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Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Titel: Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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Jede Entfernung im Land wurde daran gemessen, wie weit sie von dem sichelförmig angelegten Platz in der Stadtmitte von Madrid entfernt war. Drei Stunden lang bummelten die drei Frauen von Geschäft zu Geschäft, bevor sie sich ein Restaurant auf der Plaza aussuchten, wo sie ein spätes Mittagessen einnehmen wollten.
    „Wie hat Guis Heiratsantrag eigentlich genau ausgesehen?“, fragte Anika neugierig, sobald sie einen freien Tisch gefunden hatten und jede mit einem Glas Sangria versorgt war.
    Kara errötete in Sekundenschnelle. Bisher hatte ihr noch niemand diese Art von Fragen gestellt, weil sie es seit der öffentlichen Bekanntgabe der Verlobung tunlichst vermieden hatte, mit ihren Freundinnen oder ihrer Schwester allein zu sein. Jetzt aber stand sie vor der Entscheidung, Guis Schwestern entweder die Wahrheit zu erzählen oder eine Geschichte zu erfinden.
    Sie trank einen Schluck Sangria, um Zeit zu gewinnen. „Ihr wisst doch, wie Gui ist. Er hat mich eigentlich nicht gefragt, sondern es mir mitgeteilt.“
    Arcelia musste lachen. „Das ist typisch Gui. Ich hoffe, du hast ihm ordentlich deine Meinung gesagt, dass er dir solch einen Heiratsantrag gemacht hat.“
    „Das habe ich.“
    „Sehr gut. Er hat ja immer gesagt, er wolle niemals heiraten, und um ehrlich zu sein, war ich schon ziemlich überrascht, als ich von eurer Verlobung in der Zeitung las. Mutter war fuchsteufelswild, weil Gui nicht mal angerufen hat, damit wir es vor den Medien erfahren.“
    „Es tut mir leid, dass ihr es aus der Zeitung erfahren habt“, meinte Kara verständnisvoll.
    „Ist schon in Ordnung. Gui gehört nun mal nicht unbedingt zur mitteilungsfreudigen Sorte. Du wirst diejenige sein müssen, die uns auf dem Laufenden hält.“
    „Und was glaubst du, warum hat Gui dich gefragt, ob du ihn heiraten willst?“, wollte Anika wissen.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, erwiderte Kara wahrheitsgemäß. Insgeheim vermutete sie, dass die Hochzeiten seiner beiden besten Freunde, Tristan und Christos, dahintersteckten.
    „Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich das sage, aber du gehörst so gar nicht zu der Art von Frauen, mit denen Gui normalerweise ausgegangen ist.“
    „Das weiß ich“, antwortete Kara. Daran musste sie jeden Morgen denken, wenn sie neben Gui aufwachte. Seit sie nach Madrid gekommen waren, hatte er sie nicht mehr geliebt. Und insgeheim fragte sie sich, ob er, hier in der vertrauten Umgebung seines Heimatlandes, vielleicht inzwischen bereits bereute, den Schritt gewagt zu haben. Ob er jetzt, da die Hochzeit immer näher rückte, lieber noch einen Rückzieher machen würde.
    Anika griff über den Tisch und legte ihre Hand auf Karas. „Ich finde das ausgesprochen gut. Er hat sich immer mit diesen Frauen verabredet, die irgendwie …“ Sie sah zu ihrer Schwester, die die Schultern zuckte.
    „Oberflächlich waren?“
    „Ja, genau, oberflächlich trifft es genau. Manchmal waren die schon ein wenig anstrengend. Aber du bist ganz anders.“
    „Oh, danke“, sagte Kara.
    Anika lachte. „Das hört sich alles ein bisschen komisch an, oder?“
    „Ein wenig. Was genau willst du mir denn damit sagen?“ Kara fing an, Guis Schwestern aufrichtig zu mögen. Sie strahlten die gleiche Aufrichtigkeit aus, die auch Gui auszeichnete. Vermutlich lag es daran, wie die Geschwister aufgewachsen und erzogen worden waren. In Guis Familie hatten Zweifel und Schwäche sicherlich keinen Platz gehabt. Seine Eltern liebten alle ihre Kinder, und es war ganz offensichtlich, dass diese Zuneigung und die Unterstützung, die sie ihren Kindern hatten angedeihen lassen, sie zu reifen Erwachsenen hatte heranwachsen lassen, die ihrem Leben einen Sinn zu geben vermochten.
    „Wir würden gern etwas für deine Stiftung tun. Sobald Gui deinen Namen erwähnte, wussten wir, wer du bist. Unsere Firma, ‚A&A Works‘, sucht schon seit einiger Zeit nach der richtigen gemeinnützigen Organisation, um eine Zusammenarbeit aufzubauen.“
    Kara lächelte Anika und Arcelia an. Die beiden besaßen eine eigene Firma und entwarfen exklusiven Schmuck. „Was schwebt euch denn vor? Ich müsste mit Malcolm sprechen. Er ist der Leiter unserer Promotion-Abteilung, die sich um Partnerschaften mit anderen Firmen kümmert, aber ich könnte mir vorstellen, wenn wir ein einzigartiges Schmuckstück entwickelten, das wir dann verkaufen, könnten wir die Gewinne nutzen, um ein Wohnungsbaukonzept für alleinerziehende Mütter mit Kindern zu finanzieren. Vielleicht

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