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Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Titel: Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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wenig spät?“
    „Mag sein, aber wir hatten entschieden, dass die normalen Regeln für uns nicht galten. Genau genommen war es schon unser zweites Jahr Auszeit. Direkt nach der Schule, bevor wir mit dem Studium anfingen, sind wir auch schon ein Jahr lang zusammen gereist.“
    „Wie und wo hast du Elvira getroffen?“
    „Wir haben uns in Stockholm kennen gelernt. Wir waren für drei Monate dort, und sie und ich hatten eine leidenschaftliche Affäre. Als wir drei abreisten, ist Elvira mir gefolgt, und zwei Wochen später zogen wir gemeinsam nach Madrid. Sie besaß dort eine Villa, die sie von ihrem Großvater geerbt hatte. Und da ich zu der Zeit mit meinem Vater zerstritten war, zogen wir zusammen.“ Er fuhr sich durchs Haar, bevor er fortfuhr.
    „Wir wohnten drei Monate zusammen in der Villa, doch dann wurde ich unruhig und gesellte mich wieder zu Tristan und Christos, die inzwischen nach Mailand weitergereist waren. Kurz darauf heiratete Elvira Juan. Das war’s. Keine große Geschichte.“
    „Weshalb bist du dann plötzlich so unruhig?“, fragte Kara. Das, stellte Gui insgeheim fest, ist das wirklich Besondere an Kara. Sie schien immer in der Lage zu sein, einem Menschen ins Herz zu blicken. Sie nahm nicht nur die oberflächliche Geschichte zur Kenntnis, sondern hinterfragte sie. Noch nie hatte ihm jemand so aufmerksam zugehört wie sie.
    „Ich habe damals eine Heirat in Betracht gezogen, aber ich war viel zu jung und brauchte erst einmal Bedenkzeit, um mir Klarheit zu verschaffen.“
    „Oh, Gui.“
    „Du brauchst mich nicht zu bemitleiden. Als ich von Mailand wieder nach Madrid zurückkam, war ich mir noch immer nicht sicher, ob sie wirklich die richtige Frau für mich war. Aber als ich erfuhr, dass sie in der Zwischenzeit Juan geheiratet hatte, war für mich klar, dass wir eben nicht füreinander bestimmt waren.“
    Kara war sich nicht sicher, was sie von Gui erwartet hatte – diese Art Geschichte jedenfalls nicht. Sie hatte erwartet … Ja, was? Eigentlich wusste sie es gar nicht. Sie vermutete, dass noch viel mehr dahintersteckte. Sie konnte ihm den Schmerz nachfühlen, als sie sich vorstellte, wie er zurückgekommen war. In der Erwartung, Elvira zu seiner Frau zu machen, nur um dann mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass sie nicht nur mit einem anderen Mann zusammen war, sondern ihn bereits geheiratet hatte.
    Aber in gewisser Weise hatte sie fast noch mehr Mitleid mit Elvira, denn Guis Erzählung hatte deutlich gemacht, dass sie nicht gewusst hatte, woran sie mit Gui gewesen war. Im Grunde erging es Kara ganz genauso. Gui war wie viele Männer nicht sonderlich offen, wenn es um Gefühle ging.
    Dass er sie begehrte, wurde deutlich durch die Tatsache, wie häufig er sie liebte. Aber Kara war der Meinung, Beziehungen sollten nicht allein auf Sex basieren. Es gehörten auch intensive Gespräche und romantische Gesten dazu. Und all die anderen Dinge, die Gui ohnehin schon tat.
    „Warum schaust du mich so an?“
    „Ich versuche herauszufinden, was in dir vorgeht“, erwiderte sie.
    „Bei mir bekommst du das, was du siehst“, meinte er, während er sein Jackett vom Bügel nahm und es anzog.
    „Nein, in dir versteckt sich noch weit mehr als das, was man auf den ersten Blick sieht, Guillermo. Du lässt dir nur von niemandem ins Herz schauen.“
    Er antwortete nicht, sondern streckte ihr die Hand hin. „Komm her.“
    „Warum?“
    „Ich möchte sehen, wie wir beide zusammen aussehen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Ich möchte zunächst einmal unser Gespräch zu Ende bringen.“
    „Es ist alles gesagt, Kara. Elvira glaubte, mich dahingehend manipulieren zu können, dass ich sie heirate. Ich weigerte mich, also hat sie jemand anderen geheiratet, und damit war die Sache für mich erledigt. Ich bin katholisch. Weißt du, was das bedeutet?“
    „Dass du einen besonderen Erlass vom Papst hast, mit dem du den Gottesdienst schwänzen kannst?“, fragte sie neckend, denn sie hatte ihn noch kein einziges Mal zur Kirche gehen sehen, wenn man von Tristans Hochzeit einmal absah.
    „Sehr witzig. Nein, es bedeutet, dass ich das Ehegelübde sehr ernst nehme. Elvira wusste das.“
    „Ich weiß es auch“, sagte sie und dachte an die Unterredung, die sie am Morgen geführt hatten, nachdem sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten.
    „Das tust du, ja“, sagte er und kam mit ausgestreckter Hand zu ihr. Sie legte ihre linke Hand in seine und schaute dabei auf den großen mit Saphiren und

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