Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
Augenblick macht er dich unglücklich.“
„Was soll ich dir denn sagen?“
„Ich möchte wissen, was dir fehlt, um glücklich zu sein, und dann rufe ich Gui an und sage ihm, er soll es tun.“
Die Worte ihrer Schwester brachten sie einerseits zum Lachen, andererseits aber auch zum Weinen. Erkannte Rina denn nicht, dass es keine Lösung war, Gui zu sagen, was sie zum Glücklichsein brauchte? „Es ist wichtig für mich, dass er es selbst herausfindet, Rina. Wenn ich ihm sagen muss, wie er alles wieder ins Lot bringen kann, dann werden wir niemals glücklich miteinander.“
„Aber was willst du denn?“, fragte Rina.
Das Bodenpersonal war inzwischen dazu übergegangen, die anderen Passagiere ins Flugzeug zu lassen, und Kara nahm ihre kleine Reisetasche und reihte sich in die Schlange ein.
„Kara? Verlass ihn nicht. Noch nicht. Fahr zu ihm zurück und sprich mit ihm.“
„Das kann ich nicht, Rina.“
„Warum nicht?“
„Weil er mich nicht liebt. Er glaubt nicht einmal an diese Art von Gefühlen, und das ist das Einzige, was mich die Dinge, die er mir gestern Abend gesagt hat, vergessen lassen könnte. Und es würde die Dinge, die die Presse immer über mich verbreitet, nicht mehr so wichtig erscheinen lassen.“ Sie schluckte, bevor sie fortfuhr: „Aber er gehört nicht zu dieser Art von Männern, und mir ist gerade klar geworden, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die in dieser Hinsicht einen Kompromiss schließen können. Mich in Gui zu verlieben, war das Wunderbarste und Aufregendste, was mir je passiert ist, und zu wissen, dass er nicht dasselbe für mich empfindet … Ich kann einfach nicht bleiben.“
Rina holte tief Luft. „Ach, Liebes. Ich habe dich vor Männern wie ihm gewarnt …“
„Bitte sag mir jetzt nicht, dass du es mir ja gleich gesagt hast. Ich dachte, du würdest mich warnen, weil ich dick bin und er sich niemals in eine übergewichtige Frau verlieben würde.“
„Kara Evelyn de Montaine, du bist nicht dick, und ich werde nicht dulden, dass du so von dir sprichst.“
„Rina …“
„Nein. Das reicht. So etwas Dummes will ich nie wieder hören. Ich habe dich vor Gui gewarnt, weil ich dachte, dass er sich niemals mit einer einzigen Frau begnügen würde, und ich wollte nicht, dass du verletzt wirst.“
„Ich hab dich lieb, Rina.“
„Ich dich auch, Kara. Mach’s gut, wohin auch immer du gehst.“
Sie verabschiedete sich von ihrer Schwester und betrachtete die Menschen, die vor ihr in der Schlange standen. Sollte sie wirklich den Mann verlassen, den sie liebte?
12. KAPITEL
Gui hatte noch nie etwas verloren, was ihm wirklich wichtig gewesen war. Okay, vor Jahren hatte er Elvira verlassen, und als er zurückgekommen war, hatte sie einen neuen Liebhaber. Auch wenn es lange gedauert hatte, aber irgendwann hatte er diese Tatsache akzeptiert. Er hatte ihre Ehe, die er damals als Verrat empfunden hatte, dazu benutzt, eine Mauer um sein Herz zu errichten, damit er nicht noch einmal so verletzt werden konnte.
Aber Kara zu verlieren, war die reinste Hölle für ihn. Es war jetzt fünf Tage her, seit er sie zuletzt gesehen hatte. Vorgestern hatte er zusammen mit Elvira und seiner Familie der bewegenden Trauerfeier für Juan beigewohnt und eine schreckliche Leere verspürt, weil Kara nicht an seiner Seite gewesen war. Heute ging das Leben weiter, und er merkte, dass er einfach nicht wie gewohnt funktionieren konnte.
Rina war beim Aufspüren von Kara absolut keine Hilfe gewesen. Sie hatte ihn einmal angerufen und ihm mitgeteilt, dass es Kara so weit gut ginge, dass er es aber nicht verdiene, mehr zu erfahren.
Also hatte er seine Verbindungen spielen lassen und erfahren, dass Kara in Monaco war. Was er allerdings jetzt tun sollte, da er sie gefunden hatte, das wusste er immer noch nicht. Vermutlich bedurfte es einer großen Geste seinerseits, wenn er sie zurückgewinnen wollte. Verflixt, was sie wirklich brauchte, war seine Liebe, und er wusste nun mal nicht, ob er sie liebte. Wusste nicht, ob er je zu einer Frau sagen könnte, dass er sie liebte.
Aber hier ging es schließlich nicht um irgendeine Frau. Kara war die Frau, die sein Leben verändert und ihm bewusst gemacht hatte, dass er in ihr etwas hatte, was er nicht verlieren wollte. Wie konnte es angehen, dass ein einzelner Mensch solch einen Einfluss auf sein Leben hatte?
Sogar seine Schwestern waren böse auf ihn, weil er Kara hatte gehen lassen. Da seine Familie enttäuscht von ihm war und zudem andere Dinge zu tun
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