Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
»talentierten« Farbe zu streichen. Schauss’ Farbton lässt sich ganz einfach mit dem RGB-Farbsystem mixen – RGB steht für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau, aus denen sich alle anderen Farben zusammensetzen. Für »Rockin’ Rosa« mischt man einfach die Werte Rot = 255, Grün = 145 und Blau = 175. Wo und wie? Den Farbton kann man sich nach diesen Vorgaben zum Beispiel im Baumarkt exakt als Wandfarbe mischen lassen oder am Computer als Bildschirmhintergrund benutzen. Es soll allerdings auch schon was bringen, sich Rosa einfach nur vorzustellen! Aber, Achtung, keine große Wirkung ohne Nebenwirkung: Die »Rosa-Therapie« bitte nicht vor dem Sport »anwenden« – und dazu gehört auch unsere liebste Leibesertüchtigung, die Matratzengymnastik. Denn da wollen wir ja auf keinen Fall zu entspannt sein. Hier empfehle ich stattdessen den Blick auf ein kräftiges Rot. Wirkt nicht nur bei Stieren temperamentsteigernd!
Das Leben ist bezaubernd,
man muss es nur durch die richtige Brille sehen.
ALEXANDRE DUMAS
So, die Frage der Wandfarbe in unserer kleinen Bar hätten wir also geklärt. (Und das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich das Lokal als Schwuppen-Treff in Köln eröffnen muss, ein bisschen mehr Rosa tut besonders Heteros gut!) Dann können wir ja jetzt die Probe aufs Exempel machen … Blättern Sie bitte weiter!
Don’t worry, be happy!
BOBBY MCFERRIN
Eine kleine Laboranalyse des »Instituts Krausius« – oder: Schmeckt uns unser Leben eigentlich?
Eine kleine Laboranalyse des »Instituts Krausius« – oder:
Schmeckt uns unser Leben eigentlich?
Was bleibt, ist die Veränderung;
was sich verändert, bleibt.
UNBEKANNTER AUTOR
Es kommt nicht von ungefähr, dass jedes In-Lokal hin und wieder renoviert, die Einrichtung – den letzten Schrei von vorgestern – auf den Sperrmüll schmeißt oder sich ein neues Konzept überlegt, damit es beim Publikum angesagt bleibt. Allerspätestens dann, wenn die Partystimmung vom Einweihungsevent gähnender Langeweile weicht. Genauso erfindet jeder Top-Bartender ständig neue Kreationen – und er »feilt« natürlich regelmäßig an den Drinks, die in seiner Bar schon auf der Karte stehen: Stimmt der Mix? Ist eine Zutat zu dominant? Ist die Mischung schön belebend – oder zu schwer und einschläfernd?
Denn nur eine Bar mit lauschiger Atmosphäre und guten Drinks hat zufriedene Gäste. Das führt mich zu der Frage:
Wenn Ihr Leben eine Bar wäre – wären Sie gerne Gast bei sich? Fühlen Sie sich wohl im Ambiente? Schmeckt Ihnen Ihr Leben, so wie es ist? Mögen Sie, was Sie täglich vorgesetzt bekommen? Gibt es Verbesserungspotenzial? Oder brauchen Sie zur Abwechslung vielleicht mal ‘nen ganz anderen Drink?
Okay, ich höre schon den Aufschrei: Verbessern! Optimieren! Immer diese Leistungsgesellschaft! Muss denn jeder ehrgeizig sein? Kann man nicht einfach mal zufrieden vor sich hinleben, ohne dass einem irgendeine Fernseh-Fuzzine einen vom Pferd erzählt? Kann man nicht einfach so happy sein? Meine Antwort: Kann man absolut. Total in Ordnung. Vorausgesetzt allerdings, das ist ziemlich genau die Idealvorstellung, die wir vom Leben haben. Erfolg bedeutet nämlich nach meiner Definition: ein Leben zu leben, das uns so windkanalschnittig passt wie mir meine hautengen »talk talk talk«-Outfits. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob wir ein sechs- oder nochmehr-stelliges Jahreseinkommen einfahren (okay, ich gebe zu: Das schadet auch nicht) oder ob wir so bekannt sind, dass unser Name in der Google-Suche sechsundfünfzigeinhalb Millionen Ergebnisse erzielt (kommt raus, wenn man Apple-Boss Steve Jobs eingibt). Persönlich erfolgreich sein kann man auch als Hausfrau und Mutter, als Meerschweinchenzüchter, Pornostar oder als Kanutester.
Zum Glück gibt es ein ganz simples Zeichen, ob die aktuelle Lebenssituation – egal wie die aussieht – genau die ist, die zu den eigenen Bedürfnissen und Sehnsüchten passt wie die Limetten in den Caipirinha. Dieses Zeichen ist: Das Leben fühlt sich, so wie es ist, verdammt nach Hauptgewinn an.
Natürlich nicht die ganze Zeit, das wäre ein bisschen viel verlangt. »Shit happens« – zumindest hin und wieder – auch im großartigsten Leben. Was ich meine, ist, dass wir grundsätzlich das gute Gefühl haben: Das hier ist das, was ich will – und nichts anderes. Ist das bei Ihnen der Fall: Großartig, weitermachen! Alles auf Kurs. Bei mir ist das heute auch so.
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