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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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gründlich durchsuche. Vielleicht kann ich einen Hinweis auf die Bande finden, der Karl-Heinz angehört. Vor allem suche ich nach einem Grund für die seltsamen Einbrüche und Überfälle. Es muß eine Erklärung dafür geben!“
    „Für alles gibt es eine Erklärung!“ sagte eine laute Stimme hinter der Knickerbocker-Bande. Erschrocken drehten sich die vier um und sahen in das verschlafene Gesicht von Karl-Heinz.
    „Morgen“, gähnte dieser und streckte sich.
    „Ob er uns belauscht hat?“ überlegte Lilo fieberhaft. Konnte sie es wagen, in sein Zimmer zu schleichen?
    Der junge Mann ließ sich in einen Sessel fallen und blinzelte die vier Kinder mit kleinen, gutmütigen Augen an. „Leute, mich hat die Schlafkrankheit erwischt“, verkündete er. „Jeden Morgen bin ich völlig gerädert.“
    „Ich könnte dir schon eine Erklärung dafür geben“, dachte Axel im Stillen. Dann sagte er laut: „Meine Großtante Isabella hat sich auch immer so gefühlt und deshalb Kräutersaft getrunken. Solltest du auch einmal versuchen...“
    Schon prasselten die guten Ratschläge auf den Studenten nur so nieder. Während Axel, Poppi und Dominik Karl-Heinz in ein heftiges Gespräch über „Muntermacher“ verwickelten, hastete Lilo zu seinem Zimmer. Sie schlüpfte hinein und schloß die Tür.
    In dem Zimmer sah es aus, als wollte Karl-Heinz den „Mister Sauber“ verliehen bekommen: Jedes Buch stand kerzengerade im Regal. Auf dem Schreibtisch herrschte perfekte Ordnung. Sogar die Bleistifte waren genau in eine Richtung ausgerichtet.
    An der Wand waren zahlreiche Haken befestigt, auf denen Hosen, Hemden und Jacken hingen.
    Lilo wollte bei ihnen beginnen. Fieberhaft durchsuchte sie die Taschen und stellte fest, daß alle leer und fein säuberlich geputzt waren. Nichts, rein gar nichts war in ihnen zu finden.
    „So ein Steinbockmist“, schimpfte sie vor sich hin und widmete sich nun den Kästen.
    Von Geldscheinen, Notizen, Briefen oder anderen Hinweisen keine Spur.
    Sie wollte das Zimmer schon wieder verlassen, als ihr Blick auf das Nachtkästchen fiel. Dort lagen mehrere Bücher. Lilos Neugier erregten aber weniger die Bücher als die Lesezeichen. Es waren bunte Eintrittskarten. Vorsichtig schlug das Mädchen ein Buch nach dem anderen auf und studierte den Aufdruck der Karten. „Autodrom, Hochschaubahn, Sturmschaukel und Geisterbahn“, las sie da.
    Lilo lächelte zufrieden.
    „Du mieses Biest! Das hätte ich mir denken können!“ rief jemand hinter ihr. Vor Schreck ließ sie das Buch fallen, das sie gerade in der Hand hatte.
    Ohne sich umzudrehen wußte sie, wem diese Stimme gehörte: Karl-Heinz! Sie hatte ihn sofort erkannt. Aber wie war er hereingekommen?
    „Entschuldige, ich... ich wollte... nur ein Buch ausborgen... als Lektüre... für... fürs Klo“, stotterte Lieselotte verzweifelt. Seit den Ereignissen der letzten Nacht traute sie dem Studenten nicht mehr. Wer einer solchen Bande angehörte, könnte auch gefährlich sein.
    „Du mieses Biest... Das hätte ich mir denken können!“ rief Karl-Heinz noch einmal.
    „Paß auf,... ich.. muß dir was sagen. Wir wissen mehr...“, begann Lilo. Erst jetzt kam sie auf die Idee, sich umzudrehen.
    „Gib mir Rum, sonst fall ich um!“ krähte es hinter ihr. Doch niemand war zu sehen. Da fiel Lieselotte eine Art Kasten mit Kuppel auf, der an der Wand stand und mit einem Tuch abgedeckt war. Mit einem Ruck zog sie das Tuch herunter und lachte auf. Darunter kam ein Papageienkäfig zum Vorschein, in dem Mister Flop saß. Er konnte die Stimme seines Besitzers wirklich perfekt nachahmen. Anscheinend war er erst jetzt aufgewacht und wollte nun Aufmerksamkeit erregen. Lieselotte deckte den Käfig wieder zu und machte sich auf den Weg zur Tür. Da erinnerte sie sich plötzlich an das Buch, das ihr aus der Hand gefallen war. Schnell hob sie es auf und legte es zu den anderen. Dabei blieb ihr Blick auf dem Titel hängen.
    Sie lauschte kurz, ob Karl-Heinz vielleicht die Treppe herunterkam, aber im Vorraum war es völlig ruhig. Deshalb drehte sie das Buch um und überflog die Inhaltsangabe auf der Rückseite.
    „Na klar... das wäre möglich! Warum ist mir das nicht schon früher eingefallen!“ stieß sie hervor.
    Lilo hatte eine Lösung gefunden.

Ein Schritt zur Lösung
    Lilo stürmte, indem sie immer zwei Stufen auf einmal nahm, in den ersten Stock des Hauses zur Terrasse. Sie stellte sich hinter den Studenten und gab ihren Freunden ein Zeichen, zum Kaninchenstall zu kommen.

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