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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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der Verkäufer am Kiosk gegenüber, die uns immer neidisch beobachten. Das Problem: Wir sind es nun mal nicht. Irgendwo ist da dieser fiese kleine, nörgelige Piekser, dass das ja nun nicht alles sein kann. Aber man kommt sich schon undankbar vor, darüber nur nachzudenken – schließlich sind alle der Meinung, man sei ein Glückspilz. Da ist doch dann bestimmt auch was dran. Oder? Können alle anderen irren? Jawohl, sie können – besonders, wenn es um Ihr Leben geht. Die Erfahrung meiner mittlerweile immerhin 37 Lenze hat mich gelehrt:
     
Wenn immer wieder das Gefühl auftaucht, dass irgendwas nicht stimmt, ist das mit ziemlicher Sicherheit auch so.
Mädels und Jungs, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Es ist an der Zeit, etwas zu ändern.
     
    Keine Panik! Ich plädiere keinesfalls dafür, alles Hals über Kopf über den Haufen zu werfen, dem Chef die Kündigung zu präsentieren, den Lover abzusägen und nach Timbuktu auszuwandern. Okay, zugegeben, in einigen besonderen Härtefällen mögen radikale Maßnahmen angebracht sein – besonders, wenn man die eigenen Bedürfnisse jahrelang unterdrückt und sozusagen auf Autopilot gelebt hat.
    Aber oft genügen schon kleine bis kleinste Veränderungen. Glauben Sie nicht? Kleines Gedankenexperiment: Haben Sie schon mal versucht, mit einem winzigen Stein im Schuh zu wandern? Die reinste Tortur – wir humpeln durch die Gegend wie angeschossen, Blasen sind programmiert. Dabei ist die Lösung simpel: kurz stoppen, Schuh umdrehen, das Corpus Delicti dingfest machen – und das mikroskopisch kleine Folterinstrument entsorgen. Et voilà: Vorher war die Wahrnehmung auf die Pein im Schuh verengt, doch auf einmal sehen wir – um im Bild zu bleiben – das herrliche Bergpanorama, genießen die frische Luft und haben vielleicht sogar noch Energie übrig, den nächsten Berg zu erklimmen. Jawohl, es lohnt sich, die Steinchen in den Latschen des Lebens ausfindig zu machen! Weil alles mit allem zusammenhängt, setzt oft schon eine Minikorrektur eine positive Kettenreaktion in Gang, die das ganze Leben plötzlich wieder viel rosaroter aussehen lässt.
    Vielleicht brauchen Sie bloß mehr Freizeit, ein Hobby, eine neue Wohnung, die nicht nur im Juni für eine Woche direktes Sonnenlicht bekommt, einen Check-up beim Hormonspezialisten, mehr Bewegung, einen Nebenjob, einen Hund, eine Badewanne, drei Kilo weniger im Hüftbereich oder eine andere Farbe an der Wand im Wohnzimmer – und schon ist alles paletti. Ich brauchte damals zum Beispiel einfach eine weitere Sendung, in der ich den Mund aufmachen durfte und nicht nur atmende Studiodeko war. Ja, es kann wirklich so einfach sein!
     
Wenn man alle Regeln befolgt,
verpasst man den ganzen Spaß.
    KATHARINE HEPBURN
     
    Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, wo genau der Schuh drückt. Darum fängt jede Veränderung ganz vorsichtig damit an, dass wir ein bisschen über unser Leben nachdenken. Es ist genauso wichtig, herauszufinden, was uns stinkt, wie dem auf die Spur zu kommen, was wir uns insgeheim wünschen (zu Letzterem später mehr, erst mal schön aufräumen). Sich über Sachen bewusst zu werden ist schon der erste Schritt zur Verbesserung. Die Bremsklötze unseres Glücks sind allerdings oft unter Alltagsgeröll verschüttet, und wir müssen detektivisch zu Werke gehen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
     
Eine super Strategie zum Entlarven der alltäglichen Stimmungskiller: ein ehrliches Gespräch mit der besten Freundin oder dem besten Freund!
     
    Unsere engsten Vertrauten wissen nämlich oft erstaunlich gut Bescheid, wo bei uns der Hund begraben ist – schließlich kennen sie uns schon ein paar Jährchen. Fast immer sehen sie auch das spezielle Monsterproblem in unserem Leben, vor dem wir in Vogel-Strauß-Manier immer schön den Kopf in den Sand stecken. Lieber nicht so genau hingucken.
    Unsere Lieben rücken oft nur nicht mit der Sprache raus, weil sie befürchten, sie könnten uns verletzen. Und das kann in der Tat passieren, wenn wir vor den Latz geknallt bekommen: »Wenn du mich so fragst, sag ich dir ganz ehrlich: Ich finde, du musst von Peter weg/kündigen/endlich wieder Musik machen/das Land verlassen.«
    Fragen Sie sich selbstkritisch: Sie sind ein Mimöschen, das bei leisester Kritik sofort die Freundschaft kündigt? Dann sollten Sie lieber eine andere Form der Recherche wählen. Eine Freundin von mir führt zum Beispiel eine Art »Top und Flop«-Tagebuch und schreibt jeden Tag auf, was sie heute happy gemacht hat –

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