Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Ihnen nichts zu tun haben.«
    Vom Gesicht des Kleinen fiel die joviale Maske ab. Sein Blick suchte und fand den des Großen.
    »Mach ihm klar«, sagte der Kleine, »daß er so nicht mit uns sprechen darf!«
    Der Große holte aus … Diese Bewegung genügte, um den lauernden Gladiator zu aktivieren. Der Kampfroboter sprang den Großen an.
    Der große Mann schrie auf, als sich die stählernen Arme von hinten um ihn schlossen. Er versuchte, den Angreifer abzuschütteln, aber darauf war der Gladiator programmiert. Er legte einen Arm um die Kehle des Großen. Dieser lief blau an. Er röchelte.
    Der Kleine betrachtete den Ringkampf mit einem Ausdruck von Belustigung. Erst als für ihn feststand, daß sein Kumpan den Kampf nicht gewinnen konnte, griff er ein.
    Doch statt die Waffe, wie Jakobys Inszenierung es vorsah, auf den Gladiator zu richten – was ihm schlecht bekommen wäre –, richtete er sie auf Professor Jakoby.
    »Pfeifen Sie den Blechgorilla zurück, Alterchen!« sagte er.
    Und Professor Jakoby gehorchte und machte das indianische Friedenszeichen. Der Gladiator wurde schlagartig ruhig und ließ sich anstandslos abschalten. Der Große stand eine Weile lang keuchend da, nachdem die Greifer ihn freigegeben hatten. Dann hob er einen schweren Hammer auf, der zusammen mit anderem Werkzeug auf einer Werkbank lag, und schlug damit dem Gladiator den Schädel ein.
    Danach wandte er sich dem Professor zu.
    »Und jetzt zu Ihnen!«
    Der Kleine vertrat ihm den Weg.
    »Laß das! Er wird das nicht wieder tun. Nicht wahr, Alterchen?«
    Professor Jakobys Kapitulation war diesmal endgültig.
    »Bestimmt nicht«, sagte Jakoby. »Sie können sich auf mich verlassen.«

5.
    Die Abteilung Public Relations der VEGA war in einem der oberen Stockwerke des Hauptgebäudes untergebracht. Von ihrem Schreibtisch aus konnte Ruth O’Hara, wenn sie den Kopf wendete, jenseits der gläsernen Kuppel der Abfertigungs-Halle den Atlantischen Ozean sehen: mit seinen wilden Schaumkämmen, in denen sich die Lichter der Pistenbeleuchtung auf dem Rampengelände brachen.
    Ungeachtet der späten Stunde herrschte auf dem Gelände Betrieb. Schaukelnde Transporter fuhrwerkten unermüdlich über das Gelände. Eine bauchige Najade wurde mit Nachschub für die Baustelle unter den Sternen beladen. Ein halbes Dutzend Frachthelikopter huschte zwischen den Lagerhallen und dem Schiff hin und her.
    Intersolar war ein Projekt mit der Dringlichkeitsstufe Eins. Für die Zulieferindustrien galten der 24-Stunden-Tag und die 7-Tage-Woche – in der Theorie. In der Praxis kam es immer wieder zu unfreiwilligen Produktionsstillständen. Der Energiefluß versickerte oft, bevor er den Abnehmer erreichte.
    Ruth fröstelte, als sie zum Visiofon griff und eine Hausnummer ansprach. Im Büro war es kühl. Von den Sparmaßnahmen blieben auch die Chefetagen nicht verschont. Junior hockte auf dem Fußboden und war mit Andacht dabei, ein ausrangiertes Diktiergerät in seine Bestandteile zu zerlegen. Ruth hatte den Jungen mit ins Büro nehmen müssen. Der Hort, in dem die Kinder der VEGA-Mitarbeiter den Tag verbrachten, war schon geschlossen gewesen.
    John Harris’ ältliche Sekretärin meldete sich, Miss Vogelsang.
    »Oh, Sie sind’ s, Ruth!«
    Ruth schickte ein Begrüßungslächeln zu Miss Vogelsang hinüber.
    »Ist er zu sprechen?«
    »Er ist gar nicht da. Die Konferenz dauert länger, als vorgesehen, hat er ausrichten lassen. Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Wohl kaum, Klara. Trotzdem vielen Dank.«
    Ruth schaltete ab.
    Harris befand sich noch immer in Las Lunas, der schillernden Mondmetropole. Die gemeinsame Energiekonferenz der beiden Weltmächte EAAU und VOR fand auf neutralem Boden statt. Und der einarmige Direktor der Vega vertrat auf dieser Konferenz die Belange der Raumfahrt.
    Ruth runzelte die Stirn.
    Der Umschlag lag vor ihr auf dem Schreibtisch. Ein paar Staubkörner waren herausgerieselt und hatten sich über die blanke Mahagoniplatte verteilt. Ihr Silberglanz entlud sich in kleinen zuckenden Blitzen.
    Warum hatte Professor Jakoby ihr den Umschlag zugesteckt?
    Ruth beschloß, ihn selbst danach zu fragen. Die Auskunft gab ihr die Nummer. Im Visiofon leuchtete das Kontaktsignal auf, aber der Bildschirm selbst blieb dunkel.
    Der alte Herr meldete sich nicht.
    Hatte sein Blick beim Abschied eine Botschaft enthalten?
    Ruth nahm eine Lupe zur Hand, feuchtete einen Finger an und stippte damit ein Staubkorn auf. In der Vergrößerung konnte man erkennen, daß man es mit einem

Weitere Kostenlose Bücher