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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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so lange her war. Für ihn waren die Ereignisse nach Hektor Louvardis’ Tod so greifbar, als wäre es gestern gewesen. Es. Diese verwirrenden, verblüffenden zwei Tage und Nächte mit Selene Louvardis.
    Unwillkürlich spannte er seine Muskeln an und atmete flacher. In den letzten achtzehn Monaten war die Reaktion, die sein Körper beim Gedanken an dieses leidenschaftliche Wochenende zeigte, kein bisschen schwächer geworden. Wann immer Aris sich daran erinnerte, flackerte das Feuer der Leidenschaft wieder auf, dieses unwirkliche Gefühl der Erfülltheit und des inneren Friedens, der Losgelöstheit von allem, außer von ihr. Als er nach jenen zwei Tagen erwacht war, hatte er sich kaum mehr an seinen eigenen Namen erinnern können. Es gab nur Selene. Und ihn. Dachte er.
    Doch dann hatte er begriffen, dass sie fort war. Bei dem Gedanken daran fühlte er sich wieder genauso betäubt wie vor eineinhalb Jahren.
    Anfangs war er fassungslos gewesen. Die plötzliche Leere in seinem Inneren hatte ihn wütend gemacht. Doch dann war ihm klar geworden, was er wirklich empfand: Erleichterung.
    Selene hatte ihm eine Menge Ärger erspart, indem sie ihm die Entscheidung abgenommen hatte, wie es mit ihrer wahnwitzigen Affäre weitergehen sollte.
    Ganz offensichtlich hatte sie es für sinnvoller gehalten, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und ihre tief verwurzelte Feindschaft wieder aufzunehmen, die zwei Tage lang von Lust und Leidenschaft überdeckt gewesen war.
    Obwohl er Stunden gebraucht hatte, um diese Entscheidung akzeptieren zu können, hatte auch er letztlich begriffen, dass es so das Beste war.
    Seitdem hatte er die Staaten gemieden, um keine Begegnung mit Selene zu riskieren. Sie hatte ihn schon einmal halb den Verstand gekostet, und zu einer solchen Schwäche würde er sich nicht noch einmal hinreißen lassen.
    Doch heute, eineinhalb Jahre später, gab es keinen anderen Ausweg: Er musste Kontakt zu den Louvardis aufnehmen. Wieder würde er eine Familienveranstaltung stürmen; diesmal aber keine Beerdigung, sondern eine Party.
    Weder seinen Unterhändlern noch seinen Anwälten war es gelungen, die Wogen zu glätten. Aris’ Unternehmen und Louvardis Enterprise standen kurz vor einem tödlichen Zusammenstoß. Diesmal probierten seine Erzfeinde nicht einmal, ihn mit zähen Verhandlungen mürbe zu machen. Stattdessen hatten sie einfach gleich die Axt geschwungen und versuchten nun, seinen Thron, von dem aus er über das weltweite Reedereigewerbe wachte, zu zertrümmern. Es war offensichtlich, dass sie lieber mit ihm zusammen untergehen würden, als ihm auch nur einen einzigen weiteren Sieg zu gönnen.
    Sein Besuch in New York war sein letzter Versuch, sie zum Einlenken zu bewegen. Er begriff ja noch nicht einmal, was das plötzlich so aggressive Verhalten der Louvardis ausgelöst hatte! Er schuldete es dem verstorbenen Hektor – und Selene –, ihnen die Chance auf einen Kompromiss zu geben. Doch wenn sie sich weiterhin weigerten, zu kooperieren, würde er die schwere Artillerie ausfahren und Louvardis Enterprise endgültig vernichten müssen.
    Eine Zeit lang hatte er diese plötzliche, unerklärliche Angriffslust für Selenes Werk gehalten. Doch dann war ihm aufgefallen, dass sie überhaupt keinen Grund hatte, sich an ihm zu rächen. Schließlich war sie ja diejenige gewesen, die ihn einfach hatte sitzen lassen.
    Nein, es musste andere Gründe geben, und die wollte er herausfinden. Dieser Krieg musste enden.
    Nach langem Grübeln trat er schließlich durch das Tor, das in den weitläufigen Park der Villa führte. Der Concierge erkannte ihn zum Glück sofort und ließ ihn ohne weiteren Kommentar ein. Aris war froh, nicht lange diskutieren zu müssen, denn er wollte das hier hinter sich bringen und so schnell wie möglich wieder verschwinden – wenn möglich für immer.
    Mit langen Schritten ging er auf die Doppeltür aus massiver Eiche zu. Die anderen Gäste musterten ihn neugierig. Mit jedem zudringlichen Blick wuchs seine Wut. Gott, er hatte sich wirklich schlecht im Griff, wenn ihn solche Kleinigkeiten schon derart aus der Fassung brachten …
    Er musste den Louvardis-Clan finden, und zwar schnell, damit …
    „Diesmal werden Sie mit einem Tritt wieder auf die Straße befördert, Sarantos.“
    Nikolas Louvardis. Hektors Nachfolger und neues Familienoberhaupt. Und wahrscheinlich derjenige, der für diese katastrophale Situation verantwortlich war. Gut so. Es kam Aris entgegen, dass er das Problem gleich bei der

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