Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
sogar hier in Madrid.“
„Ja, daran hatten wir auch schon gedacht. Allerdings würden wir uns gern auch weltweit engagieren.“
„Am besten, ihr setzt euch mal mit Malcolm in Verbindung, und dann könnt ihr euch entscheiden. Wie wäre es denn zum Beispiel fürs Erste mit einer Reihe von exklusiven Armbändern, das Design jeweils inspiriert von einem anderen Land? Wir könnten die Gewinne dann im entsprechenden Land investieren.“
Anika nickte und holte schon einen Stift aus ihrer Handtasche, um sich Notizen zu machen. In diesem Moment fühlte Kara sich zum ersten Mal, seit sie in Madrid gelandet war, wieder wie sie selbst.
Gui war so eifrig damit beschäftigt gewesen, sich um seine Klubs und andere liegen gebliebene Dinge zu kümmern, dass Kara sich schon ein wenig fehl am Platze vorkam. Das hatte ihre Außenseiterrolle nur noch bestärkt und ihre Selbstzweifel geschürt.
Aber dies hier war genau die Art von Arbeit, die ihr Spaß machte und in die sie gern Zeit investierte. „Sobald ich zu Haus bin, schicke ich Malcolm eine E-Mail.“ Sie hielt inne. „Danke, dass ihr mich eingeladen habt, den Tag mit euch zu verbringen.“
„Gern geschehen. Wir dachten, es wäre vielleicht ganz gut, wenn du dich noch ein wenig entspannst, bevor es heute Abend formell wird.“
„Sind die Veranstaltungen am Hof denn so anstrengend?“, fragte Kara neugierig. Gui und sie waren zu einer Dinnerparty im Haus seines Bruders eingeladen. Und Guis Schwägerin war nun mal die Infantin … die spanische Thronfolgerin.
„Manchmal macht es sogar Spaß. Aber ich fürchte, dass Elvira sich die größte Mühe geben wird, damit du dich wie eine Außenseiterin fühlst.“
Kara bekam einen Riesenschreck. Warum hatte Gui nicht erwähnt, dass Gräfin Elvira auch anwesend sein würde? Natürlich war er dazu nicht verpflichtet, aber … „Ich … ich wusste gar nicht, dass sie auch kommen wird.“
„Das Dinner wird doch deinetwegen veranstaltet, damit die Familie dich kennen lernt. Und Juan gehört auch zu unserer Familie.“
Kara schüttelte den Kopf und lächelte tapfer. „Nun, ich freue mich auf jeden Fall darauf, all eure Verwandten kennen zu lernen.“
Arcelia beugte sich vor. „Mach dir um Elvira keine Sorgen. Sie ist eine Meisterin, wenn es darum geht, ihre Spielchen mit den Männern zu treiben, aber normalerweise lässt sie die Frauen in Ruhe. Sie glaubt ohnehin, der Rest von uns stünde weit unter ihr.“
Das war nicht unbedingt beruhigend. Kara wusste, dass sie noch einmal mit Gui sprechen musste, um herauszufinden, was genau zwischen ihm und dieser Frau vor sich ging. Denn ohne dieses Wissen hatte Elvira ihr immer etwas voraus und konnte Kara mit Leichtigkeit aus dem Gleichgewicht bringen. Und diese Genugtuung wollte Kara der älteren Frau auf keinen Fall gönnen.
Also würde sie an diesem Abend das Beste aus sich machen. Nachdem sie ihr Mittagessen beendet hatten, verabschiedete Kara sich von Anika und Arcelia und fuhr zurück zu Guis Haus. Sie war felsenfest entschlossen, alle verfügbaren Register zu ziehen. Sie würde zu der sexy Frau werden, die Gui in ihr sah. Stolz und voller Selbstvertrauen würde sie neben ihm stehen.
Das war ja alles ganz gut und schön, aber Karas flaues Gefühl im Magen wollte einfach nicht weichen. Denn irgendwie würde sie auch Gui davon überzeugen müssen, stolz darauf zu sein, neben ihr zu stehen. Stolz darauf, ihr Verlobter zu sein.
Am wichtigsten war ihr jedoch, ihn irgendwie dazu zu bringen zu erkennen, wie glücklich er mit ihr werden könnte.
Gui war beschäftigt gewesen, seit sie in Madrid gelandet waren. Er hatte sich um den Familienbetrieb kümmern müssen, hatte diverse Angelegenheiten für „Seconds“ geregelt und war all seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachgekommen, weswegen er kaum Zeit für Kara gehabt hatte. Das ist mein Leben, dachte er, und bedauerte es zum ersten Mal in gewisser Weise. Er hätte gern Zeit mit seiner Verlobten verbracht, um sie zu lieben und in den Armen zu halten.
„Señor Conde, ich habe Ihnen den Anzug für heute Abend herausgelegt. Ihr Vater hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie doch bitte eher kommen mögen, damit er mit Ihnen und Alonzo vor dem Dinner sprechen kann.“
Gui nickte Vincent zu, während er sein Poloshirt auszog und in großem Bogen aufs Bett warf. „Bitte sagen Sie meinem Vater, dass ich da sein werde. Und geben Sie bitte auch Kara Bescheid, dass ich zu Hause bin. Wenn sie Zeit hat, würde ich sie gern
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