Wen liebst du, wenn ich tot bin?

daran, wie er mich immer angesehen hat, als wäre ich verrückt, einzigartig und schön, und wie es sich angefühlt hat, als wir uns auf dem See geküsst haben.
    Ich denke daran, wie ich mit meinem Bruder auf dem Bett lag und seine Wärme spürte. Ich denke an die Schokolade, die an seinem Kinn klebte. Wie sich sein Kinngrübchen vertiefte. Ich denke daran, wie er mir, ehe das alles geschah, Geschichten in seinem Zimmer erzählte. Es gibt nichts, was ich ihm noch hätte sagen wollen. Es gibt nichts, von dem ich wünschte, ich hätte es nicht gesagt.
    Die Traktoren haben ihre Arbeit längst getan, als ich den Baum wieder hinunterklettere. Es ist die Zeit des Tages, in der die Schatten lang und die Luft golden ist. Ich breite die Arme aus und nach vielem gutem Zureden springt Fiasco hinein.
    Jetzt, wo der Mais geerntet ist, kann man meilenweit sehen. Bis hinüber zur Ashbourne Road. Die Felder rechts und links von mir sind leer bis auf die gelben Stoppeln. Der Ort hat sich völlig verändert.
    Der Himmel ist makellos blau, kein Wölkchen ist zu sehen, und die Sonne geht unter am ersten herbstlichen Tag des Jahres. Über den Himmel steigt ein dünner Nebelschweif auf.
    Der Sommer ist vorüber, aber er wird immer die Jahreszeit meines Bruders bleiben.
    Ich stelle mir vor, dass er mich jedes Jahr besuchen kommt, wenn die Schatten länger werden und die Sonne so wie jetzt untergeht und die Welt zeigt, wie schön sie sein könnte.
    Bald werde ich älter sein als er, aber ich werde ihm trotzdem nachlaufen wie eine kleine Schwester, und er wird immer bis an die Grenzen gehen und immer wird er mir eine Nasenlänge voraus sein.

Danksagung
    Zuallererst schulde ich meiner Mutter und meinem Vater Dank für ihre grenzenlose Unterstützung und Großzügigkeit. Mein Dank gilt auch Liam, denn er ist der Grund dafür, dass ich so gerne über große Brüder schreibe, sowie Josie Richmond und allen näheren und ferneren Verwandten für ihre Unterstützung.
    Ich danke den vielen Menschen, die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass dieses Buch entstehen konnte: allen meinen Freunden aus dem Workshop an der Universität von East Anglia, ganz besonders aber Anna Delany und Tim Cockburn und Andrew Cowan, die von Anfang an an dieses Buch geglaubt haben. Nicola Barr, die mir als Agentin und Beraterin unschätzbare Tipps gegeben hat, und The Lucky 13 für ihre Tatkraft, ihre Begeisterungsfähigkeit und Klugheit.
    Bernardine Evaristo für ihre Inspiration und allen, die dazu beigetragen haben, dass das Jerwood/Arvon Mentoring Scheme etwas Wundervolles ist. Curtis Brown Agency, Grants for the Arts und Norwich Writers Centre, die dafür gesorgt haben, dass dieses Projekt schneller zu einem Abschluss kommen konnte.
    Max Naylor, der meine allerersten Versuche lesen musste, und Fiddy Matthews, Ursula Freeman, Molly Naylor, Em Prové und Clare Howdle, die alle meine ganz persönlichen Helden sind.
    Allen von Simon and Schuster für ihre engagierte Arbeit an diesem Buch. Phil Earle, die zur Titelfindung bei- trug, Frances Castle und Nick Stearn, die dem Buch ein so hübsches Aussehen gegeben haben, und besonders Venetia Gosling, die mich bei jedem neuen Durchgang noch etwas energischer angetrieben hat. Ich hoffe, meine Worte werden dem Cover gerecht.
    Schließlich Catherine Clarke, die an mich geglaubt und dafür gesorgt hat, dass andere Leute mein Werk lesen und dass es der Welt in der bestmöglichen Form entgegentritt.
    Vielen Dank.
    C. F.
    C. F. Flood absolvierte das renommierte Creative-Writing-Programm der University of East Anglia und gewann dort den Curtis Brown Award. Wen liebst du, wenn ich tot bin ist ihr erster Roman, sie lebt in Bristol und arbeitet dort an ihrem zweiten Buch.
    Blog: cjflood.blogspot.co.uk
    Twitter: @cjflood_author