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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwärmte. Ich ging in die Hütte, um mir Kaffee zu holen, und nahm ihn mit hinaus auf den Steg. Ich streckte meine Zehen ins Wasser, das überraschend warm war. Als ich den Kaffee getrunken hatte, ging ich wieder hinein, zog meinen Badeanzug an, nahm Anlauf über den Steg und tauchte mit einem Kopfsprung ins Wasser.
    Weiter unten war das Wasser kälter. Ich tauchte prustend auf und kraulte steif am Ufer entlang. Es war einige Zeit her, dass ich ernsthaft geschwommen war, und ich wurde viel zu schnell müde. Ich war zwanzig Meter von der Hütte unseres Nachbarn entfernt, als ich bereits erschöpft war. Ich beschloss, direkt zum Ufer zu schwimmen und zu Fuß zurückzulaufen. Ich erreichte den Strand und stieg fröstelnd aus dem Wasser, beugte mich vor und wrang das Wasser aus meinem Haar, als ich hinter mir eine Stimme hörte.
    »Ist man Ihnen in den Rücken gefallen?«
    Mein Herz stolperte. Ich drehte mich um. Da stand ein Mann, ohne Lächeln, die Hände in die Seiten gestemmt und die bloßen Füße fest auf dem Boden: der Angler. Es musste der Angler sein, aber der lange, schwarze Schatten des vergangenen Abends schien jetzt golden zu sein. Die Sonne glitzerte in den feinen Haaren auf seinem Kopf, seiner Brust, den Beinen und Armen. Selbst die khakifarbenen Shorts sahen golden aus.
    »In den Rücken gefallen?«
    Er zeigte auf meinen Rücken. »Diese Schnittwunde sieht aus, als ob man Sie gestochen hätte.«
    Stammelnd stolperte ich rückwärts. »Nein. Nein, ich bin nicht gestochen worden. Es war Glas. Ein Bild. Ein Stück Glas. Ich fiel gegen die Wand, und der Bilderrahmen ging kaputt, und ich schnitt mich am Glas. Es war ein Unfall. Ein dummer Unfall. Ich –«
    Bis ich bemerkte, dass er lächelte, hörte er schon wieder auf damit. Er schaute mich seltsam an. »Ich machte nur Spaß. In den Rücken gefallen. Sie brauchen nichts zu erklären. Aber ich sprach es an, weil es so aussieht, als ob man sich um die Wunde kümmern sollte. Ich schätze, Sie können sie nicht sehen, aber sie scheint infiziert zu sein.«
    »Ich … oh.« Ich stand schweratmend da.
    Der Mann fuhr fort, mich zu betrachten, immer noch mit dem seltsamen Gesichtsausdruck. Schließlich streckte er eine Hand aus. »Peter. Peter Blake.«
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Hannah Templeton. Ich bin dort drüben einquartiert.« Ich zeigte auf Jeffreys Hütte.
    »Das dachte ich mir. Sie sind diejenige, die applaudiert hat. Dann gefällt es Ihnen also, Männer verhungern zu sehen?«
    »Ich … verhungern?«
    »Dieser Fisch gestern war mein Abendessen. Ich quäle die Tiere nicht zum Spaß.« Er lächelte leicht. »Aber es macht trotzdem Spaß, besonders, wenn sie ordentlich kämpfen.« Er schwieg. Anscheinend wartete er auf etwas. Worauf – etwa auf eine Entschuldigung?
    »Es tut mir Leid«, sagte ich. »Ich hatte nicht vorgehabt zu applaudieren. Es war nur ein schöner Fisch, und er kämpfte so tapfer. Er …«
    Da war das angedeutete Lächeln wieder. »Ich weiß, er verdiente es, zu gewinnen. Bleiben Sie lange hier?«
    »Eine Woche.« Ratlos machte ich eine Pause. »Wir waren überrascht, Sie hier zu sehen.«
    »Überrascht?«
    »Ich sollte vielleicht sagen, Jeffrey war überrascht. Er sagte, Sie hätten aufgehört, hierher zu kommen. Kennen Sie Jeffrey? Jeffrey Holtz? Die Hütte gehört seinem Vater.«
    Der Ansatz eines Lächelns verschwand. »Ich kenne Jeff. Es stimmt, ich bin ein paar Jahre nicht hier gewesen. Das letzte Mal, als ich da war, war es nicht gerade … angenehm.«
    »Nun, jetzt ist es bestimmt angenehm.«
    Peter Blake schien anderer Meinung zu sein, zumindest sagte er nichts darauf. Vielleicht war es ihm angenehmer erschienen, bevor ich sozusagen in seinen Vorgarten geplatzt war.
    »Es tut mir Leid«, sagte ich noch einmal lahm. »Ich nehme an, ich bin hier in Ihr Territorium eingedrungen, aber wenn ich nicht ans Ufer gegangen wäre, wäre ich hier ertrunken angespült worden, und das hätten Sie vermutlich auch nicht allzu angenehm gefunden.«
    Irgendetwas passierte mit seinem Gesicht. Was war das nur? Er machte keinen Versuch, auf mein sinnloses Gestammel zu antworten – nicht, dass ich das verdient hätte –, aber irgendetwas an der Art, wie er mich ansah, überzeugte mich davon, dass es das Beste sei, wenn ich meinen Mund hielt und weiterging. »Ich gehe wohl besser«, sagte ich. »Viel Glück mit Ihrem heutigen Abendessen. Ich verspreche zu applaudieren, wenn Sie gewinnen.«
    Ich ließ ihn groß, golden und schweigend in der

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