Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)
ein Tier im Bett sein … aber ich liebe das Tier in ihm. Er ist
mein
Tier. Ich kann dir gar nicht sagen, wie satt und über ich es hatte, ständig deinen Namen von seinen Lippen zu hören … währenddessen er in mir steckte.“
Sie beugte sie nach vorne. „Nikolaj gehört mir. Du hast weder eine Aufenthaltsberechtigung in seinem Kopf, noch sonst irgendwo in seinem Leben verdient. Wenn ich dich erst aus dem Weg räumen muss, damit er das endlich einsieht, damit er es endlich klar sehen und wieder normal denken kann, dann räum ich dich nicht nur aus dem Weg, sondern zerleg dich in winzig kleine Stücke, bis nur noch ein matschiger und unansehnlicher Klumpen Fleisch von dir übrig ist. Ich schneide dir dein Herz heraus und zerquetsche es vor Nikolajs Augen, damit er endlich sieht, dass du nicht sein Herz bist. Dass er ohne deine erbärmliche Existenz leben kann – weit besser, als er es jetzt tut …“
Mit einer agilen Bewegung sprang sie auf, ließ sich breitbeinig auf Gwens Schoss gleiten und presste ihren Mund heiß und dicht an ihr Ohr. „Weißt du, was ich von alledem halte? Was ich von dir halte? Einen Dreck! Du bist ein Nichts – und ich bin alles! Bin ich schon immer gewesen. Hast du mich verstanden? Ich bin es, zu der Nikolaj gehört. Heute, gestern und morgen.“
Gwen keuchte nur. Sie war immer noch perplex vom plötzlichen Übergriff der Blondine.
Was als Nächstes geschah, hatte sie genauso wenig kommen sehen, wie das Vorherige.
Céstine griff in ihren rechten Stiefel und zog ein Messer hervor. Größer, schärfer und geschliffener als ein normales Taschenmesser, ähnlich einem Outdoor- oder Jagdmesser. Im nächsten Moment war die Schneide schon gegen ihre Wange gedrückt und gewährte ihr einen Vorgeschmack auf die Schärfe des kalten Silbers.
Sie versuchte ihren Kopf nach hinten, weg von dem blitzenden Messer, zu drücken, doch ihr Kopf presste bereits dicht gegen die Lehne des Sofas.
„Na? Was willst du jetzt machen? Schreien? Betteln? Beides wird dir nichts bringen, aber beides lasse ich gerne zu einer genussvollen Erinnerung für mich werden. Also „Herzchen“: Schrei und bettle ruhig. Denn es wird wehtun.“
Gwen brachte nicht mal einen richtigen Schmerzenslaut zustande, als die Schneide über ihre Wange glitt und einen Schnitt, so mühelos, wie durch Butter in ihrer Haut hinterließ. Sattes Blut quoll hervor, lief warm über ihre Wange, ihren Hals und hinab in ihr Dekolleté.
Sie wusste, wenn sie nicht irgendwie handeln würde – jetzt sofort –, würde sie in diesem Raum inmitten einer fremden Welt durch die zierlichen Hände Céstines ihren Tod finden. Dieser bodenlose und panische Gedanke war ihr Letzter. Alles, was sie danach tat, geschah, ohne dass sie es bewusst plante oder beabsichtigte.
Mit all der Kraft, die sie aufzubringen vermochte, schnellte sie mit beiden Armen in die Höhe und schlug hart gegen den einengenden Rahmen von Céstines Händen.
Diese hatte offensichtlich keine Gegenwehr erwartet, denn mit einem überraschten Ausdruck im Gesicht stoben ihre Arme auseinander, wobei das Messer durch den Raum flog und klirrend auf dem Boden aufkam. Abermals nutzte sie die Irritation der Blondine für sich, wischte sie mit einem Ruck von ihrem Schoss und schnellte vom Sofa in die Höhe. Gerade einen Meter entfernt und den Fuß in der Luft, wurde sie an den Haaren zurückgerissen, knickte um und prallte im Fallen mit der Seite scharf gegen die Tischkante. Mit einem lauten Keuchen und ohne Luft in den Lungen kam sie auf dem Fußboden auf.
Noch ehe sie neuen Atem schöpfen konnte, hatte Céstine sie schon umgedreht, sich auf ihrer Mitte niedergelassen und bohrte ihr die Fingernägel in die offene Schnittwunde. Gwen ächzte laut. Tränen schossen ihr in die Augen. Es war ein widerlicher Schmerz, der sich anfühlte, als ob sich fressendes Getier in ihrem Fleisch tummeln würde.
Sie wand die Arme vor ihr Gesicht und versuchte Céstines Hände von sich abzuwehren. Zeitgleich versuchte sie die Knie anzuwinkeln und der Blondine einen Tritt zu verpassen, damit diese sie nicht mehr an den Boden gepresst hielt.
Schließlich landete sie einen ordentlichen Handschlag ins Gesicht der Sensatin, die sich sogleich seitlich von ihr herabrollte. Gwen nutzte den Moment für einen weiteren Angriff, winkelte ihren Fuß an und versetzte der Blondine einen Tritt in den Magen, der sie nach hinten warf und mit dem Kopf gegen die Tischplatte knallen ließ.
Feuer brannte durch Gwens ganzen
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