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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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jeder etwa acht Unzen faßte -»mit Weihwasser füllen. Gleich geradeaus, ungefähr fünf Straßen weiter, ist eine Kirche.«
    »Schön«, sagte Jack. »Aber noch etwas.«
    »Nämlich?«
    »Würdest du bitte die Formalitäten lassen und aufhören, mich Lieutenant zu nennen? Ich heiße Jack.«
    »Du kannst mich Carver nennen, wenn du magst.«
    »Ich mag.« Sie lächelten einander zu, Jack nahm seinen Fuß von der  Bremse, stellte die Scheibenwischer an und fuhr auf die Straße hinaus.
    Sie betraten die Kirche gemeinsam.
    Carver machte eine Kniebeuge und bekreuzigte sich. Obwohl Jack kein praktizierender Katholik war, fühlte er plötzlich einen starken Drang, dem Beispiel des schwarzen Mannes zu folgen, und er begriff, daß es ihm, als Vertreter des Rada in dieser besonderen Nacht, oblag, allen Göttern des Guten und des Lichts Ehrerbietung zu bezeugen, ob es nun der jüdische Gott des Alten Testaments war, Christus, Buddha, Mohammed oder sonst eine Gottheit. Vielleicht war dies das erste Zeichen der >Führung<, von der Carver gesprochen hatte.
    Das Marmorbecken gleich hinter der Vorhalle enthielt nur eine kleine Pfütze Weihwasser, nicht genug für ihr Vorhaben.
    »Damit können wir nicht einmal einen Krug füllen«, sagte Jack.
    »Sei dir da nicht so sicher«, widersprach Carver und schraubte den Deckel von einem der Behälter ab. Er reichte Jack den offenen Krug. »Versuch es.«
    Jack tauchte den Krug in das Becken, fuhr über den Marmor, schöpfte ein wenig Wasser, glaubte, nicht mehr als zwei Löffel voll erwischt zu haben und blinzelte überrascht, als er den Krug hochhielt und sah, daß er voll war. Noch mehr überraschte es ihn, als er feststellte, daß im Becken noch genausoviel Wasser war wie zuvor, ehe er den Krug gefüllt hattte.
    Er sah Carver an.
    Der Schwarze lächelte und zwinkerte ihm zu, verschloß den Krug und steckte ihn in seine Manteltasche. Dann öffnete er den zweiten Krug und reichte ihn Jack.
    Wieder konnte der den Behälter füllen, und wieder schien die kleine Wasserpfütze im Becken unverändert.

4
    Lavelle stand am Fenster und starrte in den Sturm hinaus.
    Er befand sich nicht mehr in psychischem Kontakt mit den kleinen Mördern. Wenn sie mehr Zeit bekamen, Zeit, um ihre Truppen zusammenzuführen, würden sie es vielleicht noch schaffen, die Dawson-Kinder zu töten, und wenn es dazu kam, würde es ihm leid tun, daß er es versäumt hatte. Aber die Zeit lief ab.
    Jack Dawson war auf dem Weg zu ihm, und keine Magie, ganz gleich wie mächtig, konnte ihn aufhalten. Lavelle wußte nicht, wieso alles so schnell, so vollstän dig schiefgelaufen war. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, die Kinder aufs Korn zu nehmen. Die Götter des Rada waren immer erzürnt, wenn ein Bocor seine Macht gegen Kinder einsetzte, und sie versuchten immer, ihn zu vernichten, wenn sie konnten. Aber, verdammt, er war doch vorsichtig gewesen. Ihm fiel kein einziger Fehler ein, den er gemacht haben könnte. Er war gut gepanzert; er wurde von der Macht der dunklen Götter geschützt.
    Und doch war Dawson unterwegs.
    Lavelle wandte sich vom Fenster ab.
    Er ging durch den dunklen Raum zur Frisierkommode.
    Er nahm eine .32 Automatik aus der obersten Schublade. Dawson war unterwegs. Schön. Sollte er doch kommen.

5
    Rebecca setzte sich in den Mittelgang der Kathedrale und zog das linke Bein ihrer Jeans bis zum Knie hinauf. Die Kratz-und Bißwunden bluteten stark, aber es bestand keine Gefahr, daß sie verblutete. Die Jeans hatten einiges abgehalten. Die Bisse waren tief, aber nicht le bensgefährlich. Sie hatten keine größeren Venen oder Arterien durch trennt.
    Der junge Priester kauerte sich neben sie und betrachtete erschrocken die Verletzungen. »Wie ist das passiert? Wer hat Ihnen das angetan?«
    Penny und Davey sagten gleichzeitig: »Die Kobolde«, als wären sie es allmählich leid, zu versuchen, ihm das begreiflich zu machen.
    Der Priester fragte: »Was ist das für Blut an Ihrem Hals?« Er berührte ihr Gesicht und schob sanft ihre Hand zur Seite, um die Kratzer unter ihrem Kinn betrachten zu können.
    »Das ist nicht so schlimm«, erklärte sie. »Es brennt, aber es ist nichts Ernstes.«
    »Ich glaube, wir sollten Sie lieber ärztlich versorgen lassen«, sagte er. »Kommen Sie.«
    Sie zog das Hosenbein herunter.
    Er half ihr auf die Beine. »Ich glaube, ich bringe Sie am besten ins Pfarrhaus.«
    »Nein«, sagte sie.
    »Es ist nicht weit.«
    »Wir bleiben hier«, beharrte sie.
    »Aber das sieht aus wie

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