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Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat

Titel: Wenn die Zeit aber nun ein Loch hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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Können Sie sich an die Melodie erinnern?«
    Richard schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.«
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    »Ach, zum Teufel damit, schließlich ist es nur ein Lied, und nicht mehr. Eines Tages wird jemand ein anderes schreiben, nehme ich an. Jedenfalls hatte ich immer das Gefühl, daß es mit Ma Joie Me… Me…
    also, mit diesem anderen Lied überhaupt nicht zu vergleichen ist.«
    »Welches Lied meinst du denn, Jack?«
    »Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.«
    Für eine Weile saßen die beiden schweigend da, und während Richard in Gedanken versunken war und Blondel ins Leere starrte, machten sich die letzten Verwandten und Freunde auf den Nachhauseweg.
    Ein Hochzeitsgast eilte herbei und teilte ihnen mit, er sei von einem Grünen-Wahlhelfer aufgehalten worden, der ihm stundenlang etwas von gefährdeten Seevögeln vorgefaselt habe. Als man ihn darauf hinwies, daß er die Hochzeitszeremonie und den anschließenden Empfang verpaßt habe, stampfte er wü-
    tend davon.
    »Was soll’s?« seufzte Blondel irgendwann.
    »Was soll’s?« stimmte ihm Richard zu, dann fuhr er fort: »Sag mal, bist du eigentlich irgendwann schon einmal darauf gekommen, daß du der reichste Mensch aller Zeiten wärst, wenn du für deine gelei-steten Überstunden Lohn nachfordern würdest?«
    »Nein.«
    »Na gut«, seufzte Richard und nickte ein.
    Blondel lag noch eine Weile schweigend da und blickte auf die fernen Zinnen des el de Nesle. Obwohl er sich an keine Einzelheiten erinnern konnte, 456
    schwante ihm, dort vor ewiglanger Zeit gewohnt zu haben. Und während ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoß, hatte er das Gefühl, jemanden in einem der vielen kleinen Türme ein Lied singen hören zu können, das er von früher kannte.
    »L’Amours Dont Sui Epris
    Me semont de chanter;
    Sifais con hons sopris;
    Qui ne puet endurer.
    Et s’ai je tant conquis …«
    Blondel seufzte und stand schmunzelnd auf. Am Fuß der Festung materialisierte eine niedrige Tür und öffnete sich.
    Er spazierte hindurch, die Hände in den Taschen, und sang.
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