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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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überschüttete ihn mit Beschimpfungen.
    Es war ein Handstreich: wie im Krieg. Wäre die Hedwig ein Piratenschiff gewesen, so hätte man auf der Plattform nichts mehr zu lachen gehabt. Wir hatten uns angemeldet als Argonaut, und als der zerzauste Kahn, aus der Sonne kommend, aufsetzte, war die Überrumpelung bereits perfekt. Schleuse deckte sich mit Schleuse, die Magneten faßten. Wir gingen von Bord.
    Wahrscheinlich traute man uns alles zu. Es gab keine organisierte Gegenwehr. Im Handumdrehen war die Plattform in unserer Gewalt. Wir trieben den empörten Funker aus seiner Kabine und sperrten sie ab, und wir zwangen den entrüsteten Hausherrn, Dr. Wolfgang Heim, uns den Schlüssel zur Waffenkammer auszuhändigen.
    Zehn Minuten, nachdem die Hedwig aufgesetzt hatte, versammelte Dr. Heim auf mein Geheiß seinen Mitarbeiterstab in der Messe. Ich hielt eine kurze Ansprache.
    Wir wären keine Piraten, erklärte ich. Wir seien gekommen, um eine Reparatur vorzunehmen, führte ich aus. Danach würden wir unverzüglich weiterfliegen. Ich bat um Verständnis und um Vernunft. Keinem würde ein Haar gekrümmt.
    Hier und da sah ich bekannte Gesichter. Ich wandte mich direkt an sie, an die Leute von der Scout, die wir davor bewahrt hatten, zusammen mit ihrer Plattform auf dem Oberon zu zerschellen. Ich sagte, sie hätten jetzt Gelegenheit, uns ihren Dank abzustatten, indem sie auf ihre Kameraden und Kollegen beruhigend einwirkten. Allmählich wich die Angst in den Mienen dem Ausdruck der Wurstigkeit.
    Ich schloß meine Ansprache mit den Worten: „Und nun, meine Damen und Herren, tun Sie sich und uns einen Gefallen, indem sie wieder an die Arbeit gehen. Wir werden Sie so wenig wie möglich behelligen. Dafür, daß der Funkraum unter unserer Kontrolle bleibt, erbitte ich Ihr Verständnis. Das ist leider unvermeidlich.“
    Dr. Heim kam mit säuerlichem Lächeln auf mich zu.
    „Commander“, sagte er, „was die Benutzung des Funkraumes angeht, sollten wir uns doch einigen können. Er wird benötigt. Indem Sie uns von unseren anderen Plattformen abschneiden, bringen Sie unser gesamtes wissenschaftliches Programm durcheinander. Das ist doch überflüssig. Ich wäre wirklich der Letzte, der in Anbetracht Ihrer Notlage… “
    „Glauben Sie ihm kein Wort, Sir! Dr. Heim wäre der erste!“
    Derjenige, der das ausrief, war Gregor Chesterfield, der junge Playboy, dem sein erzürnter Vater astrale Verbannung zudiktiert hatte. Wieder einmal hatte er einen Appell verschlafen. Er betrat die Messe mit offenem Hemd und verwühltem Haar, rülpste fröhlich und schwenkte eine Wodkaflasche.
    Dr. Heim machte ein leidendes Gesicht. Die Situation war ihm peinlich.
    Gregor Chesterfield marschierte durch die Messe, blieb vor dem TV-Monitor stehen und schaltete ihn ein.
    Das Bild zeigte die Jagdgruppe des Majors Tuomi beim Passieren einer vorgeschobenen Plattform der Strategischen Raumflotte. Ein Sprecher der Stella-TV sagte gerade:
    „… unter spektakulären Umständen entkommen konnte, wurde ein ICS-Computer des Typs Hunter in die Fahndung nach dem Fluchtschiff eingeschaltet. Mit der endgültigen Aufbringung der Hedwig ist stündlich zu rechnen. Wie Major Tuomi vor kurzem erklärte, haben die sechs Männer - einer davon ist der Zigeuner Grischa Romen - keine Chance.“
    Dr. Heim ließ die Katze aus dem Sack. Er münzte seine Niederlage um in hämischen Triumph.
    „Sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, Commander. Der ICS-Computer Hunter ist nicht zuletzt mein Werk. Es wird für mich ein großer Tag sein, sobald er Sie zur Strecke bringt.“ Sein Blick wurde maßregelnd. „Wie heißt es doch so schön? Wer mit Hunden schlafen geht, steht mit Flöhen auf. Ich für meinen Teil würde daraus machen: Wer sich mit Zigeunern einläßt, ist auch nichts Besseres.“
    Gregor Chesterfield ließ plötzlich die Flasche fallen und marschierte schwankend auf Captain Romen zu. „Kümmern Sie sich nicht um den Scheißkerl, Captain!“ sagte er. „Mir ist es ein Bedürfnis, Ihnen die Hand zu schütteln. Willkommen auf Magellan!“
    Gregor Chesterfield war weit weniger betrunken, als er sich gab.
    Der Junge, dachte ich, hat Mut.

17.
    Wir verloren keine Zeit. Als es Abend wurde, war das Leck in der Bordwand gedichtet. Die Pumpe allerdings war in einem desolaten Zustand. Lieutenant Xuma baute sie aus, schaffte sie auf die Plattform und zerlegte sie in der Werkstatt in ihre Bestandteile.
    „Wir brauchen einen neuen Zylinder, Sir“, zählte er auf, „eine

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