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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Junge war ein erbitterter Gegner des Projekts und tat von Zeit zu Zeit Dienst als verantwortlicher Funker. Angenommen, er fand einen Weg, die Invictus über die PositionsVerlagerung zu verständigen…
    Manches wäre anders gelaufen, falls der Junge an diesem Morgen Dienst gehabt hätte. Aber der andere Funker, den ich im Funkraum vorfand, flößte mir kein Vertrauen ein. Ich murmelte eine Entschuldigung und begab mich ins ICP. Wollte ich nicht auffallen, mußte ich mit dem Unterricht beginnen. Und dabei kühlen Kopfes planen, was es zu tun galt.
    Der Unterricht verlief, als wäre nichts geschehen. Einmal erschien Professor Jago, um sich davon zu überzeugen, daß ich zu meinem Wort stand. Wir nahmen gerade die Methode der gravitatorischen Beschleunigung durch, mit deren Hilfe unter bestimmten Voraussetzungen selbst ein lädiertes Schiff auf Trab gehalten werden kann, und nachdem er fünf Minuten lang zugehört hatte, zog er sich befriedigt wieder zurück.
    Um den versäumten Unterricht des Vortages aufzuholen, ließ ich an diesem Vormittag meine Muster pauken, bis ihnen die Köpfe unter den Helmen rauchten - und ebenso die der verdammten Zwillinge auf dem Cunningham.
    Bevor ich die Muster entließ, erfand ich einen Vorwand, um M 83 und M 87 im ICP zurückzuhalten.
    „Ich nehme an, Sie wissen, daß das Projekt vom Abbruch bedroht ist“, leitete ich das Gespräch ein.
    Beide nickten.
    „Und ebenso nehme ich an, daß Sie mich inzwischen gut genug kennen, um mir Vertrauen zu schenken“, fuhr ich fort. „Ich brauche dringend Ihre Hilfe.“
    M 87 strahlte mich treuherzig an. „Klar, Sir. Geht in Ordnung, Sir.“
    M 83 wollte es genau wissen. „Was sollen wir tun, Sir?“
    Sie sollten erfahren, daß sie nichts zu verlieren hatten, wenn sie mit mir zusammenarbeiteten.
    „Ich habe Sie noch nie belogen“, sagte ich. „Ich belüge Sie auch heute nicht. Wenn Sie mir helfen, werde ich Ihnen helfen - und allen Ihren Kameraden. Ich selbst werde den Raumkutter ausrüsten, der Sie aus der Gefahr bringt… “
    Ich redete, sie hörten zu: mit strahlenden Augen und glatten Gesichtern. Worauf es mir bei dieser Vorrede ankam, war dies: ihnen verständlich zu machen, daß ich noch immer zu ihnen stand. Und es gelang mir. Auf jeden Fall war ich selbst überzeugt.
    Dann kam ich auf die Aufträge zu sprechen.
    „Wenn Sie der Meinung sind, daß ich zu viel von Ihnen verlange, dann sagen Sie es mir jetzt - und wir werden trotz allem auseinandergehen als gute Freunde.“
    Sie warteten ab.
    Ich wandte mich an M 87, der mich so manche Stunde meiner Freizeit gekostet hatte.
    „Ich muß davon ausgehen, daß ich überwacht werde“, sagte ich. „Aber Sie können sich allenthalben auf der Plattform frei bewegen. Ich möchte, daß Sie Captain Mboya aufsuchen und ihm das hier übergeben Die Botschaft war knapp. Sie lautete: Dr. B. von J. ermordet. Zusammengehen unbedingt erforderlich. Versuchen Sie, Maschine zu blockieren. Brandis.
    M 87 steckte den Zettel ein, ohne ihn zu lesen.
    „Geht in Ordnung, Sir.“
    Die zweite Botschaft war noch dringender. Ich vertraute sie M 83 an - dem Jungen, den ich aus dem Feuer geholt hatte.
    „Ich nehme an, Sie kennen Mr. Chesterfield.“
    „Klar Sir, bestätigte M 83.
    „Es ist wichtig, daß Sie ihn finden. Vielleicht ist er im Funkraum, vielleicht auch in seinem Quartier. Geben Sie ihm nur den Zettel -aber so, daß es keiner merkt. Er wird dann schon wissen, was er zu tun hat.“
    Die Nachricht für Gregor Chesterfield war fast noch lakonischer: Für Invictus . Kurs auf TAR. Brandis.
    Auch M 83 steckte seinen Zettel ein.
    „Ich nehme an, es eilt, Sir“, bemerkte er.
    „Und wie!“ sagte ich.
    Ich drückte allen beiden die Hand, und sie machten sich auf den Weg. Und ich begab mich wie immer nach dem Vormittagsunterricht zunächst einmal in mein Quartier, um mich mit einem frischen Hemd zu versehen.
    Nach ein paar Schritten wurde ich von einem dürren Mann im Overall überholt. Man hätte ihn für einen der Elektriker halten können, von denen es auf PANDORA ein stattliches Dutzend gab. Aber da ich ein gutes Gedächtnis für Gesichter habe, konnte er mich mit seiner Verkleidung nicht täuschen. Mein Instinkt hatte nicht getrogen. Professor Jago hatte Anordnung gegeben, auf mich ein Auge zu haben. Es war nur gut, daß ich nicht die Unvorsichtigkeit begangen hatte, direkten Kontakt aufzunehmen.

15.
    Bevor ich die mitgebrachte Tonspule in mein eigenes Diktiergerät schob, um sie noch einmal

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