Ich wartete nicht allein: auch Mascha Stroganow und Jane Xuma waren erschienen.
    Ich fühlte mich verpflichtet, Jane etwas Nettes zu sagen, sie spüren zu lassen, daß ich ihre zwiegespaltenen Gefühle voll und ganz verstand.
    „Jane… ich habe von der Sache gehört. Es tut mir leid. Mir wäre wohler, Mark hätte nichts damit zu tun.“
    Jane gab mir einen Kuß auf die Wange.
    „Mark… Commander Brandis… trifft keine Schuld, Ruth. Was geschehen ist, mußte geschehen. Malembo… mein Vater… ich denke, er hat sich da in etwas verrannt. Er hat es nie hinnehmen wollen, daß die Zeit der Medizinmänner vorbei ist… endgültig vorbei ist.“
    Jane wandte ihr Gesicht der aufgehenden Sonne zu: dorthin, wo sich die leuchtende Kupferplatte des Atlantischen Ozeans dehnte.
    „Das da, Ruth“, sagte sie, „ist unsere Zeit: ein neuer Tag mit lauter neuen Aufgaben.“
    Mascha Stroganow nickte. „Und ohne Angst, Jane, mein Täubchen“, fügte sie hinzu. „Das wollen wir nie vergessen.“
    Ich hörte zu und hörte doch nicht zu. Meine Gedanken stürmten der Mistral entgegen: hoch hinauf in die blasse, feierliche Bläue des Himmels, aus der sie auftauchen mußte. Nie war ich glücklicher gewesen. Nicht nur Mark - auch ich war diesem herrlichen Leben zurückgegeben, dieser verrückten, großartigen, unvergleichlichen Welt. Schmerz gab es in ihr - aber auch immer wieder Freude; Verzweiflung - aber auch immer wieder eine neue, helle Flamme der Hoffnung.
    Und es gab Mark.
    „Ruth O’Hara?“
    Ich wandte mich um.
    Ein Transporter war, ohne daß ich es bemerkt hatte, herangeschwebt. Jemand hielt einen Telefonhörer heraus. „Für mich?“
    „Wenn Sie Ruth O’Hara sind.“
    Ich ergriff den Hörer und spürte, wie mir das Herz plötzlich bis in den Hals schlug. Ich ahnte, was mir bevorstand.
    Marks Stimme:
    „Ruth, kannst du mich hören?“
    Ich wandte mich ab, damit die anderen mein Gesicht nicht sahen. „Mark, wann kommst du?“
    „Das wollte ich dir gerade sagen, Ruth, Liebling… wir mußten da ein wenig umdisponieren. Ich steige gleich um in die Medusa.
    „Aber… aber sag doch wenigstens, wann du kommst.“
    „Ich fürchte, es wird eine Weile dauern, Ruth. Sei nicht unglücklich. Und vergiß mich nicht.“
    Ich - ihn vergessen?
    Ich gab den Hörer zurück und lächelte, um nicht zu heulen.
    Jenseits des Hangars stieg mit Donnergetöse ein großes Schiff auf. Ich erkannte die Medusa: Marks Schiff auf der Reise zu den Sternen. Es beschrieb eine Schleife und zog über uns hinweg, und ich bildete mir ein, hinter dem spiegelnden Cockpitfenster Captain Romens braunhäutiges Zigeunergesicht zu erkennen.
    Der Scheinwerfer der Medusa blinkte.
    „Ruth“, sagte Mascha Stroganow, „können Sie das verstehen?“
    „Ja“, sagte ich und entzifferte die Botschaft. „Es ist eine Zeile aus einem alten deutschen Soldatenlied. Sie lautet: ,In der Heimat, in der Heimat, da gibt’s ein

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