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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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bestehen, die der Sonne zugewendet war. Die Steuerbordseite schimmerte golden. Die andere Seite des Kreuzers lag im Schatten und war von dem dunklen Samt der Unendlichkeit kaum zu unterscheiden.
    Er hatte uns entdeckt. Das Versteckspiel war zu Ende. Wir hatten alles auf eine Karte gesetzt und verloren.
    Im Lautsprecher erklang seine Stimme: knapp, hart, keinen Widersprach duldend; die Stimme der Stärke und der Gewalt, die im Einklang standen mit dem Gesetz.
    „Hedwig - Argonaut. Over! “
    Bevor ich die Taste drückte, ließ ich den Blick über die Gesichter meiner Männer wandern. Gute, ehrliche Gesichter. Sie waren ihrem Gewissen gefolgt. Was würde ihr Schicksal sein? Kriegsgericht. Und dann? Im Fall von Captain Romen stand das Urteil fest. Ich meldete mich.
    „Argonaut - Hedwig. Ich höre. Over!“
    „Ich habe Sie ihm Visier, Hedwig. Sie haben keine Chance. Kommen Sie aus Ihrem Mauseloch hervor und gehen Sie dann langsam längseits! Over!“
    Die Argonaut war ein brandneues Schiff und wollte sich keine Beulen holen. Wozu sollte sie ein Risiko eingehen? Die Beute war ihr sicher. Die Beute stand mit dem Rücken zur Wand. Ich nickte Captain Romen zu, und das ausgeleierte Triebwerk begann zu grummeln und sprang an.
    „Roger, Argonaut. Wir manövrieren uns frei.“
    Ich hatte bestätigt. Für den Augenblick war die Argonaut zufriedengestellt. Aber das letzte Wort, dachte ich, ist noch nicht gesprochen. Ich kenne dich nicht, Kommandant, aber mich wirst du kennenlernen. Ich dachte an viele Dinge zugleich, auch an Ruth O’Hara. An Olga. An Captain Romen. Die Seuche schickte sich an, einen neuen Triumph zu feiern. Aber der Fisch war noch nicht an Land gezogen. Kommandant, du hast soeben den Fehler deines Lebens gemacht!
    Lieutenant Stroganow saß hinter dem kleinen Navigationspult. Sein Gesicht mit den breiten Backenknochen war mir zugewandt. Unsere Blicke trafen sich.
    „Fünftausend RMP, Lieutenant?“
    Der Sibiriak wiegte den unter Sternen graugewordenen Kopf.
    „Ein paar mehr, ein paar weniger, Sir. In den alten Zeiten hieß es: Schub und durch!“
    „Und man kam durch?“
    Lieutenant Stroganow zuckte mit den Achseln.
    „Mal ja, mal nein, Sir. Die Schiffe waren robust gebaut. Langsam, aber robust.“
    Er wußte, worauf ich hinauswollte. Er wußte es längst. Seit siebzehn Jahren, mit geringfügigen Unterbrechungen, flogen wir Seite an Seite. Er klopfte gegen die Bordwand.
    „Die hält was aus, Sir.“
    Der Lautsprecher knackte. Die Argonaut wurde ungeduldig.
    „Vorwärts, vorwärts, Hedwig! Beeilung!“
    Die Argonaut durfte keinen Verdacht schöpfen. Ich mußte sie hinhalten. Ich drückte die Taste.
    „Roger, Argonaut. Wir haben noch Schwierigkeiten mit dem Ruder. Nicht unsre Schuld. Die Hedwig ist nun mal ein alter Klapperkasten.“
    Captain Romen saß abwartend hinter dem Handruder. Mit ihm die Plätze zu tauschen - dafür war es zu spät. Ich legte unser Schicksal in seine Hand.
    „Captain“, sagte ich, „was ich jetzt sage, ist ein Befehl. Und Sie werden ihn ausführen. Erstens: Wir nehmen Fahrt auf - zunächst parallel zum Dreckhaufen. Bis das Ruder greift. Zweitens: Sie drehen über den Steuerbordbug auf den Kreuzer ein. Er soll glauben, wir hielten auf ihn zu, um längseits zu gehen. Drittens: Sie drehen weiter -und dann, verdammt nochmal, hauen wir ab! In den Dreckhaufen hinein!“
    Captain Romen schwieg. Aber seine Augen drückten aus, was er von der Sache hielt. Mal ja, mal nein, hatte der Navigator gesagt. Das ließ sich auch anders ausdrücken. Unsere Aussichten, am anderen Ende des Dreckhaufens mit heilen Knochen herauszukommen, standen fünfzig zu fünfzig. Captain Romens Augen drückten aus, daß er den Preis für zu hoch hielt. Aber er gehorchte.
    „Aye, aye, Sir“ sagte er.
    Die Hedwig nahm Fahrt auf. Captain Romen hielt sich an meine Anweisungen. Kommandant, du wirst dein blaues Wunder erleben! Der Schoner manövrierte. Ein paar Kabellängen weit kroch er auf Armesabstand an der treibenden Materieansammlung entlang, bis er Schub genug besaß für die Drehung. Dann schwenkte er gehorsam über den Steuerbordbug auf die Argonaut ein, die wie ein wachsamer Greif unverwandt unter den gespreizten Schwingen des Adlers stand.
    Ich drückte die Taste.
    „Argonaut - Hedwig. Es kann noch ein paar Sekunden dauern. Wir haben immer noch Trabbel mit der Ruderanlage. Over!“
    „Roger“, sagte die Argonaut. „Aber lange sehe ich mir den Zirkus nicht an.“
    Die Hedwig lag inzwischen auf

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