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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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abzuhören, warf ich einen Blick hinaus.
    Vor dem Bullauge vollzog sich ein ungewöhnliches Naturereignis. Die Welt vor der Plattform war in ruhige Dunkelheit getaucht, und auf dem majestätischschwarzen Samt des unendlichen Raumes glommen, funkelten und sprühten als einzige Lichter die der Nördlichen Krone wie sieben riesige Diamanten. Durch meine Kammer rieselten alle Farben des Regenbogens.
    Die Erde war nicht zu sehen.
    Auf ihr hatte in ferner Vergangenheit Moses der Menschheit das Gesetz gegeben. Aber die Hüter der Ordnung waren sehr weit weg. Bis die Invictus eintraf, konnte auf PANDORA noch viel geschehen. Pater Himmlisches Worte fielen mir ein. Wie recht er doch gehabt hatte! Die Büchse der Pandora. Man hätte sie nicht öffnen dürfen. Alle Gemeinheit, alle Niedertracht, sämtliches Übel der Welt schwappten nun über.
    Dr. Benzinger hatte dazu aufgerufen, den Deckel wieder zu schließen Es hatte ihn das Leben gekostet.
    Ich schaltete das Gerät ein. Noch einmal erklang die schwäbelnde Stimme.
    „… wir haben den Versuch unternommen, die Schöpfung zu verbessern und mit dem Astraliden den perfekten Menschen zu schaffen. Aber indem wir die genetische Ordnung aufbrachen und von unseren Computern auf veränderte Weise wieder zusammensetzen ließen, geschah es, daß wir es zu tun bekamen mit hochintelligenten Ungeheuern, die wie Menschen aussehen… Professor Jago scheint dies nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Einmal sagte er, der Astralid dürfe nicht zimperlich sein.“
    Mich überlief es kalt. Im Reich der Astraliden, sollte es je verwirklicht werden, wird es die Gebrechen des homo sapiens nicht geben -aber auch keine Liebe.
    Im Grunde waren es immer die gleichen Einwände gegen das Projekt. Bis zu einem gewissen Punkt mochte Dr. Benzinger recht haben. Auch ich war ein paarmal vom Verhalten der Muster unangenehm berührt gewesen. Sein Fehler war, daß er verallgemeinerte. Und es bedurfte dieses Tages, um ihn zu widerlegen.
    Dreizehn junge Menschenleben durften nicht einfach ausgelöscht werden! Nicht, solange es in meiner Macht stand, das zu verhindern.
    Hinterher mochte man aus PANDORA getrost Kleinholz machen. Das tat keinem weh. Und dafür Sorge tragen, daß sich Zwischenfälle dieser Art nicht wiederholten, indem man die aufsichtführenden Kommissionen von vornherein mit weitsichtigeren Leuten besetzte.
    Als das Visiofon anschlug, schaltete ich das Diktiergerät ab. Die Tonspule enthielt weiter keine praktischen Informationen. Offenbar war es Dr. Benzinger lediglich darum gegangen, seine Beweggründe zu fixieren. Hatte er sein Ende geahnt? Das Visiofon wiederholte seinen durchdringenden Ruf, und ich nahm das Gespräch an.
    „Ja.“
    Der Bildschirm blieb dunkel, aber die gehetzte Stimme war unverkennbar die von Olga Orlow, Dr. Benzingers Assistentin.
    „Schnell! Bringen Sie sich in Sicherheit, Commander!“
    Auf welcher Seite stand sie? Ich wurde aus dieser Frau nicht klug. Sie hatte mit Dr. Benzinger Seite an Seite gearbeitet - aber sich dann doch für Professor Jago entschieden. Und weshalb rief sie jetzt bei mir an?
    „Wovon reden Sie?“
    Was sie sagte, war schwer zu verstehen. Sie sprach mit gedämpfter Stimme. Und sie war offenbar in Eile.
    „Wovon? Daß sie offenbar von allen guten Geistern verlassen waren, als Sie sich unbedingt einem Muster anvertrauten! Jetzt haben wir die Bescherung.“
    Ich durfte mich von ihrer Panik nicht anstecken lassen. Bevor ich etwas unternahm, mußte ich erfahren, woran ich war.
    „Welches Muster meinen Sie?“
    „M 87.“
    „Aber der Junge ist in Ordnung. Ich lege die Hand für ihn ins Feuer.“
    Sie fiel mir ins Wort.
    „Sie bauen auf seine Treue - weil Sie ihn nicht fallengelassen haben und ihm Nachhilfe gaben? Sie tun mir leid!“
    „Kommen Sie zur Sache, Olga!“
    „Fliehen Sie! Nehmen Sie sich den Raumkutter und fliehen Sie. Ich war gerade bei Professor Jago, als M 87 mit Ihrer Botschaft für Captain Mboya hereinplatzte…“
    Es tat weh. Der Junge war mir ans Herz gewachsen. Die Stunden, die ich ihm gewidmet hatte, waren kaum zu zählen. Ich hatte ihn unterrichtet. Ich hatte ihm von Gott und der Welt erzählt. Ausgerechnet er! Vielleicht hätte ich damit rechnen müssen. Aber ich hatte es nicht getan. Man hatte mich einen Narren genannt. Nun also: ich war der Narr. Ich hatte bis zuletzt an etwas geglaubt, was es nicht gab. Ich hatte darangeglaubt, um weder Dr. Benzinger recht geben zu müssen noch Professor Jago.
    Nein, das letzte Wort

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