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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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neue Welle und zwei neue Ventile. Ich habe auf der Hedwig nachgesehen. Es gibt keine Ersatzteile. Das bedeutet: Was wir benötigen, müssen wir selbst herstellen. Das dauert.“
    Ohne Pumpe war der Schoner ein unbrauchbares Schiff. Wir saßen noch immer fest.
    „Was veranschlagen Sie, Lieutenant?“ erkundigte ich mich.
    Er betrachtete die Werkbank.
    „Die Nacht, Sir“, verkündete er, „wird draufgehen.“
    Ich faßte mit an. Ich machte die Grobarbeit, und Lieutenant Xuma als der erfahrenere Mechaniker übernahm die Endfertigung. Die Pumpe war so alt wie das ganze Schiff. Im Gehäuse klaffte ein Riß, der nicht vom Meteoritenschlag herrühren konnte. Bevor man daran ging, die neuen Teile einzusetzen, mußte das Gehäuse geschweißt werden. Die Stunden gingen dahin.
    Zwischendurch sah ich nach dem Rechten. In den Gängen und Räumen der Plattform war alles ruhig. Captain Romen und Lieutenant Stroganow bewachten die Schleuse, Lieutenant Levy den Funkraum: dies für den Fall, daß es noch einen zweiten Schlüssel gab. Ich traute weder Dr. Heim noch seinem Funker. Lieutenant O’Brien lehnte an der Tür zur Waffenkammer.
    Gegen Mitternacht erschien Gregor Chesterfield in der Werkstatt und brachte Kaffee und belegte Brote. Zum zweiten Mal tat er damit etwas von mir Unerwartetes. Er war nüchtern. Ich sagte ihm, er möge sich keinen überflüssigen Ärger aufladen, doch er hob die Schultern. Er wollte wissen, ob er bei der Arbeit behilflich sein könnte, aber Lieutenant Xuma sah ihm nur auf die gepflegten Hände und schüttelte den Kopf. Ich schickte ihn fort.
    „Sie schulden uns nichts“, sagte ich.
    Er drehte sich noch einmal um.
    „Erlauben Sie, Commander“, sagte er, „daß ich diesbezüglich meine eigene Ansicht habe.“
    Als wir die Pumpe zusammengebaut hatten, war es nach sieben Uhr. Wir fanden einen passenden Stutzen, schlossen die Pumpe an und machten einen Probelauf. Das Wunder geschah: die Pumpe begann zu arbeiten. Der Luftstrom kam kräftig und gleichmäßig. Lieutenant Xuma vergaß die guten Umgangsformen und hieb mir seine schmierige schwarze Tatze auf die Schulter.
    „Ehrlich, Sir“, sagte er, „daß wir das alte Luder noch einmal zum Leben erwecken - ich hatte es arg bezweifelt.“
    Wir hoben die Pumpe auf, um sie hinüber auf die Hedwig zu schaffen, und zugleich wurde die Tür zur Werkstatt aufgerissen. Mit aschfahlem Gesicht stand Lieutenant Levy auf der Schwelle.
    „Sir… “
    Ich brauchte nicht zu fragen, er brauchte es nicht auszusprechen. Wir setzten die Pumpe ab, verließen die Werkstatt und eilten hinter ihm her zu nächsten Galerie.
    Die silbrig schimmernden Rümpfe vor dem weiten, bestirnten Rund, das diademgleiche Funkeln der Cockpits im schrägen Schein der Sonne: all das ergab ein Bild von unvergleichlicher Schönheit. Aber Schönheit kann auch dämonisch sein. Der Tod als Ballett.
    Noch war es in Bewegung: ein flimmernder Fächer, der mehr und mehr auseinanderfiel. Das Ballett geriet zum Reigen, verteilte sich rings um die Plattform und erstarrte unmittelbar vor dem äußeren Elementring zu einer unmißverständlichen drohenden Gebärde.
    Die Pumpe wurde nicht mehr benötigt. Die Flucht der Hedwig, dieses treuen alten Zossen, war zu Ende.
    Sie waren da. Sechs schwerbestückte Taurus-Zerstörer. Das VI. Geschwader der Strategischen Raumflotte. Die von Major Esko Tuomi befehligte Jagdgruppe der astralen Militärpolizei.
    Ein Signalscheinwerfer blinzelte.
    Lieutenant Levy hatte den Funkraum aufgeschlossen und die Verbindung hergestellt. Major Tuomi hielt sich an die alten Regeln. Vor dem ersten scharfen Schuß ein Warnschuß. Vor dem Warnschuß die Aufforderung zur Kapitulation. Was fehlte, war der Parlamentär mit weißer Flagge und Trompete. Man schrieb das 21. Jahrhundert. Vom Fenster aus konnte ich sein Flaggschiff sehen. Ja, ich glaubte sogar, hinter den gleißenden Scheiben Major Tuomi selbst zu erkennen: das weiße Oval seines Gesichtes. Wir sprachen miteinander auf der ICS-Frequenz. Das war einfacher als über UKW; man brauchte nicht umzuschalten. Wir sprachen miteinander wie zwei gute Bekannte, zwischen denen zufällig eine Frontlinie verlief.
    „Ich höre“, sagte ich.
    „Tut mir leid, Brandis“, sagte Major Tuomi. „Ich hab’ mir den Job nicht ausgesucht. Aber jetzt bin ich hier. Und wir müssen die Sache zu einem Ende bringen - so oder so.“
    Die Tür stand offen. Ich konnte sehen, wie Lieutenant Stroganow die Waffen ausgab: Barbakan-Karabiner und

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