Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
Die würde Ihnen übrigens auch gut tun“, empfahl sie streng.
Jamal lächelte. „Ich glaube kaum, dass eine kalte Dusche hilft, Delaney“, meinte er.
„So?“ Delany versuchte, möglichst souverän zu klingen, was ihr gründlich misslang.
„Weil wir jetzt beide auf den Geschmack gekommen sind“, erwiderte er seelenruhig. „Und wenn Sie es vor Verlangen nicht mehr aushalten, werde ich Ihnen geben, was Sie wollen, und Ihnen jeden ihrer geheimsten Wünsche von den Augen ablesen.“
Noch bevor sie die Möglichkeit hatte, darauf etwas zu erwidern, drehte er sich um und verließ den Raum.
In ihrem Schlafzimmer ging Delaney eine Weile auf und ab, bevor sie sich auf die Bettkante setzte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so verwirrt und enttäuscht gewesen war – und gleichzeitig so wild vor Verlangen. Unruhig sprang sie auf und begann erneut, durch das Zimmer zu laufen.
Du musst wieder einen klaren Kopf bekommen, ermahnte sie sich. Wie konnte es sein, dass ein einziger Mann sie in ein solches Gefühlschaos zu stürzen vermochte? Noch immer glaubte sie, seine Lippen, seine Hände auf ihrer Haut und seine heiße Erregung spüren zu können.
Am liebsten hätte sie jetzt einen ausgedehnten Spaziergang unternommen, aber es regnete in Strömen. Und vermutlich würde selbst der Gewittersturm, der draußen tobte, nicht ausreichen, um die Erinnerungen an Jamals leidenschaftliche Küsse von ihren Lippen zu spülen. Ob er im Augenblick die gleichen Qualen durchlitt wie sie?
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als standhaft zu bleiben. Und damit ihr das gelang, musste sie in Zukunft um jeden Preis Jamal Ari Yasir aus dem Weg gehen.
3. KAPITEL
„Na, wohin soll’s denn gehen?“
Delaney blieb wie angewurzelt auf dem Weg zur Haustür stehen. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass Jamal bereits schlief. Nach ihrer Begegnung vor einigen Tagen war sie ihm bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen. Aber irgendwann hatte sie es vor Anspannung nicht mehr in ihrem Schlafzimmer ausgehalten.
Ständig musste sie an ihre letzte Begegnung denken, und sie fühlte, was sie noch nie zuvor gefühlt hatte. Ruhelosigkeit. Angespanntheit. Begierde.
Weil es die vergangenen zwei Tage unentwegt geregnet hatte, waren sie gezwungen gewesen, im Haus zu bleiben. Immer, wenn der Hunger Delaney in die Küche getrieben hatte, hatte Jamal dort am wackeligen Küchentisch gesessen und gezeichnet. Doch sobald sie eintrat, hatte er seine Aufmerksamkeit ganz auf sie gerichtet – fast wie ein Wolf, der seine Beute im Blick behielt.
Heute Nacht trug er eine weiße Pyjamahose, und im silbrigen Mondlicht wirkte er wie ein Prinz aus 1001 Nacht. Zwar hatte Delaney ihre Brüder unzählige Male in Schlafanzughosen gesehen, aber keiner von ihnen hatte darin so gut ausgesehen wie Jamal.
Seit ihrem Kuss kostete es Delaney alle Kraft, seinem Blick standzuhalten. Wenn sie nur an ihn dachte, stockte ihr der Atem. Es war auch nicht gerade hilfreich, dass ihr mittlerweile immer mehr schöne Dinge an ihm auffielen. Seine Hände, die perfekt geformt waren. Die langen, kräftigen Finger, die ihre Wange berührt hatten, ihre Lippen, ihre empfindlichste Stelle. Seine perfekt geformten Augenbrauen. Sein verführerischer Blick.
„Delaney, ich habe Sie gefragt, wohin Sie wollen“, wiederholte Jamal, als sie nicht antwortete.
Sie schluckte. „Zum Laden“, erwiderte sie schließlich. „Ich will ein paar Sachen einkaufen.“
„Um diese Zeit? Mitten in der Nacht?“, fragte er stirnrunzelnd.
Delaney hielt seinem Blick stand. „Ja, um diese Zeit“, erwiderte sie. „Haben Sie ein Problem damit?“
Für einen langen Augenblick starrten sie einander herausfordernd an, keiner von beiden wollte nachgeben. Jamal erinnerte sie viel zu sehr an das überbesorgte Gehabe ihrer Brüder. Das war wirklich das Letzte, was sie sich jetzt gefallen lassen wollte.
„Nein, kein Problem“, meinte er. „Aber ich mache mir Sorgen. Es kann gefährlich sein für eine Frau, nachts alleine unterwegs zu sein.“
Die Ruhe, mit der er antwortete, und die Art, wie er sie ansah, gingen ihr mehr unter die Haut, als ihr lieb war. Sie hatte Abstand gesucht, deswegen hatte sie sich in ihr Zimmer eingeschlossen. Aber kaum stand sie ihm wieder gegenüber, pochte ihr Herz fast bis zum Hals, und das Blut rauschte in ihren Ohren.
„Ich bin es gewohnt, allein zu leben, Jamal“, entgegnete sie. „Und ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich habe es mir während des
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