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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Unterstützung der dunklen Götter. Sie beide sind Werkzeuge höherer Mächte. Einer wird siegen und einer wird verlieren; das ist alles, was vorherbe-, stimmt ist.«
    In den Ecken des Raumes schrumpften die Kerzenflammen zusammen, bis sie nur noch winzige Funken an den Dochtspitzen waren. Schatten zuckten auf und wanden sich, als wären sie lebendig.
    Die Fenster bebten, und das Gebäude erzitterte im Griff eines plötzlichen, gewaltigen Windes. Etwa zwanzig Bücher fielen von den Regalen und krachten auf den Boden.
    »Wir haben auch böse Geister unter uns«, sagte Hampton.
    Zusätzlich zu den angenehmen Düften, die den Raum erfüllten, drang ein neuer Geruch auf Jack ein. Es war der Gestank der Verwesung, der Fäulnis, des Verfalls und des Todes.

2
    Die Kobolde waren bis auf die vorletzte Stufe heruntergekommen. Sie waren nur noch zwölf Fuß von Rebecca entfernt.
    Sie rannte, die Kathedrale zu ihrer Rechten, den Gehsteig entlang, auf die Ecke zu, als wolle sie zum nächsten Block flüchten, aber das war nur eine List. Nach zehn Metern machte sie eine scharfe Wendung nach rechts, auf die Kathedrale zu, und stieg so hastig die Stufen hinauf, daß der Schnee wild aufstob.
    Die Kobolde quiekten.
    Sie war mitten auf der Treppe, als das Eidechsenwesen ihr linkes Bein erwischte und seine Klauen durch die Jeans in ihre rechte Wade schlug. Der Schmerz war entsetzlich.
    Sie stolperte und fiel schreiend auf die Stufen. Aber sie schob sich auf dem Bauch weiter hinauf, mit der Eidechse an ihrem Bein.
    Das Katzenwesen sprang ihr auf den Rücken. Kratzte an ihrem dicken Mantel. Bewegte sich schnell auf ihren Hals zu. Schnappte nach ihrer Kehle, erwischte aber nur ein Stück Mantelkragen und Wollschal.
    Sie war oben.
    Wimmernd packte sie das Katzenwesen und riß es weg.
    Es biß sie in die Hand.
    Sie schleuderte es fort.
    Die Eidechse hing immer noch an ihrem Bein. Sie biß sie ein Stück über dem Knie in den Oberschenkel.
    Rebecca griff hinunter, packte sie, und die abscheuliche Kreatur biß sie in die Hand. Aber sie konnte die Eidechse losreißen und warf sie die Stufen hinunter.
    Sie erreichte die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie stieß die Tür auf, schlüpfte in die Kathedrale hinein und warf die Tür hinter sich zu.
    Die Kobolde hämmerten einmal gegen die andere Seite, dann war es ruhig.
    Sie war in Sicherheit. Wunderbarerweise, dankenswerterweise in Sicherheit.
    Penny und Davey standen im Hauptschiff, im Mittelgang, und redeten erregt auf einen völlig verwirrten jungen Priester ein. Penny sah Rebecca zuerst, schrie auf und rannte auf sie zu. Davey folgte ihr, bei ihrem Anblick vor Erleichterung und Freude weinend, und der Priester in seiner Soutane kam hinterher.
    Sie waren nur zu viert in dem gewaltigen Raum, aber das machte nichts. Sie brauchten keine Armee. Die Kathedrale war eine uneinnehmbare Festung. Hier konnte ihnen nichts geschehen. Nichts. Die Kathedrale war sicher. Sie mußte sicher sein, denn sie war ihre letzte Zuflucht.

3
    Jack saß im Wagen vor Carver Hamptons Laden, trat das Gaspedal durch und jagte den Motor hoch, damit er warm wurde.
    Er warf einen Seitenblick auf Hampton und sagte: »Sind Sie sicher, daß Sie wirklich mitkommen wollen?«
    »Es ist das letzte, was ich möchte«, sagte der Hüne. »Ich bin nicht gegen Lavelles Kräfte immun wie Sie. Ich würde viel lieber oben in meiner Wohnung bleiben, wo alle Lichter eingeschaltet sind und die Kerzen brennen.«
    »Dann bleiben Sie. Ich glaube nicht, daß Sie mir irgend etwas verschwiegen haben. Ich glaube wirklich, daß Sie getan haben, was Sie können. Mehr sind Sie mir nicht schuldig.«
    »Mir bin ich es schuldig. Mit Ihnen zu gehen, Ihnen zu helfen, wenn ich kann - das ist die richtige Handlungsweise. Ich bin es mir selbst schuldig, nicht noch eine falsche Entscheidung zu treffen.«
    »Na gut.« Jack legte den Gang ein, ließ aber den Fuß noch auf der Bremse. »Ich weiß immer noch nicht, wie ich Lavelle finden soll.«
    »Sie werden einfach wissen, welchen Straßen Sie folgen und wo Sie abbiegen müssen«, sagte Hampton. »Aufgrund des Reinigungsbades und der anderen Rituale, die wir vollzogen haben, werden Sie nun von einer höheren Macht geführt.«
    »Hört sich besser an als ein Stadtplan. Nur... ich spüre überhaupt nicht, daß ich geführt werde.«
    »Das kommt schon noch, Lieutenant. Aber zuerst müssen wir bei einer katholischen Kirche halten und diese Gefäße« - er hielt zwei kleine, leere Krüge hoch, von denen

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