Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
glaube, du hast dich bereits entschieden, mich zu heiraten, das heißt, jetzt geht es nur noch um einige Einzelheiten.“
Zwei Tage später war sich Kara noch immer nicht sicher, wie sie sich dazu hatte bringen lassen, Guillermos Antrag anzunehmen. Kaum hatte sie ihre Zustimmung zur Hochzeit gegeben, hatte er beschlossen, sie schon in Kürze stattfinden zu lassen. Kara war von ihm in ganz Manhattan ausgeführt worden und befand sich jetzt gerade in seinem Privatjet, der sie nach Madrid bringen würde. Der Hauptgrund war Guis störrische Behauptung, das sei der einzige Ort auf der Welt, wo er sein Lieblingsfrühstück bekommen konnte.
Vincent, Guis Sekretär und Butler, begleitete sie, genauso wie Cynthia, Karas Assistentin, die stets mit ihr reiste. Gui, der auf der anderen Seite des Flugzeuges an seinem Schreibtisch saß, nutzte die Flugzeit, um E-Mails zu beantworten und zu telefonieren.
Kara versuchte währenddessen zu entspannen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Alle ihre Freundinnen waren überzeugt, dass Gui der romantischste Mann war, den sie je getroffen hatten. Bis zu einem gewissen Grad musste Kara ihnen zustimmen, denn sie war diejenige, die sich in seiner Aufmerksamkeit sonnen konnte. Aber gleichzeitig war sie sich auch bewusst, dass er sich wohl nur wie ein verliebter Mann verhielt, weil er die Gerüchte um sie zerstreuen wollte.
Gräfin Elvira hatte ihr Möglichstes getan, um ein paar unangenehme Geschichten über Gui in Umlauf zu bringen. Fast jeden Tag erschien eine neue Story entweder in irgendeiner Zeitung, in einer Zeitschrift oder im Internet. Kara, die bisher selten Gegenstand irgendwelcher Berichte gewesen war, wurde plötzlich von den populären Klatsch- und Tratschkolumnisten regelrecht belagert.
Ihrer Freundin Katie hatte sie versprochen, ein Exklusivinterview zu geben, falls sie plötzlich das Verlangen verspüren sollte, über ihren adligen Verlobten zu sprechen. Aber Kara hatte kein Interesse daran, mit anderen über Gui zu reden. Die meisten Artikel über sie und Gui konzentrierten sich auf die Tatsache, dass es eine Wirbelwindromanze zwischen ihnen gegeben hatte und dass Señor Conde Gui, wie die Presse ihn nannte, so verliebt in sie war, dass er darauf bestanden hatte, innerhalb von zwei Wochen zu heiraten.
Was tatsächlich der Wahrheit entsprach – zumindest die Sache mit dem Hochzeitstermin. Sie und Rina mussten all ihre Beziehungen spielen lassen, um in der kurzen Zeit die Hochzeitsfeierlichkeiten auf die Beine zu stellen. Sogar ihr Vater, der normalerweise ein sehr zurückhaltender Mann war, hatte sich zu der Bemerkung hinreißen lassen, sie habe ja lange genug auf einen Mann gewartet, da käme es doch jetzt nicht mehr auf ein paar Tage an.
Kara kam sich wie eine Idiotin vor. Besser gesagt wie eine Betrügerin. Sie hatte allem zugestimmt, was Gui gefordert hatte. Lediglich in einer Sache war sie hart geblieben: Sie hatte darauf bestanden, dass auch er sich nicht nach anderen Frauen umschauen durfte, solange sie eine glückliche Ehe führten. Widerstrebend hatte Gui dem schließlich zugestimmt, als sie sich standhaft geweigert hatte zu versprechen, dass sie keinen anderen Mann anschauen würde, solange er nach Belieben mit anderen Frauen flirten durfte.
Sie rieb sich den Nacken und tat so, als würde sie sich das Musterbuch anschauen, das sie von den Sabinas bekommen hatte. Es war voller exklusiver, einzigartiger Brautkleidermodelle, die ihrem und Guis Reichtum angemessen waren. Cynthia reichte ihr noch einen Stapel mit Zeitungsausschnitten und Artikeln, in denen sie erwähnt wurde. Eine der Schlagzeilen rief in Kara den Wunsch hervor, alle Zeitungen augenblicklich in den Papierkorb zu werfen.
Die Frau des spanischen Aristokraten.
Du meine Güte, warum mussten sie ihr solch ein Etikett verpassen, statt ihren Namen zu nennen?
Sie überflog den Artikel und stellte fest, dass er voller Unwahrheiten und Ungenauigkeiten steckte. Noch dazu mutmaßte der Verfasser dreist, sie habe Gui seiner langjährigen Geliebten Elvira weggenommen.
Daneben war ein Foto von Elvira und ihrem Ehemann abgedruckt. Wie immer sah Elvira wunderschön aus, während der arme Juan wütend wirkte und so, als wollte er den Fotografen gleich tätlich angreifen. Kara wusste weiterhin nicht, was zwischen Elvira, Juan und Gui vor sich ging. Noch immer weigerte sich ihr Verlobter, mit ihr darüber zu sprechen.
Kara versuchte sich einzureden, dass das für sie in Ordnung war. Aber je mehr Artikel
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