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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Männern das Vorhaben auszureden?
    »Wenn Sie mein Gespräch mit Commander Brandis mitangehört haben«, sagte er, »wissen Sie ja Bescheid. Der Homat, wie er ist, kann nur als bedingt tauglich bezeichnet werden. Sie werden nicht viel Freude an ihm haben.«
    Der Große blickte hilfeheischend auf seinen Kumpanen. Der schaltete sich ein.
    »Was soll das heißen ?«
    »Das heißt«, sagte Professor Jakoby, »daß die Kunsthaut des Homaten nicht über jene Isolierfähigkeit verfügt, die sie eigentlich haben sollte. Sie ist durchlässig. Wenn Sie im Physikunterricht aufgepaßt haben, wissen Sie, was das für die Füllung bedeutet.«
    Der Kleine verzog keine Miene.
    »Uns interessiert nur, daß Ihr Eismensch marschiert, Alterchen.«
    Der Große betrachtete geflissentlich seine mächtige Faust.
    »Mr. Weißkittel wird schon dafür sorgen, daß er marschiert.«
    Jakoby wollte zurückweichen, aber die Wand, an der er lehnte, ließ es nicht zu.
    »Damit es keine Mißverständnisse gibt«, sagte er rasch, »unter normalen Bedingungen ist die Betriebsfähigkeit des Homaten nicht gefährdet. Es muß nur darauf geachtet werden, daß er keinem plötzlichen Temperaturanstieg ausgesetzt wird.«
    Der Kleine zeigte sich amüsiert.
    »Ach! Dann käme er wohl ins Schwitzen?«
    Jakoby waren Leute verhaßt, die auf einen wissenschaftlichen Einwand mit flapsigen Bemerkungen reagierten. Er maß den Kleinen mit einem verächtlichen Blick.
    »Ich versuche, Ihnen einen physikalischen Prozeß verständlich zu machen. Sobald aus dem amorphen Eis infolge plötzlicher Erwärmung kristallines Eis wird –«
    Der Große sagte grob: »Sie reden zu viel! Sparen Sie sich den Atem. Sie werden ihn noch brauchen.«
    Der alte Herr senkte den Kopf.
    Die beiden Unbekannten ließen sich von ihrem Vorhaben nicht abhalten. Die technischen Unzulänglichkeiten des Homaten beeindruckten sie nicht.
    »Gehen wir!« sagte der Große.
    »Es ist noch zu früh!« widersprach Jakoby.
    »Gehen wir!« sagte auch der Kleine.
    Die Laboratorien und Werkstätten befanden sich in einem fensterlosen Seitenflügel des Gebäudes. Jakoby hatte den Anbau errichten lassen, um Forschung und Experiment auf eigene Faust betreiben zu können – unbehelligt durch die Inspektoren der ethischen Kommission, die in einem Betrieb wie den Golim -Werken ein- und ausgingen. Nicht alles, was wissenschaftlich und technisch machbar war, durfte im Betrieb gemacht werden. Jakoby war in die private Sphäre ausgewichen, in die Unantastbarkeit der eigenen Wohnung. Und hier hatte er im langjährigen Alleingang den Homaten geschaffen.
    Der OP-Raum lag am Ende des Anbaus, gleich neben der verriegelten Kammer des Homaten. Der Weg dorthin führte durch eine taghell ausgeleuchtete Werkhalle, in der ein halbes Dutzend Roboter, mehr oder weniger auseinandergenommen, darauf warteten, daß Professor Jakoby Zeit fand, sich weiter mit ihnen zu beschäftigen.
    Neben den kantigen Modellen der ersten und zweiten Generation und einem verbeulten Engineer gab es etliche Butler, wie sie mehr und mehr in den Haushalten Verwendung fanden. Auch Jakobys Türsteher war ein solcher Butler.
    Neben der unverschlossenen Brandschutztür stand, versandfertig, ein Instrument zur Volksbelustigung. Die erbitterten Zweikämpfe, die sich die blechernen Gladiatoren in den Stadien lieferten, zogen nach der harten Zeit der Entbehrungen und der Not mehr Menschen an als jedes Fußballspiel. Und wo eine Menschheit nach Vergnügungen giert, kommen in der Regel auch die Profitmacher zu ihrem Recht: Das Geschäft der illegalen Buchmacher blühte wie nie zuvor. Der hier abgestellte Kämpfer nun war Anlaß eines Volksaufstandes gewesen, als er sich im Neuen Stadion von Metropolis von einem kleineren und leichteren Gegner verprügeln ließ. Der Staatsanwalt hatte Jakoby zum Gutachter bestellt, und dieser war nach Überprüfung des Computers einem raffinierten Wettbetrug auf die Schliche gekommen.
    Inzwischen war der Gladiator wieder fit. Hier bot sich eine letzte Chance.
    Der alte Herr war plötzlich stehengeblieben. Der Kleine machte den Großen darauf aufmerksam, und der drehte sich um.
    Professor Jakoby schwankte. Er griff sich ans Herz. Er lehnte sich erschöpft gegen den Gladiator .
    »Reißen Sie sich zusammen!« sagte der Große.
    »Sachte!« sagte der Kleine. »Umfallen dürfen Sie später. Einstweilen werden Sie noch gebraucht.«
    Professor Jakoby atmete schwer. Er klammerte sich an den Gladiator . Und bei dieser Gelegenheit schaltete er

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