Wenn ein Maerchenprinz heiraten will
willkommen.“
Kurzerhand nahm er Farah auf den Arm. „Jetzt entschuldige uns bitte. Ich will meine zukünftige Braut nach Hause bringen.“
Eine Stunde später, im Schlafzimmer von Shehabs Jet, schmiegte sich Farah zärtlich an ihn und flüsterte: „Ist das alles wirklich wahr? Dass ich dich habe, dass ich mich wieder mit meiner Mutter verstehe, dass ich plötzlich eine ganze Familie habe?“
Sanft streichelte er ihren Rücken. „Ja, es ist wahr, und du hast es wirklich verdient, ya malekat galbi.“
„Bitte übersetz mir ab jetzt alles, was du auf Arabisch sagst. Ich möchte die Sprache so schnell wie möglich lernen.“
„Ich bringe dir alles bei, was du willst. Malekat galbi bedeutet ‚Königin meines Herzens‘.“
Sie biss sich auf die Lippen. „Ich muss dir übrigens noch was sagen. Ich hatte da so ein Gefühl, und als ich allein in diesem Hotel saß, habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht. Also kurz gesagt … Er war positiv. Ich bin schwanger.“
Völlig überrascht sah er sie an, während sie atemlos weitererzählte: „Wir haben nie verhütet. Vielleicht war es nicht okay von mir, aber … ich hatte mir früher schon immer überlegt, vielleicht ein Kind zu adoptieren, weil ich keinen Mann an meiner Seite wollte. Und ich liebte dich und wusste auch, dass ich nie mehr jemand anderen lieben würde. Da dachte ich, wenn ich schwanger würde, hätte ich wenigstens für immer etwas von dir …“
Er küsste sie stürmisch und gab ihr dann spielerisch einen Knuff. „Du … du …“ Zum ersten Mal in seinem Leben fehlten ihm wirklich die Worte.
Erst nachdem er sich etwas gesammelt hatte, konnte er weiterreden. „Du bist mir ja eine. Wenn das so weitergeht, bekomme ich vorzeitig graue Haare.“ Mit einem Griff setzte er sie auf seinen Schoß und drückte sie fest an sich. „Wenn unsere Wege sich getrennt hätten, wärst du von mir fortgegangen … mit meinem Kind unter deinem Herzen? Dieses Opfer hättest du gebracht?“
„Es wäre kein Opfer, sondern das schönste Geschenk für mich gewesen, und jetzt, wo wir zusammen sind, ist es das natürlich noch viel mehr. Das riesige Opfer hast du gebracht, indem du auf den Thron verzichtet hast. Übrigens hätte ich gerne noch mehr Kinder, wenn es dir recht ist …“
Stürmisch umarmte er sie. „Ich wünsche mir nichts mehr, als dass wir die Welt mit kleinen Ebenbildern von dir füllen. Jedes Mal, wenn wir uns liebten, hoffte ich, dass daraus ein Kind entsteht. Aber Hauptsache, ich habe dich.“
Schließlich landete der Jet auf dem Flughafen von Judar. „Willkommen in deinem neuen Zuhause, ya ameerati … meine Prinzessin.“
Sie sah aus dem Fenster. „Hier sieht es ja aus wie auf einem anderen Planeten.“
„Und für unsere Hochzeit werde ich dich obendrein noch in eine andere Zeit versetzen. Es soll ein rauschendes Fest wie aus Tausendundeiner Nacht werden, ein Fest, wie es das Königreich noch nie erlebt hat.“
„Das wäre sicher schön, aber ein solches Fest braucht doch wochenlange Vorbereitungen. Dann würden wir uns kaum zu Gesicht bekommen. Hattest du nicht gesagt, du wolltest jede Minute mit mir verbringen?“ Sie errötete. „Nicht, dass ich dich an mich ketten will, aber stell dir nur vor, wie viel Zeit es kosten wird, sich um jedes Detail zu kümmern …“
„Der weise Mann weiß, wann er etwas zu delegieren hat“, erwiderte er lächelnd. „Wir haben Glück, dass Faruqs Frau Carmen eine erfahrene Event-Managerin ist. Wir können die gesamte Planung beruhigt ihr überlassen und haben jede Menge Zeit für uns. Ich habe dir alles versprochen, ya mashoogati, und du sollst auch alles bekommen.“
„Ich habe sowieso schon alles, was ich mir wünschen könnte. Sag mal, wie heißt habibati und mashoogati auf einen Mann bezogen?“
„ Habibi“, antwortet er. „Und Mashoogi.“
Sie küsste ihn. „Ich habe alles, ya habibi. Weil ich dich habe, ya mashoogi.“
„Und ich habe dich. Für immer und ewig.“ Im Stillen dankte Shehab seinem Schöpfer für die Krise in seinem Land. Zwei Menschen, die sich sonst nie kennengelernt hätten, waren durch die Umstände zusammengeführt worden, und es stellte sich heraus, dass sie füreinander bestimmt waren.
Neun Monate mussten sie noch warten, dann würde ein Kind diese vollkommene Liebe krönen …
– ENDE –
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