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Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Titel: Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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nicht jetzt sein. Das kann auch später sein.“
    Sie blieb ihm eine Erwiderung schuldig, grub sich enger in seine Umarmung, genoss den immer noch unwirklichen Moment seiner Nähe und dessen einhergehenden wundervollen Gefühls.
    Es dauerte nicht lange, bis sich das herrliche Gefühl in einen herrlichen Traum verlief, der ihrem Körper und Geist endlich die dringend ersehnte Pause verschaffte.

***
     
    Nikolaj war sich bewusst darüber, was er in der Gasse getan hatte – auch, wenn er, während er es getan hatte, nicht wirklich bei klarem Bewusstsein, sondern in einer Art Blutrausch gewesen war. Ein Teil von ihm hasste all das. Diesen Rausch und das, was er dann tat – was er heute getan hatte. Der andere Teil hingegen, verabscheute ihn dafür, dass er sich davon derart mitgenommen fühlte und den Kopf zerbrach. Diesem Teil war es schlichtweg egal, was er tat – was er mit den beiden Männern getan hatte.
    Doch jeder Gedanke, an das, was die Kerle mit Gwen vorgehabt hatten, jeder Blick, den er auf ihr schlafendes und verletzlich aussehendes Gesicht warf, ließ die Gewissensbisse, als auch das „schlichte egal sein“, zu einem lodernden Feuer des Hasses und Zorns werden, das ihn sich wünschen ließ, er hätte noch ganz andere Dinge mit den Beiden angefangen.
    Er atmete mehrmals tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Er wollte nicht so denken, nicht so fühlen. Nicht in Gwens Nähe. Sanft strich er ihr über den Kopf. Ihr Haar fühlte sich immer noch leicht feucht an und verströmte einen süßlichen Geruch. Seine Finger glitten von ganz allein hinab zu ihrem Gesicht, über ihre Wange. Ihre Haut war weich und ebenmäßig.
    Seine Fingerkuppen kribbelten und wurden warm. Schnell zog er die Hand zurück. Er wollte sie nicht wecken, wollte nichts tun, das sie womöglich nicht wollte. Doch es kostete ihn viel Mühe und Beherrschung, sie nicht weiter zu berühren. Überall zu berühren.
    Sein Blick blieb an ihrem Mund hängen. Ihre Lippen mussten sich zart und warm anfühlen und er wollte nichts lieber, als seinen Mund auf den Ihrigen zu pressen. Doch er widerstand dem Drang und tat es nicht. Stattdessen lehnte er sich zurück, drückte ihren Körper enger an den Seinigen und schloss die Augen.

***
     
    Es war Nacht. Milde Luft wogte im freien Raum. Sie befand sich auf einer großen Rasenfläche, die von unterschiedlich großen Bäumen umschlossen wurde. Das Gras unter ihren nackten Füßen fühlte sich angenehm weich an und hinterließ ein sanftes Kitzeln auf ihrer Haut. Obwohl Nacht herrschte, war es nicht gänzlich dunkel. Der Vollmond und die Sterne tauchten den Erdboden in feines, silberglänzendes Licht.
    Sie drehte sich um ihre eigene Achse, damit sie ihr Umfeld vollständig in Augenschein nehmen konnte. Da sah sie plötzlich eine Person auf sich zukommen. Sie schien etwas in den Händen zu halten, denn ihre Silhouette machte um die Mitte herum einige Auswüchse, die eindeutig nicht zu ihrem Körper gehörten. Nach ein paar weiteren Schritten konnte sie erkennen, wer da auf sie zukam. Es war Nick. In den Händen hielt er eine große Decke.
    Dicht vor ihr blieb er stehen und lächelte sie an. „Eine schöne Nacht um Sterne zu beobachten, meinst du nicht auch?“
    Ein herrlich leichtes und tanzendes Gefühl überkam sie. „Ja! Es ist so lange her, dass wir das gemacht haben.“
    Nikolaj begann die Decke auszubreiten, sie half ihm dabei. Gemeinsam legten sie sich rücklings darauf und blickten gen Himmel. Die Sterne funkelten hell und kräftig. Der Mond war ein leuchtender Rund, der magisches Licht verströmte.
    In ihr stieg das Gefühl auf, sich unter einem riesigen Zelt zu befinden, welches sie sicher und geborgen umspannte.
    Ein wohliger Druck legte sich um ihre Hand. Sie wandte den Kopf und traf Nicks Blick.
    Er sah sie mit einem warmen und liebevollen Ausdruck an. Das silberne Licht des Himmels spiegelte sich in seinen Augen und malte ein wunderschönes Farbspiel von Blau und Schwarz darin. Es war ein perfekter Moment, der ihrer Meinung nach bis zur Unendlichkeit andauern hätte können. Alles, was von Bedeutung war, umgab sie. Freiheit. Wärme. Geborgenheit. Stille. Frieden. Nick.
     
     

     
     

     
     

     
     

     

DREI
     
    Gwen erwachte mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. Nach ein paar Atemzügen stellte sie fest, dass sie etwas Weiches mit beiden Händen fest an sich heran gepresst hielt. Ein großes Fenster, durch dessen Rolloschlitze zarte Sonnenstrahlen hereinfielen, fing ihren Blick

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