Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
zählte. Es bedeutete ihr so viel. Zu gern hätte sie gewusst, wo er war, denn sie wollte nicht eine Sekunde länger ohne ihn sein.
Sie beglich ihre Rechnung und verließ das Restaurant. Beschwingt und voller Hoffnung ging sie zurück zu ihrem Hotel.
Es kam ihr auf einmal so unendlich lange her vor, dass sie Madrid verlassen hatte. Sie wusste nicht, was in der Zeit ihrer Abwesenheit geschehen war. Es beschämte sie ein wenig, dass sie an Juans Beerdigung keinen Anteil genommen und nicht einmal die Berichte in der Presse verfolgt hatte. Aber jetzt keimte neue Hoffnung in ihr auf. Die gleiche Hoffnung, die sie auch verspürt hatte, als sie das erste Mal erkannt hatte, dass sie Gui liebte.
Und nichts würde diese Liebe aufhalten können. Bisher hatte sie nie daran geglaubt, eine Frau zu sein, der eine große Liebe vergönnt sein würde. Es war ihr stets als unwahrscheinlich erschienen, dass jemand, der so praktisch und bodenständig veranlagt war wie sie, zu solchen Gefühlen fähig sein könnte. Aber Gui hatte sie gefunden, und sie hatte sich in ihn verliebt. Und ganz allmählich begann sie zu glauben, dass auch er sie liebte.
Verborgen im Schatten eines großen Baumes beobachtete Gui Kara, während sie das Buch las, das er hatte anfertigen lassen. Er wusste, dass er die richtige Wahl getroffen hatte, denn ihr Gesicht leuchtete auf, als sie erkannte, dass es sich bei der Geschichte um ihre handelte.
Es hatte drei Tage gedauert, bis es ihm gelungen war, das Buch gestalten und binden zu lassen und auch alles andere zu organisieren, damit er kommen und sie wieder in seine Arme locken konnte.
Am Tag des Flugzeugabsturzes hatte er sich, zugegebenermaßen, wie ein Ekel benommen. Und auch wenn er wusste, dass Kara ihm einige der Dinge, die er gesagt hatte, vermutlich großzügig vergeben würde, musste er sich doch eingestehen, dass er sie letztendlich hatte gehen lassen. Genau genommen hatte er sie von sich gestoßen, weil er Angst vor der Erkenntnis gehabt hatte, wie viel er für sie empfand.
Himmel, er liebte diese Frau, und er hatte noch immer Angst, das zuzugeben. Sogar sich selbst gegenüber. Verdammt, was sollte er nur tun, wenn er sie nicht davon überzeugen konnte, zu ihm zurückzukehren und ihn zu heiraten?
Nachdem er Kara unauffällig bis in die Lobby ihres Hotels gefolgt war, um sich davon zu überzeugen, dass sie sicher im Fahrstuhl und auf dem Weg in ihr Zimmer war, fuhr er in das Haus, das er gemietet hatte. Dort bat er Vincent, dafür zu sorgen, dass für den Abend alles bis ins kleinste Detail perfekt organisiert war.
Wenige Stunden später, gegen sechs Uhr, begannen die ersten Freunde und Familienmitglieder einzutreffen. Kate, Emily und Courtney waren erstaunlich freundlich zu ihm, eine spürbare Veränderung zu ihrem Verhalten von vor wenigen Tagen, als sie kaum mit ihm hatten sprechen wollen. Rina war sich noch immer nicht sicher, ob sie wirklich glauben sollte, dass er in der Lage war, wiedergutzumachen, was er ihrer Schwester angetan hatte.
Christos und Tristan klopften ihm auf die Schulter und wünschten ihm Glück, und Ava und Sheri küssten ihn zustimmend auf die Wange.
Schließlich war es so weit. Er nahm einen Wagen, um Kara abzuholen, und als er in ihrem Hotel ankam und sie in der Lobby bereits warten sah, stockte ihm der Atem.
„Kara.“
„Hallo, Gui.“
„Du siehst heute Abend bezaubernd aus, mi amor .“
„Danke. Du machst auch keinen schlechten Eindruck.“
Er nickte ihr zu. „Bist du bereit?“
„Ja. Danke für das Geschenk, das du mir heute Mittag geschickt hast.“
„Gern geschehen. Hat es dir gefallen?“
Sie lächelte ihn an, und nach Tagen der Unruhe wurde ihm endlich wieder leicht ums Herz. Wie hatte er nur auf die Idee kommen können, jemals ohne Kara leben zu können? „Ich fand es fantastisch.“
„Na ja, du wirst das Ende selbst schreiben müssen. Mir sind die Ideen ausgegangen.“
„Ich vermute, du hast noch das eine oder andere Ass im Ärmel. Gib es ruhig zu.“
„Vielleicht noch eine letzte Anstrengung, um dir zu beweisen, dass mir mein Verhalten von neulich leidtut.“
„Es war nicht dein Verhalten, das mich dazu bewogen hat, wegzugehen.“
„Nicht?“, fragte er erstaunt. Sie standen inzwischen vor dem Hotel. Vincent hielt die Tür des Rolls-Royce auf, den Gui gemietet hatte.
Kara glitt auf den Rücksitz, und nachdem auch Gui eingestiegen war und Vincent den Wagen auf die Straße gelenkt hatte, drehte sie sich zu Gui um. „Ich bin
Weitere Kostenlose Bücher