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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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abgenommen«, sagte ich. »Menschen wurden schon wegen fünfzig Dollar
und noch weniger ermordet.«
    »Schon möglich«, nickte sie.
»In diesem Fall würde Fulton sich keine grauen Haare wachsen lassen. Es war die
andere Möglichkeit, die ihm Sorgen bereitete.«
    »Was für eine?«
    »Daß der Kerl das Geld von
vornherein nicht auf ehrliche Weise gewonnen hat.«
    »Das ist ja verrückt«, sagte
ich. »Er hätte ein Paar präparierte Würfel haben müssen, um das
fertigzukriegen. Und damit wäre er nicht weit gekommen.«
    »Fulton sieht es aber von einer
anderen Seite. Sie hatten Howard gezwungen, an sie zu verkaufen. Aber zu diesem
Zeitpunkt leitete er noch das Kasino, wenn es auch das Geld des Syndikats war,
das in die Kassen floß und nicht mehr seins. Könnte Howard nicht auf einen
dummen Gedanken gekommen sein? Vielleicht hatte er die Sache arrangiert? Der
Kerl kommt mit einem Paar präparierter Würfel herein und beginnt, an einem
Tisch zu spielen, der von einem von Howards Mädchen betreut wird. Vielleicht
hat sie absichtlich nicht genau aufgepaßt. Howard schaute sich den Tisch zwar
an, aber auch er konnte absichtlich weggesehen haben, genau wie das zweite
Mädchen, das den Tisch dann übernahm.«
    »Langsam begreife ich«, sagte
ich.
    »Dem armen Tropf, der würfelte,
hatte man vielleicht versprochen, er würde zehn Mille aus der Sache bekommen.
Er brauchte sich nur mit jemandem zu treffen, nachdem er gewonnen hatte, und
den Gewinn minus seines Anteils dem Betreffenden auszuhändigen. Fulton meinte,
dieser Jemand könnte recht gut Johnny Torch gewesen sein. Und Johnny zahlte mit
einem Stück Blei anstatt den versprochenen Schemen.«
    »Ich verstehe nur eines nicht«,
sagte ich. »Wenn Fulton das alles weiß, warum hat er dann überhaupt zugelassen,
daß Howard und seine Leute Las Vegas verließen?«
    »Die Leute vom Syndikat sind
sehr vorsichtig«, sagte sie. »Fulton wollte Gewißheit haben, bevor er etwas
unternahm. Er ließ sie laufen, aber das Syndikat kann sie in Pine City ebenso
gründlich im Auge behalten wie hier. Da können Sie Gift darauf nehmen! Und
vergessen Sie eines nicht, Fulton hat eine Sicherheit in der Hand — mich! Er
ließ die anderen gehen, aber ich mußte bleiben. Falls Howard versuchen sollte,
unterzutauchen, würde ich dafür büßen müssen, sagte Fulton.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn
er ihm unmittelbar nach der Geschichte nichts nachweisen konnte, wie hofft er
dann, seine Vermutungen überhaupt jemals beweisen zu können?«
    »Sie vergessen die siebzig
Mille, mein Lieber!« sagte sie. »Wenn es so war, wie Fulton vermutet, müssen
alle vier Kippe gemacht haben. Sie können nicht ewig warten, bis sie das Geld
aufteilen. Und auf diesen Moment wartet das Syndikat. Die Jungens wissen ganz
genau, über wieviel Howard und die anderen verfügten,
als sie Las Vegas verließen. Sie brauchen nur einen Fehler zu machen und einen
Teil der siebzig Mille auszugeben, und das Syndikat hat die Beweise, auf die es
wartet.«
    »Was würde es dann anfangen?«
    Sie lachte über meine
Unwissenheit. »Soll das ein Witz sein? Glauben Sie, das Syndikat läßt sich in
Las Vegas von jemandem übers Ohr hauen, um den Betreffenden dann ungeschoren
laufenzulassen? Wenn es einmal einer versucht, werden es andere auch versuchen.
Wenn sie die Beweise haben, werden sie an Howard und den anderen ein
dauerhaftes Exempel statuieren!«
    »Aber da ist immer noch die
Siebzigtausend-Dollar-Frage«, sagte ich. »War es ein Coup oder nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie
langsam. »Ich will es auch gar nicht wissen. Howard streitet es ab. Er sagte,
Fulton wäre verrückt, anzunehmen, daß jemand so lebensmüde sein könnte, sich
mit dem Syndikat anzulegen. Aber das würde er so oder so sagen. Wenn ich an den
dreckigen, hinterhältigen Schuft denke, der sich in Pine City mit dieser Nina
vergnügt, könnte ich...«
    »Dabei würde ich Ihnen gern zusehen«,
warf ich ein. »Wissen Sie, wer in Pine City dem Syndikat angehört?«
    »Nein.« Sie schüttelte den
Kopf. »Da fällt mir ein, was wird denn mit Max werden? Sie werden nichts zu
lachen haben, wenn man erfährt, was Sie mit ihm angestellt haben!«
    »Ich fliege nach wie vor mit
der Fünf-Uhr-dreißig-Maschine nach Los Angeles«, sagte ich. »Ich glaube nicht,
daß Max vorher auftauchen wird.«
    »Ich hoffe in Ihrem Interesse,
daß Sie recht behalten«, sagte sie. Plötzlich blickte sie mir in die Augen.
»Was haben Sie eigentlich in Wirklichkeit für ein

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