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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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hervortrat und sie ihn leibhaftig vor sich sah.
    »War es das wirklich wert, Jeremias?«, fragte er. Er stand auf der anderen Seite von Amatas Grab und blickte auf das Skelett seiner Halbschwester.
    »Amatas Tod geht auf dein Konto, Linden.«
    »Nein, es war nicht meine Schuld«, erwiderte Rick, trat von dem Grab zurück und verbarg sich erneut im Schatten einer Tanne.
    »Ich werde mich nicht auf dein Katz-und-Maus-Spiel einlassen, Linden!« Jeremias hatte keine Ahnung, wie Rick den Sturz offensichtlich unverletzt überlebt hatte, er wusste nur eins: Er durfte sich keinen weiteren Fehler erlauben. »Ich verspreche dir, es ist schnell vorüber«, flüsterte er, drückte den Pistolenlauf mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer an Christines Schläfe und entsicherte die Waffe.
    Christine spürte, wie sich alles in ihr verkrampfte. Gleich würde ihr Leben zu Ende sein. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, sie konnte nicht einmal mehr schreien.
    »Jeremias, du wirst dich selbst töten, wenn du abdrückst!« Rick war nur noch wenige Schritte von den beiden entfernt.
    »Erspare mir deine philosophischen Ansichten. Das ist Zeitverschwendung.«
    »Weißt du es denn wirklich nicht?« Welch elender Moment für die Wahrheit, dachte Rick.
    »Was weiß ich nicht?«
    »Wer sie ist.«
    »Das hatten wir doch schon, du langweilst mich.«
    »Verdammt, hör mir zu!«
    »Bleib stehen!«
    »Sie ist deine Tochter, Jeremias.« Rick ließ sich nicht einschüchtern und ging weiter auf ihn zu.
    »Erspare uns diese Farce, Linden. Für Bettis Kinder war allein dein Vater zuständig.« Jeremias lockerte den Griff, mit dem er Christine umklammerte.
    Sie spürte, dass er verunsichert war. Hatte er etwa tatsächlich mit ihrer Mutter geschlafen? Das war grotesk, mit Amata und ihrer Mutter? Christine lief es eiskalt den Rücken herunter. Nein, Jeremias Rimbar war nicht ihr Vater. Rick hatte sich die Notlüge nur ausgedacht, um ihn abzulenken.
    »Betti hat sich damals deinem Vater anvertraut, Jeremias. Sie wollte, dass du die Vaterschaft anerkennst.«
    »Bullshit!«
    »So ungefähr hat dein Vater wohl auch reagiert und sich mit unserem damaligen Pfarrer besprochen. Gemeinsam haben sie Betti zu einer Abtreibung gedrängt.«
    »Es reicht, Linden, die Märchenstunde ist zu Ende.« Blitzschnell umfasste er Christine wieder fester.
    »Als deinem Vater klar wurde, dass er Betti nicht zu einer Abtreibung überreden konnte, hat er ihr Geld angeboten, damit sie Sinach für immer verlässt.«
    »Daher weht also der Wind. Sie hat mich zum Vater gemacht, um sich das Startkapital für ein neues Leben zu erschwindeln.«
    »Sie hat das Geld nicht genommen.«
    »Vermutlich aus Einsicht, weil sie ihre Lüge nicht länger aufrechterhalten wollte.«
    »Erinnerst du dich an den Tag, als Gundi dich wegen einer angeblichen Viruserkrankung in die Praxis bestellt hat, um dir Blut abzunehmen?«
    »Und?«
    »Gundi wusste, wie mies dein Vater auf Bettis Eröffnung reagiert hatte. Sie hat dein Blut mit dem von Betti und Christine vergleichen lassen. Du und Christine, ihr habt AB  negativ, die seltenste Blutgruppe überhaupt. Auch alle anderen Vergleichswerte der Untersuchung stimmen überein.«
    »Schwachsinn.«
    »Sieh Christine an, Jeremias. Sieh genau hin.«
    In Jeremias begann es zu arbeiten. Könnte Rick eventuell doch die Wahrheit sagen? Unwillkürlich ließ er die Waffe sinken. Diesen Moment nutzte Rick. Er stieß Christine zur Seite und stellte sich zwischen sie und Jeremias.
    »Ihre Augen, Jeremias, erkennst du sie?« Rick holte aus und schlug auf seine Hand, damit er die Waffe fallen ließ.
    Aber Jeremias hielt dagegen, nahm nicht einmal den Finger vom Abzug. Während sie um die Pistole rangen, stießen sie gegen das Kreuz an Amatas Grab. Es hatte sich durch die Grabung gelockert, geriet ins Wanken. Rick spürte den Lauf der Pistole an seiner Brust, Jeremias musste nur noch abdrücken. Nein, das schaffst du nicht! Nicht noch einmal!, dachte er, und ein Ruck ging durch seinen Körper. Blitzschnell trat er einen Schritt zurück, verschaffte sich ein paar Zentimeter Freiraum, packte die Pistole mit beiden Händen und drückte sie von sich weg. In diesem Moment krachte das Kreuz zu Boden und traf Jeremias an der Schulter. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und kippte nach vorn. Was dann folgte, war ein dumpfer Knall. Rick prallte mit der Pistole in der Hand an die Tanne neben Amatas Grab, danach war es still. Niemand bewegte sich.
    »Er ist getroffen!«, rief

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