Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
Land, aus Vernunftgründen. Seine eigene Ehe würde da keine Ausnahme bilden.
Da er nicht an die Liebe glaubte, brauchte er sich auch nicht den Kopf über eine Liebesheirat zu zerbrechen. Seine zukünftige Verbindung zu einer Frau würde arrangiert sein – nicht mehr und nicht weniger.
Delaney hingegen würde sicher alles von einem Mann haben wollen: seine Liebe, seine Hingabe und seine Seele, falls sie die auch in ihre Finger bekam. Jamal konnte sich nicht vorstellen, dass eine Frau jemals so viel Macht über ihn haben würde.
„Glauben Sie denn, dass Sie Karriere machen und gleichzeitig Mutter sein können?“, fragte er und wartete gespannt auf ihre Antwort. Die Frauen in diesem Teil der Welt waren seiner Erfahrung nach häufig berufstätig, auch wenn sie Kinder hatten. Bei dem Gedanken musste er lächeln – die Frau, die er einmal heiraten würde, brauchte bestimmt nicht zu arbeiten.
„Na klar“, erwiderte Delaney optimistisch. „Sie werden es ja auch hinbekommen, gleichzeitig Prinz und Vater zu sein, oder? Wahrscheinlich ist es manchmal etwas stressig, aber ich sehe keinen Grund, warum es nicht klappen sollte.“
„Sollte ein Kind nicht besonders in den ersten Jahren die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Mutter bekommen?“, erkundigte Jamal sich.
Delaney entging nicht der missbilligende Unterton seiner Frage. „Nicht mehr als die des Vaters.“
„Aber Sie sind eine Frau.“
„Genau. Und Sie sind ein Mann. Was wollen Sie mir denn damit sagen? Es steht nirgendwo geschrieben, dass die Mutter eine wichtigere Rolle im Leben eines Kindes einnimmt als der Vater. Beide Elternteile sollten das Kind lieben und erziehen. Und der Mann, den ich einmal heirate, wird genauso viel Zeit mit unseren Kindern verbringen wie ich. Wir werden sie gemeinsam aufziehen.“
Jamal musste daran denken, wie selten er seinen Vater gesehen hatte. Selbst wenn der König sich im Palast aufgehalten hatte, hatte sich meistens Asalums Ehefrau Rebakkah um den jungen Prinzen gekümmert. Jamal hatte seinem Vater deswegen nie einen Vorwurf gemacht, denn er wusste, dass ihre Beziehung von gegenseitigem Respekt geprägt war.
Der König war ein weiser Regent, der von seinem Volk geliebt und verehrt wurde. Wenn Jamal eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, würde er eine große Lücke füllen müssen.
Delaney fiel auf, dass Jamal plötzlich sehr schweigsam geworden war. Ganz offensichtlich hatten ihn ihre Worte zum Nachdenken angeregt. Er hatte wirklich Nerven, wenn er glaubte, dass es die Aufgabe der Frau war, zu Hause zu bleiben und Kinder zu bekommen.
Jamal würde sich prächtig mit ihrem Vater und ihrem Bruder Storm verstehen. Besonders ihr jüngster Bruder hatte so seine eigenen Vorstellungen von den Pflichten einer Ehefrau, und mittlerweile machte in ihrer Familie jedermann Witze über ihn. Doch anscheinend stand Storm mit dieser Meinung nicht alleine da.
Delaney warf Jamal einen flüchtigen Blick zu und fragte sich, wie sie sich bloß in diese Zwickmühle gebracht hatte. Eigentlich war es ihr wie eine gute Idee vorgekommen, einkaufen zu fahren, als sie keinen Schlaf finden konnte. Dass der Wüstenprinz sie begleiten würde, hatte sie schließlich nicht ahnen können.
Als sie am Ferienhaus angelangt waren, war Delaney völlig aufgekratzt. Jamals offensichtliches Interesse an ihr und die Blicke, die er ihr unentwegt zuwarf, hatten sie nervös gemacht.
Sie sollte zukünftig am Tag weniger schlafen, damit sie nachts nicht wach da lag und ihre Gedanken in eine bestimmte Richtung zu schweifen begannen.
Nachdem sie das Haus betreten hatten, ging Delaney eilig an Jamal vorbei, um in ihr Schlafzimmer zu flüchten. Einen weiteren leidenschaftlichen Kuss von ihm konnte sie jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Zweifellos war dieser Mann überaus erfahren, was dieses Gebiet der Verführung anging.
Obwohl sie es hasste, es zuzugeben, hatte er mit seiner Vorhersage recht gehabt: Sie verzehrte sich regelrecht vor Verlangen nach ihm, und erneut spürte sie die Leidenschaft in sich auflodern.
„Trinken Sie noch eine Tasse Kaffee mit mir, Delaney?“
Der verlockende Klang seiner männlichen Stimme trug nicht gerade dazu bei, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Kaffee mit ihm zu trinken, war das Letzte, was ihr im Moment vorschwebte. Sie würde die Beherrschung verloren haben, noch bevor sie den ersten Schluck genommen hätte.
„Nein danke. Ich gehe lieber ins Bett.“
„Wenn Sie es jemals leid sein sollten,
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