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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihre Lippen. »Erzählen Sie mir mehr von Howard.«
    »Sie sind eine der schönsten
Frauen, die ich je gesehen habe«, sagte ich aufrichtig.
    »Sie wollten mir doch von
Howard erzählen«, sagte sie gelangweilt.
    »Tue ich ja doch«, entgegnete
ich in verletztem Tonfall. »Er ist zwar..., ich will sagen, daß ich eine
Entscheidung zu treffen habe und daß ich sie in diesem Augenblick getroffen
habe. Einem Mädchen mit ’ner Figur wie der Ihren kann ich einfach keine
Schlechtigkeit antun.«
    »Warum drücken Sie sich nicht
mal klar aus?«
    »Okay.« Ich zuckte die
Schultern. »Ich will Ihnen die Wahrheit sagen. Sie bedeuten Fletcher gar nichts
mehr. Sogar in seiner Erinnerung hat er Sie gestrichen. Nina Booth ist jetzt im
Schwang, und das seit dem Tag, an dem er in Pine City ankam.«
    Der Inhalt ihres Glases
klatschte mir ins Gesicht.
    »Sie lügen!« sagte sie eisig.
    Ich tupfte Gesicht und Augen
mit meinem Taschentuch ab. »Na schön, ich lüge«, sagte ich. »Vergessen Sie, was
ich sagte und gießen Sie sich etwas zu trinken ein.«
    »Er würde es nicht wagen!«
flüsterte sie mit scharfer Stimme. »Er weiß, was ich mit ihm tun würde, wenn
ich ihn das nächste Mal sehe!«
    »Wann wird das sein?« fragte
ich höflich. »Werde ich es aus den Todesanzeigen erfahren?«
    Die Nägel ihrer rechten Hand
krallten sich in die Armlehne der Couch. »Nina Booth!« stieß sie zwischen
zusammengepreßten Zähnen hervor. »Diese rothaarige fette Krabbe. Die... Ach,
Sie lügen!«
    »Warum sollte ich Sie anlügen?«
fragte ich sie. »Ich habe doch nichts davon. Sie sind eine erstklassig
gewachsene Lady und rühren mein Ritterlichkeitsgefühl.«
    »Wie das klingt!« sagte sie.
»Aus dem Mund eines kleinen Ganoven, das ist ja der Gipfel. Auch noch
Ritterlichkeit!«
    »Schließlich war ja nicht ich
es, der mit einer rothaarigen fetten Krabbe abhaute und Sie bei Fulton
sitzenließ, als dessen Versicherungspolice«, sagte ich. »Oder?«
    »Wenn er glaubt, er könnte das
mit mir tun, ohne dafür büßen zu müssen, dann hat er sich aber getäuscht!«
sagte sie langsam. »Geben Sie mir eine Zigarette!«
    Ich gab ihr eine Zigarette,
zündete sie an und bediente mich dann selber. Eine Weile brütete sie vor sich
hin, und danach zu urteilen, wie ihre Bluse sich immer mehr straffte, stand sie
kurz vor dem Siedepunkt. »Wissen Sie, was diese schmutzige Ratte mir angetan
hat?« fragte sie endlich mit halberstickter Stimme.
    »Nein«, antwortete ich. »Aber
warum erzählen Sie es mir nicht. Vielleicht kann ich Ihnen helfen?«
    Sie inhalierte den Rauch tief
in ihre Lungen und atmete langsam aus. »Was wissen Sie von Howards
Unternehmungen hier in Las Vegas, Al?«
    »Ich weiß, daß ihm das Snake Eyes gehörte«, sagte ich.
»Wie man mir sagte, hat ihn das Syndikat so lange unter Druck gesetzt, bis er
verkauft hat. Anschließend kam er nach Pine City. Mehr weiß ich nicht.«
    »Sie zahlten ihn an einem
Montag aus«, sagte sie. »Er hatte bis Freitag Zeit, die Stadt zu verlassen. In
der Zwischenzeit leitete er noch das Lokal, aber die Einnahmen gehörten von
diesem Montag an dem Syndikat und nicht ihm, verstehen Sie?«
    »Und vor Freitag geschah
etwas?«
    »Es passierte am Mittwoch«,
fuhr Gabrielle fort. »Ein Mann kam herein und gewann an einem der Würfeltische
siebzigtausend Dollar.«
    »Der Traum eines jeden
Spielers«, sagte ich. »War alles in Ordnung?«
    »Linda Scott hatte den Tisch
unter sich, an dem der Bursche zu spielen begann«, berichtete Gabrielle weiter.
»Als er dreißigtausend gewonnen hatte, kam Howard, um nach dem Rechten zu
sehen. Kurz darauf löste er Linda durch Nina Booth ab. Aber der Kerl gewann
weiter. Als er siebzig Mille gewonnen hatte, stand er auf und verließ das
Kasino.«
    Sie reichte mir ihr Glas.
»Gießen Sie mir noch was ein, Al.«
    Ich kehrte zum Tisch zurück und
füllte das Glas. »Fulton erfuhr davon«, fuhr sie fort, »und wollte sich den
Gewinner einmal ansehen. Er hielt es wohl für interessant, einen Menschen mit
einer derartigen Glückssträhne kennenzulernen. Er gab also Anweisung, daß er
den glücklichen Gewinner zu sehen wünsche. Schließlich fanden sie ihn — draußen
in der Wüste, etwa drei Kilometer außerhalb der Stadt. Er hatte ein Loch im
Kopf und nichts mehr in den Taschen.«
    Ich brachte ihr das
frischgefüllte Glas und ließ mich wieder neben ihr nieder.
    »Jemand, der ihn das viele Geld
hatte gewinnen sehen, war ihm gefolgt, hatte ihn niedergeschossen und ihm das
schöne Geld

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